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Tuttlingen ehrt Sopranistin Marlis Petersen - OB Michael Beck: „Weltstar ohne Allüren“


Marlis Petersen ist Trägerin des Kulturpreises 2016. OB Michael Beck würdigte die Sopranistin am Freitag im Burghof auf dem Honberg als musikalische Botschafterin der Stadt.

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Ehrung für einen Weltstar: OB Michael Beck übergibt Marlis Petersen den Kulturpreis, eine Arbeit von Hans-Uwe Hähn.

Sie wurde dreimal Opernsängerin des Jahres. Ihr Portrait hängt in der Metropolitan Opera in New York neben Placido Domingo und Maria Callas. Ihre CDs werden weltweit verkauft, und in zahlreichen  Opernhäusern der Welt ist sie regelmäßiger Gast. Ihren Anfang nahm die außergewöhnliche musikalische Karriere von Marlis Petersen aber in Tuttlingen: Als Schülerin der Musikschule, als Gymnasiastin am IKG, als Sängerin im Gallus-Chor. „Willkommen zu Hause, Marlis Petersen“ hieß es dann auch am Freitag in der Laudatio von OB Michael Beck.

Begonnen hatte die Feierstunde im Burghof des Honbergs mit einer Überraschung: Der Pianist Stephan Matthias Lademann und der Tenor Matthias Klink,  zwei langjährige Musikerfreunde von Marlis Petersen, eröffneten den Abend. Die Geehrte war mehr als verblüfft – schließlich vermutete sie die Kollegen auf einer Konzertreise. Eine weitere Überraschung für Petersen: Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler vom Abi-Jahrgang 1987 gaben ebenfalls ein virtuos improvisiertes Ständchen zum  Besten.

„In Tuttlingen entdeckten Sie Ihre Liebe zur Musik – und Ihr Talent wurde entdeckt.“ Wichtige Rollen spielten hierbei unter anderem Siegfried Burger als langjähriger Leiter des Gallus-Chors sowie ihr Klavierlehrer Horst Weiss. Nach dem Abitur begann Petersen das Studium der Schulmusik an der Musikhochschule Stuttgart, ihr erstes Engagement als Opernsängerin hatte sie an den Städtischen Bühnen Nürnberg.

Heute ist Marlis Petersen vier Jahre im Voraus ausgebucht. In den großen Opernhäusern in Wien und Berlin trat sie ebenso auf wie in New York und Philadelphia. Ihre Paraderolle wurde die Lulu in der gleichnamigen Oper von Alban Berg. Ihr Repertoire reicht aber vom Barock bis zur Zeitgenössischen Musik.

Als „Ausnahmetalent“ würdigte Beck die Geehrte, als „Weltstar ohne Allüren“ – „wir sind stolz auf Sie.“ Und Dr. Hans Roll erinnerte bei der Feier am Freitag an die Vielzahl berühmter Dirigenten, mit denen Marlis Petersen schon zusammen gearbeitet hat -  von Sir Simon Rattle bis Nikolaus Harnoncourt. Eine „Myriade an Kritiken“ sei über sie veröffentlicht worden, nun aber sei sie an den „Ort, an dem ihre Wurzeln sind“, zurückgekommen.

Sie sei „sehr dankbar, über diese Auszeichnung meiner Stadt“, erklärte Marlis Petersen – „ohne Tuttlingen wäre ich nicht gewachsen und auch nicht groß  geworden.“