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Galerieprogramm

In diesem Jahr dürfen Besucherinnen und Besucher sich auf Einblicke in das Schaffen des Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude freuen. Ergänzt werden ihre Arbeiten mit Projekten des ebenso weltweit bekannten französischen Künstlers JR.
Doch nicht nur bei spektakulären Veranstaltungen wie diesen lohnt sich der Besuch in der Galerie: In den Räumen aus den 1980er-Jahren präsentieren zahlreiche Künstler ihre Arbeiten und versorgen uns so mit Erlebnissen für Augen und Sinne sowie gedanklichen Impulsen, die in bewegten Zeiten wichtig sind.

Nach der erfolgreichen Erstauflage im Jahr 2022 findet außerdem wieder das Freiluftfestival „Multimediale“ statt, das den Galeriehof zum bunten und vielfältigen Schauplatz für Bildende Kunst, Musik, Performance und Tanz machen wird. Workshops, Künstlergespräche, Führungen und Veranstaltungen mit verschiedenen Partnern aus dem kulturellen Leben runden das Programm ab.

Marcus Gaudoin stellt mit seiner Arbeit unter Beweis, dass Kunst und Technik eine Symbiose eingehen und sich gegenseitig nachvollziehbar bedingen können. Neben Skulpturen und Reliefs umfasst seine Ausstellung Apparate und Werkzeuge, die deren Herstellung dienen. Zudem geben Prints und digitale Visualisierungen Einblicke in die im Arbeitsprozess wirkenden Kräfte, veranschaulichen die organische Ästhetik der plastischen Formen und lassen expandierte Räume zwischen Skulptur und Architektur erstehen.
Die Erfindung und der Bau von Apparaten zur Herstellung von Skulpturen und Reliefs ist bei Marcus Gaudoin wichtiger Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit. Mit Hilfe der selbstkonstruierten Vorrichtungen schafft er Serientypen, innerhalb derer die Formen variabel und stets neu generierbar sind. Im Gussverfahren mit Materialien wie Gips, Gießkeramik und Beton entstehen vielfältige Formen. Der Künstler beschreibt sein Vorgehen folgendermaßen: „Aus der Vielfalt wird eine Konstellation erarbeitet, die mir auf seltsame Weise vertraut ist und deren Aura aus einer scheinbar verborgenen Welt herrührt. Die Skulpturen und Reliefs sind plastische Momentaufnahmen“.
Marcus Gaudoin (geb. 1972 in London) ist ein in Tuttlingen ansässiger internationaler Künstler. Nach Abschluss seiner Lehre zum Chirurgie-Mechaniker war er zunächst als Assistent des Bildhauers Roland Martin tätig. Seit 1997 arbeitet er als freier Künstler. Mit seinen figurativen Plastiken, die aus gebogenen und geschweißten Metalllinien geformt sind, machte er sich seit den 90er Jahren einen Namen. Parallel dazu fertigte er mit Hilfe von Ballonen und Schalungen seine ersten Plastiken aus Gips. Von 2000 bis 2004 studierte er an der Sheffield Hallam Universität (MA Fine Art). 2004 und 2007 reichte er erfolgreich Patente für die Herstellung von individuellen Bauteilen und Objekten ein. Der Artur Fischer Erfinderpreis ermöglichte ihm die Teilnahme an der IENA Erfindermesse in Nürnberg. Für die Firma qbic world gestaltet er Puzzles mit den Namen whiteout, temptation und dot. Das dot-Puzzle wurde vom Verein spiel gut e.V. ausgezeichnet und erhielt das „spiel gut Siegel“. Viele seiner Werke wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.
  • Eröffnung, Freitag, 26. Juli 2024, 19 Uhr
  • Führung, Donnerstag, 15. August 2024, 17 Uhr
  • Tuttlinger Kunstdialog, Freitag, 23. August 2024, 19 Uhr

Eureka! SOMMERKREATIVWOCHE

  • Montag, 26. August – Freitag, 30. August 2024
  • Session für Kinder 6 bis 12 Jahre: 9 – 12 Uhr
  • Session für Jugendliche ab 13 Jahren: 14 – 17 Uhr
Marcus Gaudoin in seinem Atelier, 2023. Foto: Bert Schutzbach
Marcus Gaudoin in seinem Atelier, 2023. Foto: Bert Schutzbach

Biotopisch


Die MULTIMEDIALE 2024 „Biotopisch“ ist ein künstlerischer Kommentar zum Verhältnis von Mensch und Natur und zur mehr oder weniger wahrgenommenen Verbindung zwischen allen Lebewesen. Das Thema „Geteilte Erde“ der ersten MULTIMEDIALE, das sich mit den Beziehungen und Abgrenzungen von Menschen und Nationen beschäftigt hat, findet seine Fortführung, indem nun der Fokus auf das Miteinander allen Lebens auf der Erde, sei es menschlich, tierisch oder pflanzlich, gelegt wird. Biologische Prozesse haben ihre eigene Dynamik und Gesetzmäßigkeit, die es zu respektieren gilt, wenn es um das Weiterleben einer Vielfalt von Lebewesen, einschließlich des Menschen, geht.
Viele Künstler*innen sehen ihre Herausforderung darin, diese Interdependenzen in ihrer Arbeit bewusst zu machen. Das Reizvolle an dem Veranstaltungsformat der Multimediale ist der sommerlichleichte Festivalcharakter, der den Galeriehof als Freiluft-Schauplatz mit Leben füllt. Auf ihm werden Medien und Ausdrucksformen aller Art verknüpft und verschiedene Sinneseindrücke ins Spiel gebracht.

Die Multimediale 2024 besteht aus drei mit Kunst und Leben erfüllten Abenden.
  • Donnerstag, 5. September 2024, 19 Uhr: THOMAS PUTZE – Installation, Performance und Musik
  • Freitag, 6. September 2024, 19 Uhr: RAINER MÜLLER-TOMBRINK – Installation und Aktion; ANDY BRAND und VERENA ERFLE – Klangbilder und Bildklänge
  • Samstag, 7. September 2024, 19 Uhr: JAKOB LEANDER BACH – Schmuck und Fashion; BARBARA EHRMANN und ALEXANDER NELLES-EHRMANN – Video und Sound; CELIO DE CARVALHO – Wave
THOMAS PUTZE – Installation, Performance und Musik

ANDY BRAND und VERENA ERFLE – Klangbilder und Bildklänge

JAKOB LEANDER BACH – Schmuck und Fashion

BARBARA EHRMANN und ALEXANDER NELLES-EHRMANN – Video und Sound
Verleimt, behauen, geschliffen, poliert, zuweilen mit Blei beschlagen oder aus Cortenstahl gefertigt: die Werke des Furtwanger Bildhauers Hubert Rieber stehen in einer Bildhauertradition, die menschliche Figur und geometrisch-abstrakte Form verbindet. Figur ist somit nicht nur eine inhaltliche, sondern auch eine formale Angelegenheit. Hubert Rieber hat sich bei den aktuellen Köpfen, Kopfstelen und Figuren weitestgehend vom Naturvorbild entfernt. Der frühere Realismus, den er selbstbewusst anachronistisch in einer Zeit betrieb, als die Mehrheit seiner Kollegen abstrakt arbeitete, ist einer sehr nüchternen, reduzierten und prägnanten Formensprache gewichen. Aber gerade durch die Beschränkung auf das Wesentliche wird das behandelte Thema, die Beschäftigung mit der menschlichen Existenz, trotz der Negierung einer narrativen Komponente umso intensiver deutlich. Riebers Geschöpfe, die mal als Solitäre, als Paare oder als Gruppen auftreten, rücken so in die Nähe von Denkmälern. In ihrer Attributlosigkeit und ihrer Anonymität führt er sie zu einer entzeitlichten Ruhestellung und erweist somit jedem einzelnen Betrachter als Individuum seine Anerkennung, verbunden mit der Aufforderung zum Denken und zur Reflektion über sich und die Welt.
Hubert Rieber (geb. 1945 in Furtwangen) hat nach einer Lehre als Bildhauer an der Kunstgewerbeschule Luzern und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studiert. Von 1971 bis 1973 war Rieber Meisterschüler bei Prof. Wilhelm Loth. Von 1981 bis 2001 hatte Rieber einen Lehrauftrag an der Dualen Hochschule VS/Schwenningen. 2001 erhielt er den Großen Kunstpreis bei der „Internationalen Skulpturen-Biennale in Hokkaido, Japan. (Text: Stefan Simon)
  • Eröffnung, Freitag, 20. September 2024, 19 Uhr
Hubert Rieber, Bleikopf, 2021. Foto: Stefan Simon
Bleikopf, 2021. Foto: Stefan Simon

Hubert Rieber, Kopf mit Blei, 2021. Foto: Stefan Simon
Kopf mit Blei, 2021. Foto: Stefan Simon
Thema der Ausstellung sind drei Schwestern – konserviert in einem privaten Archiv, bestehend aus hunderten sorgfältigst geordneter und beschrifteter Dias, zahlreichen Fotoalben voller Bilder und Geschichten sowie einigen Schriftstücken, einem Badezimmerkästchen und zwei Lichtschaltern.
Erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurden einige Raumerkundungen der drei Schwestern 2019.
Die Dias, Bilder und Alben sind ein Kosmos, sie zeigen die kleinen und großen Themen des Lebens. Ob Freizeit, Ferien, Reiseabenteuer oder Familie, Tod und Trauer – es sind nicht nur die privaten Erinnerungen dreier unbekannter, längst verstorbener Frauen und Schwestern, sie spiegeln auch unser Leben wider – unabhängig von Zeit und Raum.
Zentrum, Dreh- und Angelpunkt der Show ist die „Werkstatt Bibsi Staiger“. Hier ist der Ort der „Auseinandersetzung“ mit dem Archiv „Drei Schwestern“. Regina Baierl entschlüsselt, interpretiert und transformiert. DREI SCHWESTERN VOL. II offenbart mittels Ausschnitten, Aspekten und Fragmenten aus dem Leben von Agnes, der Tierliebhaberin, Irmgard, der Lustigen, und Hedwig, der Frommen, das Besondere im Nichtbesonderen, das Universelle im Speziellen. Gezeigt werden Installationen, Bilder, Objekte. (Text: regina baierl, aka Firma Bibsi Staiger GmbH, September 2023)
  • Eröffnung Freitag, 25. Oktober 2024, 19 Uhr
Regina Baierl, Werkstatt Bibsi Staiger, mixed media, 2018. Foto: Michael Heinrich
Werkstatt Bibsi Staiger, mixed media, 2018. Foto: Michael Heinrich

Im Rahmen der traditionellen Jahresausstellung der Galerie der Stadt Tuttlingen sind Künstler*innen der Region im Umkreis von 50 km sowie Mitglieder des Kunstkreises Tuttlingen e.V. eingeladen, sich mit ihren neuen Arbeiten zu bewerben. Über die Zulassung zur Ausstellung entscheidet eine jährlich unterschiedlich besetzte, unabhängige Jury, die sich aus Mitgliedern des Gemeinderats und Vertretern des Kunstlebens zusammensetzt. Hieraus resultiert eine abwechslungsreiche Schau, die den Besucher*innen Einblick in das reiche und vielfältige Kunstschaffen in der Region vermittelt.
  • Eröffnung Freitag, 6. Dezember 2024, 19 Uhr
  • Führung Donnerstag, 12. Dezember 2024, 17 Uhr

Jahresausstellung 2022. Foto: Nadja Dosterschill
Jahresausstellung 2022. Foto: Nadja Dosterschill

Begleitveranstaltungen

Bei der Veranstaltungsreihe TUTTLINGER KUNSTDIALOG geht es um Standortbestimmungen allgemeiner Art und insbesondere darum, welchen Weg einzelne Künstler*innen gewählt haben. An diesem Abend steht der Künstler Marcus Gaudoin im Mittelpunkt, dessen Ausstellung „sculpture, tools and strategies“ zeitgleich zu sehen ist. Das Publikum erfährt, worin er die heutigen Herausforderungen für die Kunstwelt sieht, wie er seine Arbeit gestaltet und welche Fragestellungen für ihn im Vordergrund stehen. Das Gespräch mit dem Publikum moderiert Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck.

Kinderprogramm


Leitung: Daniel Erfle

Jahresausstellung 2024

  • Freitag, 13. Dezember 2024, 15 – 17 Uhr (8 – 12 Jahre)
  • Samstag, 14. Dezember 2024, 10 – 12 Uhr (4 – 7 Jahre)
Das Material wird gestellt. Verbindliche Anmeldung bei claudia.leibinger(at)galerie-tuttlingen.de oder über unser online-Anmeldeformular, das zu finden ist unter www.galerie-tuttlingen.de.

Den Flyer finden Sie hier.

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Kunstwerke der Kinder liegen auf dem Tisch; Sommerkreativwoche 2021

  • jeweils von 9.00–12.00 Uhr (Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren)
  • jeweils von 14.00–17.00 Uhr (Jugendliche ab 13 Jahre)
Leitung: Daniel Erfle

Eine Woche Kunst, Spiel und Spaß mit einer abschließenden Präsentation der entstandenen Werke. Das Material wird gestellt. Angebot von Getränken (bitte eigenen Becher mit Namen mitbringen!) und kleinen Snacks.

Teilnahmegebühr: 60,00 Euro (bei Anmeldung vor dem 1. Mai 2024: 50,00 Euro).
Verbindliche Anmeldung über unser online-Anmeldeformular, das zu finden ist
unter www.galerie-tuttlingen.de.

Den Flyer finden Sie hier.

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Sommerkreativwoche 2023. Foto: Nadja Dosterschill


  • Info für Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen
Die Einheiten spielen sich in der Regel im Zeitraum einer Doppelschulstunde ab, können aber auch nach Absprache verkürzt oder verlängert werden.

Bitte wenden Sie sich mit Ihren Fragen, zur Vorabsprache der Inhalte und Modalitäten sowie zur Vereinbarung von Terminen (an Mittwochen und Donnerstagen) an uns info(at)galerie-tuttlingen.de.

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Kinderworkshop 2023. Foto: Nadja Dosterschill

Führungen

Ausstellung Marcus Gaudoin

  • Donnerstag, 15. August 2024, 17.00 Uhr

Jahresausstellung 2024

  • Donnerstag, 12. Dezember 2024, 17.00 Uhr

Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck begleitet Kunstinteressierte durch die Ausstellungen und erläutert die gezeigten Werke.
Zusätzliche Führungen auf Anfrage unter info(at)galerie-tuttlingen.de.

Führung in der Ausstellung Georgia Russell 2023. Foto: Nadja Dosterschill