Vorlesen

Galerie und
Kunstsammlung

Kunstwerke der Ausstellung "Einblicke", 2020
Ausstellung "Einblicke" 2020. Foto: N. Dosterschill

Die Galerie der Stadt Tuttlingen zeigt seit 1973 Wechselausstellungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Jährlich werden sechs Ausstellungen von der Stadt Tuttlingen und vier vom Kunstkreis Tuttlingen e.V. veranstaltet.

Das Ausstellungsprogramm umfasst Kunst unterschiedlicher Gattungen und sowohl etablierte als auch aufstrebende junge Positionen. Darüber hinaus werden regelmäßig kunsthistorische Richtungen der Klassischen Moderne und Nachkriegsmoderne vorgestellt.

Die dreigeschossige Galerie mit ihren lichten, weiten Räumen befindet sich im 1987 fertiggestellten und prämierten Gebäude des Tuttlinger Architekten Günter Hermann.


Städtische Kunstsammlung

Die Städtische Kunstsammlung umfasst rund 2200 Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Skulptur/Plastik. Die Sammeltätigkeit der Stadt reicht bis in die 1950er Jahre zurück; damals wurden zum Beispiel Werke wie das Ölbild "Der Hausmeister" (1928) von Albert Birkle und der Holzschnitt "Die Jagd" (1916) von Gottfried Graf angekauft. Darauf folgten Schenkungen und Dauerleihgaben der süddeutschen Landschaftsmalerei. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt jedoch auf der Kunst nach 1945, vorwiegend des süddeutschen Raumes. Die Avantgarde der 1950er Jahre ist vertreten durch Heinrich Wildemann (1904-1964), der lange in Tuttlingen gelebt und 1955 die Klasse Willi Baumeisters an der Stuttgarter Akademie übernommen hat, sowie durch Paul Reichle und Emil Kiess. Aus dieser Zeit stammen auch Fotoarbeiten von Marta Hoepffner wie die Farb-Solarisation "Magische Realität" von 1957.

Seit den 1980er Jahren werden die städtischen Ankäufe aus den Wechselausstellungen der Galerie der Stadt Tuttlingen getätigt. Auf diesem Weg gelangten auch Skulpturen von Erich Hauser und Walter M. Förderer sowie Gemälde von Peter Dreher und Moritz Baumgartl in die Sammlung. Die darauf folgende Malergeneration ist zum Beispiel durch Ralph Fleck, Volker Blumkowski und Axel Brandt vertreten.

Bildhauerische Arbeiten im Bereich zwischen Abstraktion und Gegenstand besitzt die Stadt von Ingrid Hartlieb und Werner Pokorny sowie Friedemann Grieshaber, während die figurative Richtung durch Waldemar Otto, Richard Hess und G. Angelika Wetzel sowie in der jüngeren Generation zum Beispiel durch Andreas Welzenbach repräsentiert ist. Den konstruktiv-konkreten Richtungen in der Plastik zuzuordnen sind beispielsweise die Arbeiten von Wasa Marjanov, Birgitta Weimer sowie Angela M. Flaig.

Die Fotografie ist durch Miguel Rio Branco, Wolfgang Volz, Janne Lehtinen, Ilkka-Juhani Takalo-Eskola, Irene Naef, Anne Nissen und Hartmut Neumann in vielfältiger Weise vertreten. Herausragende Zeichnungen im Bestand stammen von Nanne Meyer, der Bildhauerin Andrea Zaumseil, Jürgen Palmtag und von Mika Karhu.

Von den in Tuttlingen aktiven Künstlern befinden sich zum Beispiel Arbeiten der Bildhauer Roland Martin, Marcus Gaudoin, Jörg Bach, Hans-Jürgen Kossack, der Malerin Dietlinde Stengelin, des 1999 verstorbenen Malers und Objektkünstlers Gerhard Opitz, des Malers und Grafikers Hans-Uwe Hähn sowie der Fotokünstler Ralph Behrendt und Klaus W. Eisenlohr in der Städtischen Kunstsammlung.

Der Grafikbestand ist aus einer Stiftung von Dr. Alexander Paul, dem Begründer der Tuttlinger Volkshochschule, hervorgegangen. Er beinhaltet Arbeiten der 1920er Jahre von Christian Schad, Karl Hubbuch, Karl Rössing, Wilhelm Gerstel und Walther Klemm. Den größten Teil der Sammlung bildet Kunst nach 1945 vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, darunter Werke von Alfred Hrdlicka, Rudolf Hausner, Georg Karl Pfahler, Horst Antes, HAP Grieshaber, Emil Kiess sowie zum Beispiel von den Vertretern des Kritischen Realismus Siegfried Neuenhausen und Klaus Vogelgesang. Auch grafische Blätter namhafter Europäer wie des gebürtigen Ungarn Victor Vasarely, des Niederländers Constant, welcher die Künstlergruppe COBRA mitbegründet hatte, und des Katalanen Salvador Dalí befinden sich in der Sammlung.

Kunst im öffentlichen Raum

Das Stadtbild Tuttlingens und der Donaupark sind geprägt durch zahlreiche Skulpturen.

Skulptur von Veronika Rettich im Donaupark