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Ortsentwicklung Möhringen

Ein Zwölf-Punkte-Programm für die Ortsentwicklung Möhringens hat der Gemeinderat im Frühjahr 2017 verabschiedet. Im Rahmen einer Perspektivkonferenz am 10. Mai 2017 wurde es vorgestellt.
Für den Ortskern Möhringen wird die Aufnahme in das Sanierungsprogramm für das Programmjahr 2018 beantragt. Ziel ist hierbei im Rahmen des Sanierungsgebietes bestehende städtebauliche Missstände im Untersuchungsgebiet zu beheben und hierdurch eine funktionale und gestalterische Verbesserung zu erreichen. Insbesondere private Eigentümer sollen durch gezielte finanzielle Zuschüsse bei privaten Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen unterstützt werden. Mit den vorbereitenden Untersuchungen wird die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH beauftragt. In die Untersuchungen und die Festlegung der Sanierungsziele wird die Arbeitsgruppe „Innenentwicklung“ im Rahmen von Schlüsselgesprächen einbezogen.

Für das Kronenareal mit Ufergestaltung des Krähenbaches und den Hechtplatz wird ein städtebauliches Nutzungs- und Gestaltungskonzept erstellt. Dabei wird insbesondere die Zielstellung einer für Möhringen angemessenen baulichen Dichte und Erschließung, eines attraktiven Wohnangebots für alle Generationen, der Sicherung der ärztlichen Versorgung (Arzt und Apotheke), einer qualitätsvollen gastronomischen Einrichtung und die hohe Erlebnis- und Aufenthaltsqualität der Achse Gasthaus „Hecht“ – Angerpark entlang des Krähenbachs berücksichtigt. Die Städtebauliche Planung für eine hochwertige Architektur und ein attraktives Freiraum- und Mobilitätsangebot ist im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung von 3 kompetenten, interdisziplinär arbeitenden Planungsbüros zu erstellen. Die Arbeitsgruppe „Innenentwicklung“ wird in den weiteren Planungsprozess einbezogen.

Für die Marktgasse 24 wird eine Machbarkeitsstudie (Nutzungs- und Sanierungskonzept) erstellt. Im Rahmen dieser Studie sollen Gebäude und Standort näher auf die baulich-konstruktiven Qualitäten, räumlichen Potenziale (Nutzungskonzept, Raumprogramm) und wirtschaftlichen Bedingungen (Investitions- und Betriebskosten) untersucht werden. Dabei ist sowohl eine Zwischennutzung mit kulturellen und sozialen Akteuren/Projekten (mit einfachen Standards im Sinne einer Anentwicklung) zur Stärkung der Potenziale, als auch eine bauliche Ergänzung um einen Neubau zu prüfen. Freiflächen und Außenanlagen des Standorts sind mit dem Konzept der „Erlebnis-Achse Krähenbach“ zu verknüpfen. Im Ergebnis wird ein Stufenplan mit Nutzungs-, Gestaltungs-, Finanzierungs- und Betriebskonzept erarbeitet, der die Fördermöglichkeiten im Rahmen der Ortskernsanierung und die Potenziale des Landschaftsparks „Junge Donau“ und des Brückenschlags „Angerpark-Donauaue-Gänsäcker“ voll ausschöpft. Mit der Bearbeitung der Studie, soll das Büro SSplus Architektur ZT GmbH, Wien, beauftragt werden.

Für den Ortskern von Möhringen wird ein Leerstandskataster erstellt und in die Baulückenbörse der Stadt integriert. Auf die betroffenen Eigentümer soll zeitnah zugegangen werden. Datenschutzrelevante Aspekte werden berücksichtigt. Für den Stadtteil Möhringen soll ein Parkierungskonzept zur Ordnung des Verkehres erstellt werden (eine Stellplatzkonzeption ist als Maßnahme im Ortentwicklungskonzept bereits enthalten). Die Verwaltung wird ermächtigt, die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, Ludwigsburg, mit der Durchführung der Vorbereitenden Untersuchungen sowie der Erarbeitung eines Neuaufnahmeantrages für ein Programm der städtebaulichen Erneuerung für das angestrebte Sanierungsgebiet „Möhringen“, zeitnah zu beauftragen.

Die Wohnraumentwicklung im Stadtteil Möhringen findet vorrangig im Innenbereich statt. Im Stadtteil Möhringen werden das Baurecht bzw. die aktuellen Bebauungspläne überprüft und nach Möglichkeit angepasst. Die Bebauungsplanverfahren „Heuhäusle“ und „Brühlstraße“ werden von der Stadtplanung zügig zum Abschluss gebracht. Die Machbarkeit einer Erweiterung der Baugebiete „Im Anger“ und „Auf Burg“ wird von der Stadtplanung mit dem Regierungspräsidium Freiburg abgestimmt. Das Ergebnis wird anschließend im Ortschaftsrat vorgestellt.
Für die K 5944 zwischen B 523 und Ortskern Möhringen (Esslinger Sträßle) werden auf der Grundlage der Bachelorarbeit von Frau Epp gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Verkehr und Infrastruktur“ Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung bzw. –beruhigung entwickelt. Wenn zu deren Umsetzung eine Herabstufung zur Gemeindeverbindungsstraße erforderlich ist, werden die Konditionen zur Übernahme durch die Stadt mit dem Landkreis verhandelt. Im Fokus der Untersuchung des Verkehrs soll neben dem „Bächetal“ auch das „Möhringer Städtle“ stehen. Ein entsprechendes Verkehrskonzept soll erarbeitet werden. Im Bereich der Bleichestraße, Battagliastraße und Schwarzwaldstraße ist die Schaffung eines kleinen Kreisverkehres zu prüfen.

Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes Donau Tech im Gänsäcker wird eine Lösung für die K 5944 erarbeitet. Ziel ist es, bis zum Satzungsbeschluss zu einem Ergebnis zu kommen. Für das Krähenbachtal wird die Ausweisung als Naturschutzgebiet angestrebt.
Der Landschaftsraum der Donauversickerung wird als zentraler Teil des Landschaftsparks Junge Donau weiter entwickelt. Gemeinsam mit Immendingen und mit Unterstützung des Landkreises (Donaubergland) und in Abstimmung mit den Zielen des Geoparks Schwäbische Alb soll das „Trockental“ der Jungen Donau verstärkt in Szene gesetzt und als geologisches Highlight zur Förderung der Tourismus- und Naherholungsstruktur vermarktet werden. Neben der Donauversickerung soll die Ökologische Sanierung des Donaualtarmes an der B311 im Mittelpunkt stehen.
Zur Stärkung der Geh- und Radwegeverbindung in Richtung Tuttlingen sowie der Schaffung einer direkten Anbindung des Naherholungsbereiches „Nägeleseen-Dampflokmuseum-Reitverein“ an die Ortslage von Möhringen wird im Rahmen des Landschaftsparks Junge Donau das Projekt „Donauquerung“ auf Höhe der Eisenbahnbrücke zügig weiter vorangetrieben.

Für die Geh- und Radwegeverbindung vom Angerpark über Donau und B311 hinweg in den Naherholungsbereich am Hattinger Berg und als Verbindung zum neuen Gewerbegebiet Gänsäcker II wird zusammen mit der Straßenbauverwaltung eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Dabei ist insbesondere auch die Finanzierung aus Bundesmitteln, die zwingende Voraussetzung für eine Realisierung des Brückenschlages ist, verbindlich zu klären. In die weiteren Planungen wird der Arbeitskreis „Naherholung, Kulturlandschaft, Tourismus“ eingebunden.
Die bestehenden Aktivitäten werden in einem Runden Tisch mit dem Fachamt, der Donaubergland GmbH, Hoteliers und Gastronomen, der IHK sowie der Projektgruppe „Tourismusmarketing“ bewertet und Vorschläge zur künftigen Entwicklung erarbeitet.
Die bestehenden Angebote werden in einem Runden Tisch mit den Fachämtern, der Donaubergland GmbH, dem Verkehrsverein und Naturfreunden sowie der Projektgruppe „Wanderwege“ bewertet und Vorschläge zur künftigen Entwicklung erarbeitet.
Die bestehende Situation im Ortskern wird systematisch untersucht, bewertet und in einer Maßnahmenliste zusammengefasst. Die Vorstellung und Diskussion der geplanten Maßnahmen erfolgt in einer öffentlichen Veranstaltung mit der Bürgerschaft. Dazu werden zusätzlich die betroffenen Gruppen (Senioren, Behinderte etc.) eingeladen. Die Barrierefreiheit ist auch Gegenstand eines Antrages der SPD-Fraktion im Ortschaftsrat Möhringen vom 16.01.2016. Maßnahmen die im Rahmen des angestrebten Sanierungsgebietes gefördert und umgesetzt werden können, sollen prioritär behandelt werden.

Die Arbeitsgruppe „Verkehr/Infrastruktur“ wird über den Stand der Netzausbauplanung und die geplante Umsetzung informiert. Über die Entwicklung des Breitbandes im Stadtteil Möhringen erfolgt in regelmäßigen Abständen eine Information in öffentlicher Sitzung des Ortschaftsrates.

Das Gewerbegebiet Gänsäcker erhält auf Höhe des Haslenweges einen zweiten Straßenanschluss an die B 311. Der Kreuzungsbereich wird als Kreisverkehrsplatz gestaltet. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes wird eine mögliche Buslinienführung geprüft. Für die Erweiterung des Gewerbegebietes Gänsäcker mit einer Gesamtfläche von 17 ha wird die frühzeitige Bürgerbeteiligung im FNP-Verfahren durchgeführt. Für die Erweiterung des Gewerbegebietes Gänsäcker wird das Bebauungsplanverfahren auf der Grundlage des städtebaulichen Entwurfes vom 23.02.2016 eingeleitet. Mit der Ausarbeitung des Bebauungsplanes wird das Büro Schmid, Treiber, Partner in Zusammenarbeit mit der Bürogemeinschaft Sippel und Buff beauftragt. Weitere Planungsaufträge und Gutachten werden bei Bedarf vergeben. Für die Erweiterung des Gewerbegebietes Gänsäcker werden die Grunderwerbsverhandlungen und die Baulandumlegung eingeleitet.
Die Ergebnisse der Zukunftskonferenz und der Stand der Projekte werden der Bürgerschaft im 1. Quartal 2017 in einer öffentlichen Veranstaltung („Perspektivenveranstaltung“) präsentiert. Die Bürgerbeteiligung wird kontinuierlich mit öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen weitergeführt. Die Arbeitsgruppen werden fortlaufend projektbezogen beteiligt. Die inhaltliche Arbeit an den Projekten wird in den Arbeitsgruppen fortgesetzt. Die Koordination zwischen den Arbeitsgruppen und dem Ortschaftsrat bzw. der Ortsverwaltung Möhringen erfolgt durch den Geschäftstellenleiter. Zur Weiterführung der Bürgerbeteiligung sollen künftig regelmässig öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen stattfinden.