Ein historisch-künstlerisches Projekt zum Schneckenburger-Denkmal
Wer Ideen für die Ewigkeit erhalten möchte, meißelt sie in Stein. Als Denkmal oder Gedenktafel überdauern sie Generationen – und sind auch dann noch präsent, wenn sich Denkweisen und Werte gewandelt haben. Wie also geht man mit in Stein gemeißelten Zeitzeugnissen um, die aus heutiger Sicht fragwürdig geworden sind?
Am Beispiel des ab 1937 im Tuttlinger Stadtgarten entstandenen Denkmals zu Ehren von Max Schneckenburger möchten wir diese Diskussion führen. Diese drängen sich beim Schneckenburger-Denkmal gleich in mehrerlei Hinsicht auf: Entworfen und errichtet wurde es während der NS-Zeit. Sein Schöpfer, der spätere Stuttgarter Akademiedirektor Fritz von Graevenitz, stellte mehrfach auf den vom NS-Regime veranstalteten „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in München aus. Und auch die Aussage des Monuments ist aus heutiger Sicht problematisch: Es erinnert an den aus Talheim stammenden Dichter Max Schneckenburger, dessen später vertontes Gedicht „Die Wacht am Rhein“ im Kaiserreich populär und zum Schlachtgesang mehrerer Kriege gegen Frankreich wurde.
Mit einer Ausstellung, Vorträgen und einem Workshop will sich die Stadt Tuttlingen dem Thema widmen. Am Ende sollen Anregungen für einen kritischen und angemessenen Umgang mit dem Denkmal stehen, über die dann der Gemeinderat berät.
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