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Großes Verdienstkreuz für Prof. Michael Ungethüm – Ministerpräsident Kretschmann: „Ein Glücksfall für Tuttlingen, die Region und unser Land“


Prof. Michael Ungethüm erhielt am Samstag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Große Bundesverdienstkreuz überreicht.

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Ehrung durch den Ministerpräsidenten: OB Michael Beck, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm, Monika Ungethüm.

„Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Michael Ungethüm kann mit Stolz auf sein Leben und Lebenswerk zurückblicken – sowohl auf das, was er als Unternehmer und Wissenschaftler erreicht hat, als auch darauf, was er als Bürger und Mensch für andere getan hat“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Samstag anlässlich der Überreichung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Michael Ungethüm in Tuttlingen.

Der gebürtige Münchner Michael Ungethüm studierte Maschinenbau, promovierte und habilitierte an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach mehreren Jahren als Leiter des Biomechanischen Labors an der dortigen Orthopädischen Klinik und Poliklinik entschied sich Ungethüm Ende der 70er-Jahre für den Wechsel zu Aesculap. Während der mehr als 30jährigen Tätigkeit Ungethüms entwickelte sich die Firma zu einem Weltkonzern und Tuttlingen zu einem weltbedeutenden Zentrum der Medizintechnik. „Und das ist vor allem auch Prof. Ungethüm zu verdanken. Denn er hat es verstanden, Wirtschaft und Wissenschaft, Forschung und Entwicklung, aber auch Ethik und Technik, Medizin und Philosophie miteinander zu verbinden und so zu Aesculaps Fortkommen im Bereich medizintechnischer und medizintechnologischer Innovation beizutragen“, so der Ministerpräsident. Als ganzheitlicher Unternehmer habe Ungethüm dabei immer auch das Wohlergehen des einzelnen Mitarbeiters und des Gemeinwesens im Blick gehabt.

Michael Ungethüm hat sich darüber hinaus für die Gründung der Hochschule Tuttlingen engagiert, viele Jahre als Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gewirkt und sich für das Tuttlinger Kultur- und Bürgerhaus „Altes Kre-matorium“ eingesetzt. Ein besonderes Herzensanliegen war ihm die Stiftung der Kapelle St. Johannes und Jakobus am Witthoh. „Prof. Ungethüm hat sich als Glücksfall für die Stadt Tuttlingen, für die Region und unser Land erwiesen. Dieser Orden dient als sichtbares Zeichen des Dankes für seine herausragenden Verdienste um das Land Baden-Württemberg und das Gemeinwesen“, bekräftigte der Ministerpräsident.

OB Michael Beck hatte zuvor in seiner Begrüßung Ungethüms Rolle für die Stadt Tuttlingen betont: Für ihn sei Tuttlingen stets weit mehr als nur ein Standort gewesen. Er habe daher stets auch für die Stadt und die Menschen gehandelt – passend zum Titel seines Buchs „Verantwortung  für das Ganze.“ Darüber hinaus habe Ungethüm den Begriff des Bürgertums in einem ganz besonderen Sinn verkörpert – als ein Mensch, der sich aktiv einbringt, engagiert und mitredet.

Seit Samstag ist Ungethüm der einzige lebende Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes in Tuttlingen. Zuletzt hatte im Jahr 1977 die damalige SPD-Abgeordnete Hedwig Meermann diese Auszeichnung erhalten. In seinen Dankesworten bezeichnete Ungethüm die „Sehnsucht nach Bildung und Freiheit“ als Grundlagen seiner Motivation. Außerdem unterstrich er die Verantwortung der Unternehmer in der Gesellschaft: „Betriebe sind keine rechts- und kulturfreien Räume, sondern Teil unserer von Christentum und Humanismus geprägten Gesellschaft.“