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Fairtrade-Stadt
Tuttlingen

Tuttlingen unterstützt den fairen Handel mit Produzenten aus Afrika, Lateinamerika und Asien – dem sogenannten Globalen Süden. Um die entsprechenden Projekte dauerhaft und mit Nachdruck zu unterstützen, hat sich Tuttlingen über die unabhängige Organisation "TransFair e. V." zertifizieren lassen und trägt seit Dezember 2014 den Titel "Fairtrade-Stadt".

Um den Titel zu erhalten und weiterhin tragen zu dürfen, muss Tuttlingen fünf Kriterien erfüllen:

  • Der Gemeinderat hat beschlossen, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird.
  • Ein Steuerungskreis koordiniert alle Aktivitäten.
  • In lokalen Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants werden Fairtrade-Produkte ausgeschenkt (jeweils mindestens zwei Fairtrade-Produkte).
  • In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fairtrade-Produkte verwendet und Bildungsaktivitäten zum Thema Fairer Handel durchgeführt.
  • Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt.

Wer macht mit?

18 Einzelhändler und neun Gastronomen unterstützen die Aktion. Alle Unterstützer finden Sie im Fair-Führer.

Bei einer Einwohnerzahl unter 200.000 muss außerdem jeweils eine Schule, ein Verein und eine Kirche gewonnen werden. In Tuttlingen sind das Otto-Hahn-Gymnasium und die Hermann-Hesse Realschule beteiligt. Von Seiten der Kirchen unterstützt uns die Evangelische sowie die Katholische Kirchengemeinde. Beteiligter Verein ist der Handels- und Gewerbeverein PROTUT und der Kulturkastenverein KUKAV.

Hier gibt's eine Übersicht, welche Akteure im Einzelnen im Steuerungskreis vertreten sind und was jeder einzelne für fairen Handel oder Nachhaltigkeit unternimmt:

  • Foodsharing:
    • Retten Lebensmittel vor dem Wegwerfen
    • Beteiligung an Veranstaltungen mit Aktionen
  • Gemeinwohlökonomie
    • Informieren über das Konzept der Gemeinwohlökonomie
    • Beteiligung an Veranstaltungen mit Aktionen
  • Interessierte Bürgerschaft
    • Beteiligung an Veranstaltungen und Aktionen
  • Katholische Erwachsenenbildung
    • Koordination von gemeinsamen Veranstaltungen
  • Katholische Kirchengemeinden
    • Beteiligung an Veranstaltungen mit Aktionen
    • Nutzung von Kaffee, Tee und zum Teil Geschenken aus fairem Handel
    • Kooperation mit dem Weltladen bei einzelnen Anlässen
  • Kindergärten
    • Weiterbildung in Richtung Faire Kita
  • KUKAV
    • Beteiligung an Veranstaltungen mit Aktionen
  • LBU-Fraktion im Gemeinderat
    • Gemeinderatsbeschluss zur Fairtrade-Stadt und zu fairer Beschaffung
  • Medien (Südfinder)
    • Bewerbung von Aktionen und Veranstaltungen
    • Mitarbeit in der Projektgruppe Social Media
  • Otto-Hahn-Gymnasium
    • Projektpartnerschaft mit Montero (Peru)
    • Initiativen auf dem Weg zum Fairtrade-Gymnasium
  • Ortsseniorenrat
    • Fairer Kaffee und Zucker aus dem Weltladen wird im Haus der Senioren genutzt
  • PROTUT
    • Unterstützung bei Aktionen und Veranstaltungen
  • Stadtkirchengemeinde
    • Beteiligung an Veranstaltungen mit Aktionen
    • Zurverfügungstellen der Stadtkirche für Vorträge etc.
  • Stadtverwaltung
    • Koordinierung Steuerungsgruppe
    • Organisation Sitzungen
    • Planen und Durchführen von Aktionen und Veranstaltungen
    • Nutzung von Kaffee, Tee, Saft, Zucker, Süßwaren und frischen Früchten aus faiem Handel in Sitzungen & offiziellen Terminen, im Büro des Oberbürgermeisters, bei internen Meetings, im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden (Kaffeeautomat), bei Empfängen, kommunalen Veranstaltungen und in Präsentkörben
  • Weltladen
    • Verkauf von fair gehandelten Produkten und Unterstützung von Aktionen und Veranstaltungen
    • Belieferung Stadtverwaltung mit fairen Produkten
  • Wilhelmschule
    • Initiativen auf dem Weg zur Fairtrade-Schule

Auch der Landkreis Tuttlingen setzt ein Zeichen für mehr globale Gerechtigkeit und Fairness – seit 2016 ist er Fairtrade-Landkreis.

Mitstreiter gesucht!

Das Projekt "Faitrade-Stadt" lebt davon, dass es wächst. Neue Teilnehmer sind also jederzeit willkommen. Die Bewerbungsformulare für Gastonomen und Einzelhändler finden Sie in der rechten Spalte, diese müssen nur ausgefüllt und an die Stadtverwaltung Tuttlingen, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Europa, geschickt werden. Mitmachen können aber auch Schulen, Vereine oder Kirchengemeinden, für die das Formular ebenfalls rechts zum Download bereit steht. Mehr Infos darüber gibt es auf der Seite von Fairtrade unter der Rubrik "Mitmachen" (Link in der rechten Spalte).

Fairer Handel

Tuttlingen ist eine von fast 600 Städten in Deutschland, die bewusst den fairen Handel unterstützten. Fair Trade (deutsch „Fairer Handel“) bezeichnet einen kontrollierten Handel, bei dem den Erzeugern (meist in Entwicklungsländern) für die gehandelten Produkte ein Mindestpreis bezahlt wird. Dieser Mindestpreis liegt dabei über dem jeweiligen Weltmarktpreis. Damit soll den Produzenten in Entwicklungsländern ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Die Kampagne „Fairtrade-Towns“ wird von „TransFair e. V.“ getragen und bringt unterschiedliche Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Weitere Informationen gibt es auf der Seite von Fairtrade-Towns.

Derzeit bieten in Deutschland über 360 Lizenznehmer insgesamt über 3.000 Fairtrade-Produkte wie Kaffee, Tee, Schokolade, Kekse, Kakao, Honig, Bananen, Fruchtsäfte, Eistee, Wein, Sportbälle, Reis, Rosen, Zucker, Gold und Textilien aus Fairtrade-Baumwolle an. Auf der Website von Fairtrade Deutschland finden Sie auch eine Produktdatenbank.