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IFC des Hochschulcampus eingeweiht - OB Beck: „Hier wird Zukunft gemacht“


Das Innovations- und Forschungscentrum (IFC) des Hochschulcampus Tuttlingen wurde am Mittwoch eingeweiht. Im Rahmen der Veranstaltung erhielt Ortwin Guhl aus den Händen von Rektor Prof. Rolf Schofer die Ehrenbürgerwürde des Hochschule verliehen.


Zur Einweihung gab’s den symbolischen Schlüssel (von links): Prof. Maritn Heimerl, OB Michael Beck, Fachbereichsleiterin Karin Kohler, Prof. Ulrich Mescheder, Rektor Prof. Rolf Schofer.

„Dieses Projekt wäre ohne die Hilfe von vielen nicht möglich gewesen“, so OB Michael Beck. Beck erinnerte an die Förderung von Land und EU von insgesamt 6,37 Millionen Euro, das Engagement des Regionalverbandes und zahlreicher Mitarbeiter aus Stadt- und Kreisverwaltung und Hochschule. Ab sofort nun steht das IFC für Forschungsprojekte – vor allem im Bereich nachhaltiges Wirtschaften – zur Verfügung: „Hier“, so Beck, „wir Zukunft gemacht.“

Dies unterstrich auch Landrat Stefan Bär: „Ich hoffe, dass das IFC ein Baustein für weitere Erfolgsgeschichten aus  Tuttlingen wird.“ Doch auch etablierte Firmen dürften die Forschung nicht außer Acht lassen. „Seit der WM wissen wir, dass Selbstgefälligkeit kein Garant für Erfolg ist.“

Friedlinge Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum, sah im IFC eine gute Chance, junge Leute zu Start-ups zu ermutigen. Dies sei ein wichtiger Beitrag, um „den ländlichen Raum vital zu halten.“

Guido Wolf MdL sah in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Hochschul-Fördervereins die IFC-Einweihung als „guten Tag für die ganze Region.“ Das Zusammenspiel von Stadt und Kreis, so Wolf, „war auch hier wieder bemerkenswert.“ Jeweils 2,5 Millionen flossen aus kommunalen Kassen. Auch Wolf unterstrich den europäischen Aspekt: „Hier kann man erkennen, wo Europa drin steckt.“

Mit einem Impulsreferat über Digitalisierung führte Dr. Klaus Irion in eines der künftigen IFC-Gebiete, bevor Dekan Sebastian Berghaus und Pfarrer Richard Grotz die Segnung vornahmen. „Dieses Haus vernetzt Menschen und Institutionen und ist somit ein Segen.“

Professor Martin Heine und Prof. Ulrich Mescheder übergaben das IFC seinem künftigen Leiter Prof. Martin Heimerl. Auch er unterstrich die Bedeutung von Innovation anhand regionaler Vergleiche: „Andere Städte setzten auf Uhren oder Phono – Tuttlingen hat mit der Medizintechnik den goldenen Weg beschritten.“ Doch ohne fortlaufende Entwicklung sei auch die Branche „irgendwann hinten dran.“

Ehrenbürgerwürde für Ortwin Guhl


Im Rahmen der IFC-Einweihung verlieh die Hochschule Furtwangen (HFU) Ortwin Guhl die Ehrenbürgerwürde. Damit ehrt die Hochschule eine Persönlichkeit, die sich seit vielen Jahren in außerordentlicher Weise für den Hochschulcampus Tuttlingen engagiert hat.



Rektor Prof. Rolf Schofer würdigte die Verdienste Guhls um die Hochschule. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Tuttlinger Kreissparkasse war und ist engagiert beim Aufbau und Betrieb des Hochschulcampus Tuttlingen. „Ohne seine Kontakte, seine Fachkenntnisse und seine enorme Überzeugungskraft wäre es nicht möglich gewesen, rund 100 Firmen davon zu überzeugen, gemeinsam jedes Jahr über zwei Millionen Euro für den Betrieb des Hochschulcampus zur Verfügung zu stellen“, so Schofer. Bis März 2018 war Ortwin Guhl als Geschäftsführer im Vorstand des Hochschulcampus Tuttlingen Fördervereins tätig. Für den Förderkreis des Hochschulcampus’ wirbt er bis heute bei Unternehmen um Spenden.

Die Referenten für die „Open Campus“-Vortragsreihe kommen meist auf Vermittlung von Ortwin Guhl an den Campus. So konnte er beispielsweise den ehemaligen Bundespräsidenten Professor Dr. Horst Köhler oder Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann für Vorträge gewinnen. Damit möchte er die Vorlesungen an der Hochschule einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Guhl nannte den Hochschulcampus ein „einzigartiges Gemeinschaftswerk“, dessen Bedeutung man nicht unterschätzen dürfe: „Die Innovationspolitik ist entscheidend, wenn wir nicht auf die Verliererstraße wollen.“