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Donaugalerie 2019 – Daniel Beerstecher läuft ersten Halbmarathon im Slow-Walk live


Am Sonntag, 18. August, erreichte Daniel Beerstecher mit 120 Metern pro Stunde an der Donau kurz vor Immendingen die Hälfte seiner Performance Strecke als Living Sculpture. Ein Halbmarathon der Entschleunigung und Live-Übertragung auf www.walk-in-time.de ist damit nach insgesamt 21,1 Kilometern und 30 Gehtagen geschafft.

Bild von Daniel Beerstecher
 
Seit Sonntag, 14. Juli, findet das innovative Performance Projekt „Walk in Time“ von Daniel Beerstecher statt. Im Rahmen der Donaugalerie der Stadt Tuttlingen performt der Künstler als Living Sculpture entlang der Donau – extrem entschleunigt und live übertragen – im Slow-Walk. Am Art.Plus Museum in Donaueschingen ist der Künstler mit dem Ziel gestartet, in 60 Tagen 42,195 Kilometer als Living Sculpture im extremen Slow-Walk an der Donau zu gehen. Seine Geschwindigkeit beträgt etwa 120 meditative Meter die Stunde, damit legt er in 6 Stunden täglich etwa 700 Meter Entfernung zurück. Am Sonntag 21. September endet der Slow-Marathon nachmittags auf der Startbahn des Flughafen Neuhausen ob Eck.

Eine weitere Besonderheit während der Performance: Während der extremen Entschleunigung gilt Self-Tracking. Es werden ein Live-Video, seine aktuellen Standpunkte und Koordinaten, die Herzfrequenz und Laufgeschwindigkeit via GPS und Technologien von Extremsportlern live an das Museum Art.Plus, Donaueschingen, die Kunsthalle Göppingen und die Galerie der Stadt Tuttlingen übertragen sowie an die Projektwebseite www.walk-in-time.de und auf Facebook gesendet. Sowohl Online-Follower als auch das Publikum vor Ort können dem physischen Teil der Performance beiwohnen oder sich dieser sogar selbst anschließen.
 
Das Spannungsfeld von physischer Aktivität und deren digitaler Dokumentation und dem gleichzeitigen Genuss unmittelbarer Naturerfahrungen und Abbild in der digitalen Omnipräsenz, sind die Aspekte, die das künstlerische Vorhaben, seine Verortung und die mediale Vernetzung so interessant machen. Aber auch brisante Fragestellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen erweitern diesen Kontext: das selbstoptimierende Individuum, die Digitalisierung und wie halten wir heute menschlich Schritt mit der technischen Entwicklung.