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GRUSSWORT

Liebe Leserin,
liebe Leser,

für die meisten Tuttlingerinnen und Tuttlinger ist das Reiterdenkmal im Stadtgarten fester Teil des Stadtbildes. Es ist ein gewohnter Anblick – so gewohnt, dass man es fast schon nicht mehr wahrnimmt, geschweige denn, sich tiefer damit befasst.

Dabei wirft das Denkmal durchaus Fragen auf: Es wurde 1940 errichtet – also während der NS-Diktatur. Und es würdigt einen Dichter, dessen Text über viele Jahrzehnte nationalistisch interpretiert wurde. Ist also ein solches Denkmal noch zeitgemäß?

In Tuttlingen wollen wir uns einer offenen Diskussion stellen. Dabei geht es nicht darum, das Denkmal zu entfernen. Vielmehr wollen wir einen Weg finden, wie wir hier verantwortungsbewusst und kritisch mit unserer Vergangenheit umgehen können. Die Ausstellung, die Vortragsreihe und der Workshop zu diesem Thema sind ein Einstieg. Sie sind herzlich eingeladen – denn schließlich wollen wir in diese Diskussion um unsere Geschichte auch die Bürgerschaft einbeziehen.

Ihr Michael Beck