Vorlesen

Künstlerinterview mit Hans-Jürgen Kossack

Was ist im Video zu sehen?

Im Video ist Künstler Hans-Jürgen Kossack in den Räumlichkeiten der Galerie zu sehen. Er sitzt und beantwortet verschiedene Fragen. Während er spricht werden Bilder seiner Werke eingeblendet.

Was wird im Video gesagt?

Wie kommen Sie zur Kunst?

Ja…aufgewachsen in einer Familie von Malern, mein Vater und mein Bruder – zum Teil hobbymäßig, zum Teil auch berufsmäßig – wurde ich da bisschen natürlich schon vorbelastet der ganzen Sache. Die ersten zehn Jahre von meiner Berufszeit war Schreinerausbildung, Jobben in Nachtschichten, Arbeit in Metallfabriken, Militärzeit…war sehr interessant, musste ich erfahren. Danach Beginn von einer Bildhauerlehre – Steinbildhauerlehre – bei Willi Bucher, das war eigentlich schon der wesentliche Anfang überhaut von der ernsthaften Bildhauerei, die Lehre war wichtig und die war gut, aber auch die Praxisjahre: viel gearbeitet, viel gesehen, Besuch mal von einer Sommerakademie in Hamburg bei einem guten Dozenten, beim Norbert Schwontkowski, leider schon gestorben…das war wichtig für mich. Danach ein Gaststudium absolviert in Karlsruhe beim britischen Bildhauer Michael Sandle, was thematisch mich auch sehr inspiriert hat, und das war auch mein Thema: Geschichte, Untergang und gewisse Apokalypsen…ja, sehr interessant für mich. Und danach natürlich auch trotzdem noch viele Praxisjahre, viel gearbeitet, auch in der Nacht immer drangeblieben, viel Erfahrungen gesammelt, Ausstellungen besucht, und dann wirklich mal den Schritt in die volle Selbstständigkeit gewagt und seit zehn Jahren klappt das doch recht gut.


Was ist das Wesentliche in Ihrer Kunst?

Das große Thema, was sich eigentlich schon von Anfang an durch meine Arbeit sich zieht – also der rote Faden – ist die Vergänglichkeit von der Kreatur, also Mensch, Tier, auch Technik…weil das ist, ich finde, das ist mit so von der Geburt her oder natürlich das Wichtigste vom ganzen Leben, weil es  – aus religiöser Seite oder persönlicher Sicht…es gibt keine Erklärung und das ist ein großes Rätsel. Und ja, kein einfaches Thema, aber es fasziniert mich. Das ist einfach mein vorgegebener Weg.


Wozu brauchen wir Kunst?

Das Wichtigste ist: Kunst ist Freiheit. Kunst ist Revolution, Provokation, Kunst steht über allen alltäglichen Dingen und Kunst spiegelt überhaupt das menschliche Dasein wider, ohne eine Erklärung zu geben natürlich.