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Masterplan zeigt Tuttlingens Potenziale - OB Beck regt Bürgerbefragungen an


Der Masterplan 2025 liegt vor. Sowohl der Technische Ausschuss als auch der  Gemeinderates stimmten dem Plan als Leitlinie zu, noch vor der Sommerpause sollen die ersten konkreten Umsetzungsbeschlüsse vorliegen. Zu strittigen Themen strebt OB Michael Beck Bürgerbefragungen an.

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Quadratisch, blau und voller Ideen: Der Masterplan Tuttlingen 2025.

„Tuttlingen hat eine hervorragende Ausgangsbasis in Sachen Wirtschaft, Infrastruktur und Landschaft“, erklärte Stefan Kornmann vom Büro Albert Speer & Partner (AS&P) bei der Präsentation im Technischen Ausschuss. Bei der Eigenwahrnehmung, so sein Eindruck, sei dies vielen Bürgern allerdings gar nicht bewusst. Die Vorschläge, die aus dem Masterplan 2025 hervorgehen, sollen daher auch die Lebensqualität in der Stadt und damit auch die Identifikation der Bürger mit Tuttlingen verbessern. Allerdings warnte Kornmann auch vor Ungeduld: „Wir müssen deutlich machen, dass Stadtentwicklung einen langen Atem braucht – und dass wir heute die Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellen.“

Sowohl Kornmann als auch OB Michael Beck und Bürgermeister Willi Kamm warben daher für einen breiten Konsens, wenn es um die Umsetzung der Masterplan-Ideen geht – und dafür, dass man schon bald erste Schlüsselprojekte festlegen sollte. Folglich bekommt der Gemeinderat schon im Juli eine erste Liste mit Projekten vorgelegt, die schnell umgesetzt werden können.

Eines der wichtigsten Ziele des Masterplanes wird es sein, die Bevölkerung in der Stadt zu halten beziehungsweise neue Bürger nach Tuttlingen zu locken. Dass hier Potenziale bestehen, verdeutlichen auch drei Zahlen, die Stefan Kornmann präsentierte: Zwischen 2000 und 2010 stieg die Zahl der Arbeitsplätze in Tuttlingen um 18 Prozent und die der Pendler um 40 Prozent, während die Einwohnerzahl um 1,2 Prozent sank. Kornmann. „Wir brauchen daher eine aktive Innenentwicklung, aber auch eine kontrollierte Entwicklung an den Rändern – zum Beispiel in Thiergarten.“

Als weitere Schwerpunktthemen für die nächste Zeit nannte Kornmann Union- und Birk-Areal, den Bahnhof, Stadtterrasssen an der Donau, das Verkehrskonzept mit Tempo 30 und weniger Einbahnstraßen, eine Mobilitätszentrale, ein neues Parkraummanagement sowie die Landschaftsentwicklung in Möhringen, die auch eine Erweiterung von Gänsäcker vorsieht.

Der Technische Ausschuss und der Gemeinderat nahmen den Gesamtkatalog mehrheitlich zur Kenntnis und erklärten ihn zur Richtschnur für die nächsten Jahre. OB Beck betonte hier aber ausdrücklich, dass jedes einzelne Projekt separat diskutiert und beschlossen wird.

Für umstrittene Themen wie die Gänsäcker-Erweiterung schlägt OB Michael Beck auch neue Formen der Bürgerbeteiligung vor. Zwar solle der Gemeinderat nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden, vor Entscheidungen könne aber durch eine rechtlich unverbindliche Bürgerbefragung die Meinung der Bürger eingeholt werden. Die Gemeinderäte hätten dann eine solide Entscheidungsgrundlage – auch mit Blick auf das spezielle Abstimmungsverhalten der einzelnen Stadtteile.