Vorlesen

TUT Spezial

Neues Leben auf dem Marquardt-Areal - Zwei Gebäude für alle Altersgruppen


Die Zeiten der Bauruine auf dem Marquardt-Areal sind gezählt: In zentraler Lage soll dort die Residenz am Stadtgarten entstehen. Das Projekt richtet sich sowohl an Singles, Paare und Familien als auch an Senioren. Und für letztere ist eine große Auswahl an Wohnformen vorgesehen.

pm2016-079 ResidenzStadtgarten-1-1200
Wohnen in der Bismarckstraße: Im linken Gebäude sollen Seniorenwohnungen entstehen, im rechten Zwei- bis Zimmerwohnungen für alle Altersgruppen.

„Seit Jahren hoffen wir, dass sich auf diesem Gelände etwas tut, jetzt haben wir eine sowohl inhaltlich wie auch städtebaulich überzeugende Lösung“, stellt OB Michael Beck fest: Gemeinsam mit der Stiftung Innovation und Pflege aus Sindelfingen wird die Gerlinger Firma Schweizer Immo Projekt GmbH die Residenz am Stadtgarten eröffnen – Anfang 2017 soll der Baubeginn sein.

Dort, wo jetzt noch die seit Jahrzehnten leerstehenden Fabrikgebäude in der Bismarckstraße stehen, sollen nach Entwürfen des Leonberger Architekturbüros Schneck zwei Gebäude errichtet werden: Wie Geschäftsführer Wolfgang Schweizer erläuterte, soll an der Ecke Bismarck-/Zeughausstraße ein fünfstöckiger Komplex mit rund 35 Seniorenwohnungen, Pflegewohnungen und einer Tagespflege entstehen. Ein zweiter siebenstöckiger Bau an der Bismarckstraße ist als normales Wohngebäude konzipiert. Angedacht sind hier rund 30 Wohnungen zwischen zwei und vier Zimmern. Zwischen beiden Wohngebäuden soll es einen Verbindungsbau mit Innenhof geben – Ort für eine Bäckerei, ein Tagescafé oder Begegnungsräume. Unter der Anlage ist eine Tiefgarage mit 54 Stellplätzen geplant.

Die Idee hinter dem Konzept: Menschen unterschiedlicher Altersgruppen sollen in einer Anlage leben, die auch genug Raum für Begegnung bietet. Durch die Aufteilung auf verschiedene Gebäude wird dennoch den unterschiedlichen Bedürfnissen – zum Beispiel nach Ruhezeiten – Rechnung getragen. Als „integratives Wohnen“, bezeichnet denn auch Wolfgang Schweizer das Modell.

pm2016-079 Marquardt-1200
Verschwindet demnächst: Die seit Jahren leerstehende Marquardt-Fabrik.

Die Betreibergesellschaft „Innovation und Pflege“ ist eine Stiftung, die aus der Sindelfinger ökumenischen Sozialstation hervor ging. Ziel, so Vorstand Rolf Schneider, sei es, „die breite Welt zwischen stationärer und ambulanter Versorgung“ abzudecken. So können die Wohnungen zunächst eigenständig bewohnt werden, Betreuungs- und Pflegeleistungen können je nach Bedarf individuell hinzugebucht werden. Auch Senioren-WGs sind möglich, so dass auch der soziale Mix in der Anlage breit gestreut sein kann. „Die Wohnungen sind so konzipiert, dass sie für aktive Senioren attraktiv sind, aber auch als Pflegefall noch bewohnt werden können“, erklärt Schneider. „Die Leute können bis zum Schluss in ihrer Wohnung bleiben.“

Als erster Schritt wird derzeit der Bebauungsplan an das Projekt  angepasst, bis zum Sommer soll dieser fertig sein. Parallel dazu wird weiter geplant, im Laufe des Jahres ist auch noch der Abriss der alten Fabriken vorgesehen.

INFO:
Über das Projekt und das Bebauungsplanverfahren informiert die Stadt im Rahmen einer Bürgerinfo am Donnerstag, 7. April, um 18.30 Uhr im Ratssaal. Wer Fragen zum Projekt selber hat, kann sich gerne an Marietta Relling von der Firma Auer & Brachat Immobilien unter 07735-8400 wenden.