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Galerieprogramm

In diesem Jahr dürfen Besucherinnen und Besucher sich auf Einblicke in das Schaffen des Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude freuen. Ergänzt werden ihre Arbeiten mit Projekten des ebenso weltweit bekannten französischen Künstlers JR.
Doch nicht nur bei spektakulären Veranstaltungen wie diesen lohnt sich der Besuch in der Galerie: In den Räumen aus den 1980er-Jahren präsentieren zahlreiche Künstler ihre Arbeiten und versorgen uns so mit Erlebnissen für Augen und Sinne sowie gedanklichen Impulsen, die in bewegten Zeiten wichtig sind.

Nach der erfolgreichen Erstauflage im Jahr 2022 findet außerdem wieder das Freiluftfestival „Multimediale“ statt, das den Galeriehof zum bunten und vielfältigen Schauplatz für Bildende Kunst, Musik, Performance und Tanz machen wird. Workshops, Künstlergespräche, Führungen und Veranstaltungen mit verschiedenen Partnern aus dem kulturellen Leben runden das Programm ab.

„Alles in Bewegung“, so beschreibt Kurt Entenmann selbst seine Arbeit und nennt „Erde und Himmel, Vergänglichkeit, Verletzungen, Eingriffe, Brüche, Richtungswechsel, Passagen, Übergänge und die ungeheure Dynamik, die in allem steckt“ als charakteristische Elemente seines künstlerischen Ansatzes.
Entenmann ist Sammler mit optischem Staubsauger. Sein Auge, seine Kamera, der Computer, die Stifte und Tuschen, die Spachteln und Farben sind seine Werkzeuge, mit denen er die gesammelte optische Ausbeute bearbeitet.
Ein verschmutztes Waschbecken wird zur Landschaft vor Venedig, ein tausendfach abgegriffener Geländer-Knauf zu Planeten, ein planiertes Stück Acker zum Erdboot.
Titel wie „aufgerissener hang“ / „landschaftsverschnitt“ / „parzelle“ / „grenzfelder“ oder „bergstele“/ „Große Wälder“ lassen den Betrachter emotional und assoziativ am Bildgeschehen teilhaben.
Landschaftliches und Zeichenhaftes und die ihnen innewohnende Dynamik sind seine Hauptmotive. Obschon keine Menschen zu sehen sind, sind sie jederzeit durch die geradezu malträtiert wirkende Bildmotivik präsent.
Somit sind Entenmanns Arbeiten auch ein Zeugnis für unseren Umgang mit den überaus beschleunigten Weltgeschehnissen.
Die Ausstellung gibt einen retrospektiven Einblick in alle Schaffensphasen
seiner Werkgruppen. Auch eine neu entstandene Serie, speziell zu Tuttlingen und Umgebung angefertigt, wird zu sehen sein. (Text: Ulrich Olpp).
  • Eröffnung Freitag, 12. Januar 2024, 19 Uhr
Kurt Entenmann, Lightning Serie Tuttlingen, Fotografie, 2023
Lightning Serie Tuttlingen, Fotografie, 2023
Die Ausstellung „Wie Kunst unsere Sicht auf die Welt verändert“ stellt die Arbeit des berühmten Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude in einen Zusammenhang mit den Projekten des ebenso weltweit bekannten französischen Künstlers JR (geb. 1983). Es handelt sich um zwei künstlerische Positionen, deren innere Verbindung darin liegt, dass sie die Grenzen des Kunstbetriebs durchbrechen und eine breite Öffentlichkeit, quer durch alle sozialen Schichten, für ihre Aktionen interessieren und darin einbeziehen. Sowohl die spektakulären Verhüllungskationen von Christo und Jeanne-Claude als auch die großflächigen Porträtaktionen an ungewöhnlichen Orten von JR sind darauf angelegt, unseren Blick auf die Welt zu verändern.
Christo und Jeanne-Claude umwickelten zunächst Alltagsgegenstände von der Rose bis zum VW-Käfer. Mit den sogenannten Store Fronts übertrugen sie das Geheimnisvolle des Verpackten in eine architektonische Dimension. Diese verändernden Eingriffe waren die Vorläufer für die architektonischen Eingriffe und landschaftlichen Veränderungen in großem Format. Projekte, wie etwa die Verhüllung des Reichstags in Berlin (1995), bleiben allen, die sie erlebt haben, unvergessen. Die Kunst von Christo und Jeanne-Claude ist eine Kunst ohne Anspruch auf Dauerhaftigkeit und lebt vom Reiz unwiederholbarer Ereignishaftigkeit.
Zu sehen sind in der Ausstellung Originallithografien und Editionen des Künstlerpaares sowie Fotografien von Wolfgang Volz, ihrem engen Vertrauten, der viele Projekte dokumentiert hat und dessen Fotografien fester Bestandteil des künstlerischen Werks sind.
Die Wirkung der Kunst von Christo und Jeanne-Claude auf nachfolgende Künstler wie JR ist von großer Tragweite. Anders als das Künstlerpaar stellt JR mit seinen Projekten jedoch Bilder von Menschen in den Fokus. Bekannt wurde er mit Porträtfotografien, die er in monumentalen Formaten auf Häuserfronten, Eisenbahnzüge, Containerschiffe oder Grenzmauern plakatierte. Bis heute erregt seine Kunst an solchen Ausstellungsorten auch bei Leuten Aufmerksamkeit, die normalerweise keine Museen besuchen. Durch ihre Platzierung im öffentlichen Raum verleiht JR seinen Porträts auf ebenso scharfsinnige wie einfühlsame Weise Sichtbarkeit. Zu seinen jüngsten Projekten gehören großflächige Beklebungen in einem Hochsicherheitsgefängnis in Kalifornien, ein Titelbild des TIME-Magazins über den Umgang mit Waffen in Amerika, ein Wandgemälde mit 750 Bewohnern eines Pariser Vororts und eine riesige Installation am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko.
JR bleibt bewusst anonym, firmiert nur unter seinen Initialen und tritt stets mit Sonnenbrille und Hut auf. Im Vordergrund steht nicht seine Person, sondern sein Werk, dessen Auslegung er den Porträtierten und den Vorbeigehenden überlässt. Mit seiner Kunst möchte JR keine Antworten vorgeben, sondern vielmehr Fragen aufwerfen und die Menschen zum Dialog anregen. In der Tuttlinger Ausstellung wird eine Auswahl der Lithografien, Fotografien und
Unikatwerke von JR aus einer privaten Sammlung gezeigt.
  • Eröffnung Freitag, 23. Februar 2024, 19 Uhr
  • Inside Out-Projekt von JR, Freitag, 23. Februar 2024, ganztägig
  • Art After Five "Christo in Paris", Donnerstag, 14. März 2024, 17 Uhr
  • Führung, Donnerstag, 4. April 2024, 17 Uhr
Christo & Jeanne-Claude, Wrapped Volkswagen, Project for 1961 Volkswagen Beetle Saloon, 2013, Collage / Grafik, © Christo Estate / Galerie Breckner GmbH
Christo & Jeanne-Claude, Wrapped Volkswagen, Project for 1961 Volkswagen Beetle Saloon, 2013, Collage / Grafik, © Christo Estate / Galerie Breckner GmbH

Giants, Brandenburg Gate, September 27, 2018, 6h57, © Iris Hesse, Ullstein Bild, Roger-Viollet, Berlin, Germany, 2018
Giants, Brandenburg Gate, September 27, 2018, 6h57, © Iris Hesse, Ullstein Bild, Roger-Viollet,
Berlin, Germany, 2018



Aura – der Augenblick, in dem ich eine Gegenwart spüre. Jeder Atemzug ist mir bewusst, der einzigartige Lichteinfall und Glanz, ein zarter Lufthauch, jede Spur eines Geruchs. Mit allen Sinnen bin ich ganz im Hier und Jetzt verankert, und dennoch oder gerade deshalb erscheint der Moment aus der Zeit gehoben, ein kleines Stück Ewigkeit.
Lotte Günther zeigt unter dem Titel „Aura“ aktuelle Arbeiten. Das Spektrum reicht von großformatigen Malereien über textile Installationen bis hin zu Plastiken aus Keramik und geknoteten Satinbändern. Das Spiel mit den Dimensionen ist der Künstlerin dabei wichtig. Ein Bild der Schau misst vier mal vier Meter – die Besucher können sich ganz in der Atmosphäre des Werkes verlieren. Andere Objekte wiederum sind winzig, und in ihren feinen Details mit Perlen und Kristallen bestickt, erscheinen sie uns wie ein kostbarer kleiner Schatz, den wir gerade aus dem Meer geborgen haben.
Die unterschiedlichen Gattungen sind im Werk von Lotte Günther selten eindeutig getrennt. In den großformatigen Bildern nutzt sie auch textile Mittel. So sind Linien aus Wolle getuftet und erscheinen erhaben und flauschig im Relief. Oder Stoff ist aufcollagiert, und die Grenzen zwischen gemalten Flächen und Textilem verschwimmen. In den Installationen scheint die Malerei in den Raum geholt, wie eine schwebende Farbwolke. Gemeinsam ist diesen Arbeiten eine intensive leuchtende Farbigkeit und das Prinzip der Wiederholung. Die Künstlerin tut immer wieder das Gleiche. Langsam erwachsen aus ähnlichen Gesten ganz eigene Strukturen. Wie in der Zellteilung addieren sich tausende einfache Knoten zu einer korallenartigen Gestalt auf. Oder kleine Farbsplitter fügen sich langsam zu einem ganzen Universum. Die Werke von Lotte Günther sind so zugleich ruhig und bewegt, meditativ und kraftvoll, konzentriert und voller Lebensfreude.
Lotte Günther studierte bildende Kunst an der Kunsthochschule Mainz (Prof. Winfried Virnich), an der ESBA Toulouse (Prof. Katharina Schmidt) und der UdK Berlin (Prof. Pia Fries). Heute arbeitet sie im rheinhessischen Wolfsheim und Berlin. Im Wechsel zwischen dem Leben auf dem Land und dem in der pulsierenden (Kunst-)Hauptstadt hat sie ihre idealen Arbeitsbedingungen gefunden. Seit ihrem Abschluss 2011 realisierte sie zahlreiche Einzelausstellungen in Deutschland und Frankreich und erhielt mehrere Stipendien und Preise. Im Januar und Februar 2024 wird sie eine Artist Residency im BigCi in den Blue Mountains in Australien verbringen. Einige Ergebnisse dieses Arbeitsaufenthalts will sie in Tuttlingen das erste Mal zeigen.
  • Eröffnung Freitag, 3. Mai 2024, 19 Uhr
Lotte Günther, Ohne Titel, 2022, Acryl auf Baumwolle, Stoff aufcollagiert. Foto: Jan Dinkel
Lotte Günther, Ohne Titel, 2022, Acryl auf Baumwolle, Stoff aufcollagiert. Foto: Jan Dinkel
Im Mittelpunkt der Überlegungen von Andrea Francolino steht der „Riss“, wie er in brüchigen Materialien vorkommt. Ihm gilt Francolinos Interesse in seiner ganzen Universalität und seinen „unendlichen Varianten“, ohne Kritik und Vorurteile. „Einen Riss zu betrachten, ist wie ein Blick auf das Universum. Ich denke über den Sinn des Lebens und die Bedeutung der Dinge nach“, sagt der Künstler.
Die Ausstellung entwickelt sich um die Performance „Diversity“, von der die Ausstellung ihren Titel hat. Menschen, die sich durch ihre ethnische Zugehörigkeit, ihre Herkunft, ihren Glauben, ihre soziale Schicht usw. voneinander unterscheiden, meißeln von gegenüberliegenden Enden aus einen Riss in eine Mauer. Wenn die Arbeit beendet ist, werden sich zwei von ihnen in der Mitte treffen. In der Form des Risses wird man den Lauf der Donau erkennen, eine Hommage an die Stadt Tuttlingen, von der aus der Fluss seine Reise durch viele Länder fortsetzt, bevor er das Schwarze Meer erreicht. Bis zum Ende der Ausstellung wird auf dem Riss das Video der Serie „minute“ zu sehen sein, eine Projektion von 60 Rissen, die sich alle voneinander unterscheiden und vergeblich versuchen, sich dem gemeißelten Riss im Hintergrund anzupassen. Zufälligkeit und Vielfalt erzeugen keine Wiederholungen, sondern Entwicklungen hin zu möglichen Gleichgewichten.
Im gleichen Raum der Galerie befinden sich 10 Fahnen aus der Serie „Humus“, deren Titel für das natürliche Gleichgewicht der biologischen Vielfalt steht. Humus erinnert an die Evolution des Lebens, die für den Erhalt der Welt notwendig ist. Die Fahnen aus den drei natürlichen Materialien Jute, Bambus und Erde verweisen auf die Parlamente der Donauanrainerstaaten, in denen wichtige Entscheidungen über die Zukunft unserer Welt getroffen werden.
Andrea Francolino (geb. 1979 in Bari) lebt und arbeitet in Mailand. Er nahm an zahlreichen Gruppenausstellung teil und hatte u. a. Einzelausstellungen im Museo Novecento, Florenz (2020/21), im Spazio Contemporanea, Brescia (2020), im Spazio aperto San Fedele, Mailand (2018), in The Open Box, Mailand (2018), in der Kristin Hjellegjerde Gallery, London (2016), in der
Galleria San Fedele, Mailand (2015) und im Spazio Testoni, Bologna (2013).
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Friends of Tower Ateliers e.V.
  • Eröffnung mit Performance, Freitag, 7. Juni 2024, 19 Uhr
  • Führung, Donnerstag, 13. Juni 2024, 17 Uhr
  • Poesie-Workshop und Lesung, Sonntag, 16. Juni 2024, 11 Uhr
  • Symposium, Freitag, 21. Juni 2024, 19 Uhr
  • Aquarell-Workshop, Samstag, 22. Juni 2024, 11 bis 17 Uhr
Andrea Francolino, Col d‘Igoi, 2020. Foto: Cristian Timpone, Courtesy the Artist and Mazzoleni, London - Turin
Andrea Francolino, Col d‘Igoi, 2020. Foto: Cristian Timpone, Courtesy the Artist and Mazzoleni, London - Turin

Marcus Gaudoin stellt mit seiner Arbeit unter Beweis, dass Kunst und Technik eine Symbiose eingehen und sich gegenseitig nachvollziehbar bedingen können. Neben Skulpturen und Reliefs umfasst seine Ausstellung Apparate und Werkzeuge, die deren Herstellung dienen. Zudem geben Prints und digitale Visualisierungen Einblicke in die im Arbeitsprozess wirkenden Kräfte, veranschaulichen die organische Ästhetik der plastischen Formen und lassen expandierte Räume zwischen Skulptur und Architektur erstehen.
Die Erfindung und der Bau von Apparaten zur Herstellung von Skulpturen und Reliefs ist bei Marcus Gaudoin wichtiger Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit. Mit Hilfe der selbstkonstruierten Vorrichtungen schafft er Serientypen, innerhalb derer die Formen variabel und stets neu generierbar sind. Im Gussverfahren mit Materialien wie Gips, Gießkeramik und Beton entstehen vielfältige Formen. Der Künstler beschreibt sein Vorgehen folgendermaßen: „Aus der Vielfalt wird eine Konstellation erarbeitet, die mir auf seltsame Weise vertraut ist und deren Aura aus einer scheinbar verborgenen Welt herrührt. Die Skulpturen und Reliefs sind plastische Momentaufnahmen“.
Marcus Gaudoin (geb. 1972 in London) ist ein in Tuttlingen ansässiger internationaler Künstler. Nach Abschluss seiner Lehre zum Chirurgie-Mechaniker war er zunächst als Assistent des Bildhauers Roland Martin tätig. Seit 1997 arbeitet er als freier Künstler. Mit seinen figurativen Plastiken, die aus gebogenen und geschweißten Metalllinien geformt sind, machte er sich seit den 90er Jahren einen Namen. Parallel dazu fertigte er mit Hilfe von Ballonen und Schalungen seine ersten Plastiken aus Gips. Von 2000 bis 2004 studierte er an der Sheffield Hallam Universität (MA Fine Art). 2004 und 2007 reichte er erfolgreich Patente für die Herstellung von individuellen Bauteilen und Objekten ein. Der Artur Fischer Erfinderpreis ermöglichte ihm die Teilnahme an der IENA Erfindermesse in Nürnberg. Für die Firma qbic world gestaltet er Puzzles mit den Namen whiteout, temptation und dot. Das dot-Puzzle wurde vom Verein spiel gut e.V. ausgezeichnet und erhielt das „spiel gut Siegel“. Viele seiner Werke wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.
  • Eröffnung, Freitag, 26. Juli 2024, 19 Uhr
  • Führung, Donnerstag, 15. August 2024, 17 Uhr
  • Tuttlinger Kunstdialog, Freitag, 23. August 2024, 19 Uhr

Eureka! SOMMERKREATIVWOCHE

  • Montag, 26. August – Freitag, 30. August 2024
  • Session für Kinder 6 bis 12 Jahre: 9 – 12 Uhr
  • Session für Jugendliche ab 13 Jahren: 14 – 17 Uhr
Marcus Gaudoin in seinem Atelier, 2023. Foto: Bert Schutzbach
Marcus Gaudoin in seinem Atelier, 2023. Foto: Bert Schutzbach

Biotopisch


Die MULTIMEDIALE 2024 „Biotopisch“ ist ein künstlerischer Kommentar zum Verhältnis von Mensch und Natur und zur mehr oder weniger wahrgenommenen Verbindung zwischen allen Lebewesen. Das Thema „Geteilte Erde“ der ersten MULTIMEDIALE, das sich mit den Beziehungen und Abgrenzungen von Menschen und Nationen beschäftigt hat, findet seine Fortführung, indem nun der Fokus auf das Miteinander allen Lebens auf der Erde, sei es menschlich, tierisch oder pflanzlich, gelegt wird. Biologische Prozesse haben ihre eigene Dynamik und Gesetzmäßigkeit, die es zu respektieren gilt, wenn es um das Weiterleben einer Vielfalt von Lebewesen, einschließlich des Menschen, geht.
Viele Künstler*innen sehen ihre Herausforderung darin, diese Interdependenzen in ihrer Arbeit bewusst zu machen. Das Reizvolle an dem Veranstaltungsformat der Multimediale ist der sommerlichleichte Festivalcharakter, der den Galeriehof als Freiluft-Schauplatz mit Leben füllt. Auf ihm werden Medien und Ausdrucksformen aller Art verknüpft und verschiedene Sinneseindrücke ins Spiel gebracht.

Die Multimediale 2024 besteht aus drei mit Kunst und Leben erfüllten Abenden.
  • Donnerstag, 5. September 2024, 19 Uhr: THOMAS PUTZE – Installation, Performance und Musik
  • Freitag, 6. September 2024, 19 Uhr: RAINER MÜLLER-TOMBRINK – Installation und Aktion; ANDY BRAND und VERENA ERFLE – Klangbilder und Bildklänge
  • Samstag, 7. September 2024, 19 Uhr: JAKOB LEANDER BACH – Schmuck und Fashion; BARBARA EHRMANN und ALEXANDER NELLES-EHRMANN – Video und Sound; CELIO DE CARVALHO – Wave
THOMAS PUTZE – Installation, Performance und Musik

ANDY BRAND und VERENA ERFLE – Klangbilder und Bildklänge

JAKOB LEANDER BACH – Schmuck und Fashion

BARBARA EHRMANN und ALEXANDER NELLES-EHRMANN – Video und Sound
Verleimt, behauen, geschliffen, poliert, zuweilen mit Blei beschlagen oder aus Cortenstahl gefertigt: die Werke des Furtwanger Bildhauers Hubert Rieber stehen in einer Bildhauertradition, die menschliche Figur und geometrisch-abstrakte Form verbindet. Figur ist somit nicht nur eine inhaltliche, sondern auch eine formale Angelegenheit. Hubert Rieber hat sich bei den aktuellen Köpfen, Kopfstelen und Figuren weitestgehend vom Naturvorbild entfernt. Der frühere Realismus, den er selbstbewusst anachronistisch in einer Zeit betrieb, als die Mehrheit seiner Kollegen abstrakt arbeitete, ist einer sehr nüchternen, reduzierten und prägnanten Formensprache gewichen. Aber gerade durch die Beschränkung auf das Wesentliche wird das behandelte Thema, die Beschäftigung mit der menschlichen Existenz, trotz der Negierung einer narrativen Komponente umso intensiver deutlich. Riebers Geschöpfe, die mal als Solitäre, als Paare oder als Gruppen auftreten, rücken so in die Nähe von Denkmälern. In ihrer Attributlosigkeit und ihrer Anonymität führt er sie zu einer entzeitlichten Ruhestellung und erweist somit jedem einzelnen Betrachter als Individuum seine Anerkennung, verbunden mit der Aufforderung zum Denken und zur Reflektion über sich und die Welt.
Hubert Rieber (geb. 1945 in Furtwangen) hat nach einer Lehre als Bildhauer an der Kunstgewerbeschule Luzern und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studiert. Von 1971 bis 1973 war Rieber Meisterschüler bei Prof. Wilhelm Loth. Von 1981 bis 2001 hatte Rieber einen Lehrauftrag an der Dualen Hochschule VS/Schwenningen. 2001 erhielt er den Großen Kunstpreis bei der „Internationalen Skulpturen-Biennale in Hokkaido, Japan. (Text: Stefan Simon)
  • Eröffnung, Freitag, 20. September 2024, 19 Uhr
Hubert Rieber, Bleikopf, 2021. Foto: Stefan Simon
Bleikopf, 2021. Foto: Stefan Simon

Hubert Rieber, Kopf mit Blei, 2021. Foto: Stefan Simon
Kopf mit Blei, 2021. Foto: Stefan Simon
Thema der Ausstellung sind drei Schwestern – konserviert in einem privaten Archiv, bestehend aus hunderten sorgfältigst geordneter und beschrifteter Dias, zahlreichen Fotoalben voller Bilder und Geschichten sowie einigen Schriftstücken, einem Badezimmerkästchen und zwei Lichtschaltern.
Erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurden einige Raumerkundungen der drei Schwestern 2019.
Die Dias, Bilder und Alben sind ein Kosmos, sie zeigen die kleinen und großen Themen des Lebens. Ob Freizeit, Ferien, Reiseabenteuer oder Familie, Tod und Trauer – es sind nicht nur die privaten Erinnerungen dreier unbekannter, längst verstorbener Frauen und Schwestern, sie spiegeln auch unser Leben wider – unabhängig von Zeit und Raum.
Zentrum, Dreh- und Angelpunkt der Show ist die „Werkstatt Bibsi Staiger“. Hier ist der Ort der „Auseinandersetzung“ mit dem Archiv „Drei Schwestern“. Regina Baierl entschlüsselt, interpretiert und transformiert. DREI SCHWESTERN VOL. II offenbart mittels Ausschnitten, Aspekten und Fragmenten aus dem Leben von Agnes, der Tierliebhaberin, Irmgard, der Lustigen, und Hedwig, der Frommen, das Besondere im Nichtbesonderen, das Universelle im Speziellen. Gezeigt werden Installationen, Bilder, Objekte. (Text: regina baierl, aka Firma Bibsi Staiger GmbH, September 2023)
  • Eröffnung Freitag, 25. Oktober 2024, 19 Uhr
Regina Baierl, Werkstatt Bibsi Staiger, mixed media, 2018. Foto: Michael Heinrich
Werkstatt Bibsi Staiger, mixed media, 2018. Foto: Michael Heinrich

Im Rahmen der traditionellen Jahresausstellung der Galerie der Stadt Tuttlingen sind Künstler*innen der Region im Umkreis von 50 km sowie Mitglieder des Kunstkreises Tuttlingen e.V. eingeladen, sich mit ihren neuen Arbeiten zu bewerben. Über die Zulassung zur Ausstellung entscheidet eine jährlich unterschiedlich besetzte, unabhängige Jury, die sich aus Mitgliedern des Gemeinderats und Vertretern des Kunstlebens zusammensetzt. Hieraus resultiert eine abwechslungsreiche Schau, die den Besucher*innen Einblick in das reiche und vielfältige Kunstschaffen in der Region vermittelt.
  • Eröffnung Freitag, 6. Dezember 2024, 19 Uhr
  • Führung Donnerstag, 12. Dezember 2024, 17 Uhr

Jahresausstellung 2022. Foto: Nadja Dosterschill
Jahresausstellung 2022. Foto: Nadja Dosterschill

Begleitveranstaltungen

Das Inside Out Project von JR ist eines der größten partizipativen Kunstprojekte der Welt, in dem die persönliche Identität der mitwirkenden Personen vor Ort in die künstlerische Arbeit einfließt. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 haben in vielen Ländern der Welt Inside Out-Aktionen stattgefunden. JR baute dafür einen Kleinlaster zum fahrenden Fotoautomaten um, um vor Ort Menschen porträtieren und die Fotos direkt ausdrucken zu können. Die dabei entstehenden großformatigen Portraits werden dann auf Wände im öffentlichen Raum geklebt und verwandeln diesen in ein gesellschaftliches Gesamtkunstwerk. Inside Out zeigt den Menschen ein Bild unserer Gesellschaft, bejaht deren Vielfalt und stärkt ihr Selbstbewusstsein. Alle Menschen in Tuttlingen sind eingeladen, mitzumachen.

Inside Out, Au Panthéon, Paris, 02. Juni 2014 © JR
Inside Out, Au Panthéon, Paris, 02. Juni 2014 © JR
In Kooperation mit der VHS Tuttlingen / Anmeldung über die VHS.

Nur 16 Tage lang war der Arc de Triomphe in Paris verhüllt, aber Christo und Jeanne-Claude haben von diesem Projekt ein Leben lang geträumt. Nach vielen Startschwierigkeiten ist es im September 2021 realisiert worden. Trotz Corona-Pandemie war der verhüllte Triumphbogen ein Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt, die dieses einmalige Projekt mit eigenen Augen sehen wollten. Auch die Stuttgarter Kunsthistorikerin Andrea Welz gehörte zu den staunenden Parisbesucherinnen. Christo (1935 – 2020) und Jeanne-Claude (1935 – 2009) konnten nicht mehr beobachten, wie das Pariser Nationalmonument unter 25 000 qm silbrig-blau-glänzendem Stoff verschwand und welches Farbenspiel sich im Tageslicht oder bei Nacht entfaltete.
In ihrem Vortrag wird Ihnen Andrea Welz die Liebesgeschichte von Christo und Jeanne-Claude erzählen, die 1958 in Paris begonnen hat, und von den spektakulären Projekten berichten, die das Paar gemeinsam realisieren konnte.

Leitung: Andrea Welz, Kunsthistorikerin
  • Gebühr: 10 Euro
Junge Autor*innen der Lesebühne BarJederVernunft verbringen einen Tag in der Ausstellung „Diversität“ von Andrea Francolino. Dabei bringen sie ihre
Gedanken und Assoziationen in Form von Lyrik oder Prosa zu Papier, direkt und ungefiltert. Am nächsten Tag tragen sie im Zusammenspiel mit der Ausstellung ihre Texte vor und treten mit dem Publikum in einen vitalen Austausch auf Augenhöhe.

Leitung: Jeremias Heppeler, mit Nathan OS, Barbara Marie Hofmann, Christina Pirker und Fabian Bürkin
  • Eintritt: 5 Euro
Jeremias Heppeler, Foto: Künstler
Jeremias Heppeler, Foto: Künstler
„Einen Riss zu betrachten ist wie ein Blick auf das Universum. Ich denke über den Sinn des Lebens und die Bedeutung der Dinge nach“, sagt der Künstler Andrea Francolino. Seine Ausstellung, deren Ansatz sowohl Ästhetik als auch Ethik und Ökologie umfasst, bildet das Bezugsfeld für dieses interdisziplinäre Symposium über kulturelle und praktische Antworten auf die globalen ökologischen und humanitären Herausforderungen unserer Zeit. Die Liste der Referenten, die Statements abgeben, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen, wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Leitung: Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck und Jeremias Heppeler
  • Eintritt: 5 Euro
In Kooperation mit der VHS Tuttlingen / Anmeldung über die VHS.

Zunächst werden Sie gemeinsam mit Norbert Schmitt und im Dialog mit der Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck und der Kunsthistorikerin Carina Schäfer Inhalte der Ausstellung erarbeiten und sich mit dem Thema „Riss“ auseinandersetzen.
Anschließend stehen in der Galerie Kreativplätze bereit, an denen Sie in Ihre eigene künstlerische Auseinandersetzung gehen können. Norbert Schmitt führt Sie durch den Kreativteil und steht beratend und für den weiteren Dialog zwischen Ihrem Werk und dem Thema der Ausstellung bereit. So können Sie beginnen, eigene und im Austausch entstandene Ideen zum Thema „Riss“ mit Aquarellfarben auf dem Papier umzusetzen. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erbeten bei der VHS Tuttlingen (www.vhs-tuttlingen.de).

Leitung: Norbert Schmitt, freischaffender Künstler
  • VHS-Gebühr: 39 Euro, Mitglieder VHS: 36 Euro
Andrea Francolino, Swiss-Italian border. Foto: Valentina Francolino, Courtesy the Artist and Mazzoleni, London - Turin
Andrea Francolino, Swiss-Italian border. Foto: Valentina Francolino,
Courtesy the Artist and Mazzoleni, London - Turin

Die COOL ARTS Workshops sind ein exklusives Kulturförderprojekt des Rotary Club Hohenkarpfen-Tuttlingen, das begleitend zu ausgewählten Ausstellungen in der Galerie der Stadt Tuttlingen stattfindet.
Wichtiges Anliegen ist es, die jungen Teilnehmenden anhand originaler Werke der Ausstellungen in der GALERIE DER STADT TUTTLINGEN an Kunst heranzuführen und sie mit den Kultureinrichtungen der Stadt vertraut zu machen. Die Galerieausstellungen sind stets der Ausgangspunkt und inspiratorische Fundus für die Schulung von Wahrnehmung und Kreativität der Jugendlichen. Geleitet werden die Workshops von erfahrenen Kunstpädagogen der Jugendkunstschule ZEBRA. COOL ARTS dient der ästhetischen Bildung, der Stärkung des Selbstwertgefühls und des eigenverantwortlichen Handelns sowie der Förderung der Integration. Am Ende des Prozesses stehen Werke, die die
Jugendlichen in den Workshops selbst geschaffen haben. In der Ausstellung im Rathausfoyer werden diese vom 4. Juli bis 19. Juli 2024 der Öffentlichkeit präsentiert.

Cool Arts Ausstellung 2023. Foto: Nadja Dosterschill
Cool Arts Ausstellung 2023. Foto: Nadja Dosterschill


Bei der Veranstaltungsreihe TUTTLINGER KUNSTDIALOG geht es um Standortbestimmungen allgemeiner Art und insbesondere darum, welchen Weg einzelne Künstler*innen gewählt haben. An diesem Abend steht der Künstler Marcus Gaudoin im Mittelpunkt, dessen Ausstellung „sculpture, tools and strategies“ zeitgleich zu sehen ist. Das Publikum erfährt, worin er die heutigen Herausforderungen für die Kunstwelt sieht, wie er seine Arbeit gestaltet und welche Fragestellungen für ihn im Vordergrund stehen. Das Gespräch mit dem Publikum moderiert Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck.

Kinderprogramm


Leitung: Daniel Erfle

Ausstellung Christo and Jeanne-Claude │JR (24.2. – 28.4.2024)

  • Freitag, 15. März 2024, 15 – 17 Uhr (8 – 12 Jahre)
  • Samstag, 16. März 2024, 10 – 12 Uhr (4 – 7 Jahre)
  • Freitag, 19. April 2024, 15 – 17 Uhr (8 – 12 Jahre)
  • Samstag, 20. April 2024, 10 – 12 Uhr (4 – 7 Jahre)

Ausstellung Andrea Francolino (8.6. – 21.7.2024)

  • Freitag, 14. Juni 2024, 15 – 17 Uhr (8 – 12 Jahre)
  • Samstag,15. Juni 2024, 10 – 12 Uhr (4 – 7 Jahre)

Jahresausstellung 2024

  • Freitag, 13. Dezember 2024, 15 – 17 Uhr (8 – 12 Jahre)
  • Samstag, 14. Dezember 2024, 10 – 12 Uhr (4 – 7 Jahre)
Das Material wird gestellt. Verbindliche Anmeldung bei claudia.leibinger(at)galerie-tuttlingen.de oder über unser online-Anmeldeformular, das zu finden ist unter www.galerie-tuttlingen.de.

Den Flyer finden Sie hier.

Gefördert durch die Firma Karl Storz   Logo KARL STORZ

Kunstwerke der Kinder liegen auf dem Tisch; Sommerkreativwoche 2021

  • jeweils von 9.00–12.00 Uhr (Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren)
  • jeweils von 14.00–17.00 Uhr (Jugendliche ab 13 Jahre)
Leitung: Daniel Erfle

Eine Woche Kunst, Spiel und Spaß mit einer abschließenden Präsentation der entstandenen Werke. Das Material wird gestellt. Angebot von Getränken (bitte eigenen Becher mit Namen mitbringen!) und kleinen Snacks.

Teilnahmegebühr: 60,00 Euro (bei Anmeldung vor dem 1. Mai 2024: 50,00 Euro).
Verbindliche Anmeldung über unser online-Anmeldeformular, das zu finden ist
unter www.galerie-tuttlingen.de.

Den Flyer finden Sie hier.

Gefördert durch die Firma Karl Storz  Logo KARL STORZ

Sommerkreativwoche 2023. Foto: Nadja Dosterschill


  • Info für Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen

Ausstellung Christo und JR


Die Ausstellung von „CHRISTO und JR – Wie Kunst unsere Sicht auf die Welt verändert“ bietet sowohl inhaltlich als auch technisch-künstlerische Anknüpfungsmöglichkeiten für Kindergartengruppen und Schulklassen. Die Ausstellung stellt die Arbeit des berühmten Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude in einen Zusammenhang mit den Projekten des ebenso weltweit bekannten französischen Künstler JR (geb. 1983). Es handelt sich um zwei künstlerische Positionen, deren innere Verbindung darin liegt, dass sie die Grenzen des Kunstbetriebs durchbrechen und eine breite Öffentlichkeit, quer durch alle sozialen Schichten, für ihre Aktionen interessieren und einbeziehen. Sowohl die spektakulären Verhüllungskationen von Christo und Jeanne-Claude als auch die großflächigen Porträtaktionen an ungewöhnlichen Orten von JR sind darauf angelegt, den Blick der Menschen auf die Welt zu verändern.

Die Künstlerin und Pädagogin Ines Fiegert konzipiert und leitet altersgerechte Workshops, für welche die Ausstellung „CHRISTO und JR“ als Inspirationsquelle dient. Sie begleitet Kinder und Jugendliche durch die Ausstellung, beteiligt sie im Dialog über das Gesehene und bietet direkt vor Ort Einstiegsangebote für die eigene gestalterische Betätigung. Erforderliche Materialien werden den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

Die Einheiten spielen sich in der Regel im Zeitraum einer Doppelschulstunde ab, können aber auch nach Absprache verkürzt oder verlängert werden.

Bitte wenden Sie sich mit Ihren Fragen, zur Vorabsprache der Inhalte und Modalitäten sowie zur Vereinbarung von Terminen (an Mittwochen und Donnerstagen) an uns info(at)galerie-tuttlingen.de.

Gefördert durch die Firma Karl Storz Logo KARL STORZ

Kinderworkshop 2023. Foto: Nadja Dosterschill

Führungen

Ausstellung Christo and Jeanne-Claude │ JR

  • Donnerstag, 4. April 2024, 17.00 Uhr

Ausstellung Andrea Francolino

  • Donnerstag, 13. Juni 2024, 17.00 Uhr

Ausstellung Marcus Gaudoin

  • Donnerstag, 15. August 2024, 17.00 Uhr

Jahresausstellung 2024

  • Donnerstag, 12. Dezember 2024, 17.00 Uhr

Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck begleitet Kunstinteressierte durch die Ausstellungen und erläutert die gezeigten Werke.
Zusätzliche Führungen auf Anfrage unter info(at)galerie-tuttlingen.de.

Führung in der Ausstellung Georgia Russell 2023. Foto: Nadja Dosterschill