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Die Karlschule bekommt einen „Cube“ - Pilotprojekt startet noch in diesem Jahr


Mit einem bundesweiten Pilotprojekt löst Tuttlingen die Raumnot an der Karlschule: Als erste Stadt wird Tuttlingen mit Unterstützung des Deutschen Olympischen Sportsbundes (DOSB) einen sogenannten  „Cube“ errichten, der künftig Schulturnhalle und Mensa beherbergt. Am Montag beschloss der Gemeinderat das 2,2 Millionen Euro-Projekt.

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Die bestehende Sporthalle der Karlschule ist sanierungsbedürftig, für die Ganztagesbetreuung fehlt eine Mensa – beide Probleme auf einmal wird der „Cube“ lösen: Ein eleganter quaderförmiger Bau in Holzbauweise, der beide Einrichtungen beherbergen und auf dem derzeitigen Parkplatz am Rande des Uhlandparks errichtet wird. Mit dem Bau soll zeitnah begonnen werden, so dass das neue Gebäude mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2015/16 fertig sein soll.

Das Besondere dabei: Der Tuttlinger „Cube“ wird ein Pilotprojekt: Entworfen hat ihn in Kooperation mit dem DOSB das Stuttgarter Büros asp, das Immobilienunternehmen SSN Group will das Modell  bundesweit verkaufen. Zielgruppe: Städte und Gemeinden, die eine kostengünstige aber dennoch ansprechende Lösung suchen, um Raum für Ganztagesangebote zu schaffen.

„Tuttlingen wird das Pilotprojekt“, erklärte OB Michael Beck – aus diesem Grund bekommt die Stadt den „Cube“ zum Pauschalpreis von 2,2 Millionen Euro. In diesem Preis sind nicht nur das schlüsselfertige Gebäude, sondern auch die Einrichtung mit fest eingebauten Sportgeräten sowie die Gestaltung der Außenanlagen inbegriffen. „Für diese Summe könnte man keine Sporthalle bauen“, so Beck.

Sobald der „Cube“ fertig ist, wird die alte Karlschul-Sporthalle abgerissen. Auf dem jetzigen Sportplatz werden dann zunächst provisorische Parkplätze angelegt. Diese ersetzen die Parkplätze, die durch den Neubau wegfallen und die bislang vor allem  vom Hochschulcampus genutzt werden.

Da das „Cube“- Projekt bei der Verabschiedung des Haushaltsplanes noch nicht spruchreif war, beschloss der Gemeinderat am Montag außerdem einen Nachtragshaushalt, um den Bau finanzieren zu können. Der Großteil der erforderlichen 2,2 Millionen können durch ein verbessertes Ergebnis im Ergebnishaushalt 2014 abgedeckt werden.

Der „Cube“ wird allerdings nicht nur für den Schulsport genutzt werden: Er wird auch Sport treibenden Vereinen zur Verfügung gestellt werden,  und in den Stunden, die weder die Schule noch die Vereine dieses Gebäude benötigen, sind Angebote wie Rückenschulen, Kochkurse oder Sport für Menschen mit Behinderung vorgesehen.

Gerade diese Art der Nutzung ist auch Teil des DOSB-Konzepts, für das in Tuttlingen nun der Muster-Bau entstehen wird: „Der Wandel in der Gesellschaft, Sport auch in kleinsten Gruppen auszuüben, Individualsportarten zu fördern und präventiven Gesundheitssport anzubieten Bedarf anderer Sport- oder Begegnungsstätten“, sagt Fachbereichsleiterin Brigitte Breinlinger, die das Projekt zusammen mit dem DOSB vorbereitete.

Die Vorreiterrolle verschafft Tuttlingen übrigens auch einen deutlichen Werbeeffekt: Schließlich werden zahlreiche Besucher aus anderen Städten erwartet, die vor Ort den ersten „Cube“ als Referenzobjekt besichtigen werden.