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Volkstrauertag (15. November)

Im Video sieht man verschiedene Aufnahmen der Feierstunde anlässlich des Volkstrauertags auf dem Ehrenfriedhof.

Erinnerung, Mahnung, Trauer – auch in Tuttlingen wurde beim Volkstrauertag am Sonntag den Opfern von Krieg, Gewalt und Diktatur gedacht. OB Michael Beck zog in seiner Begrüßung auch Bezüge zur Gegenwart. Es sei erschreckend, wenn derzeit in Zusammenhang mit Corona-Maßnahmen Vergleiche mit dem Holocaust gezogen würden. Auf erschreckende Weise werde hier deutlich, wie das Bewusstsein für Geschichte verloren gehe. Umso wichtiger sei es, gegen jede Form von Diktatur, Rassismus und Willkürherrschaft zu kämpfen – auch bereits in ihren Ansätzen.

In seiner Ansprache stellte Erster Bürgermeister Emil Buschle das Massaker von Babij Jar in den Mittelpunkt – jenen ukrainischen Ort, in dem im September 1941 Soldaten der Wehrmacht sowie Verbände der SS fast 34 000 Menschen jüdischen Glaubens ermordeten. Babij Jar stehe stellvertretend für unzählige Gräueltaten während des Krieges, so Buschle. Und jedes Mal stelle sich die Frage, wie Menschen zu solchen Taten fähig seien – zumal die meisten von ihnen davor unauffällige Bürger waren.

Schülerinnen und Schüler der Hermann-Hesse-Realschule spannten einen Bogen von der klassischen Gedenkfeier zum Lied „Weiße Fahnen“ der Gruppe „Silbermond“, das Krieg und Gewalt vor allem aus der Sicht von Kindern aufgreift. Abordnungen der Feuerwehr und der Schützengesellschaft Schönblick, der Verband der Siebenbürger Sachsen sowie das SBO sorgten für einen würdigen Rahmen der Feierstunde.