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„Fair statt Flucht“-Aktionswoche wird erwachsen


Im vergangenen Jahr feierten die „Fair statt Flucht“-Aktionstage der Fairtrade-Stadt Tuttlingen ihre vielbeachtete Premiere. Heute, nur ein Jahr später, sind die Aktionstage erwachsen geworden und haben sich zu einer ganzen Woche entwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Termine. Am Donnerstag, 16. Mai, gastiert der Leiter Landwirtschaftliche Produktion von Ritter Sport, Hauke Will, ab 19 Uhr in der Stadtkirche und referiert zum Thema „Nachhaltigkeit muss sich rechnen“. Höhepunkt der Woche wird der „Markt der fairen Möglichkeiten“, wenn mehr als ein Dutzend Initiativen, Firmen und Organisationen ihre Ideen und Inhalte zum Thema präsentieren.
 
Bereits im Vorlauf der offiziellen Veranstaltungswoche wird die Ausstellung der Fotografin Taslima Akhter zu Lebensbedingungen von Textilarbeitern in Bangladesch eröffnet. Dies übernimmt Oberbürgermeister Michael Beck am Donnerstag, 2. Mai, um 19 Uhr im Rathausfoyer. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 16. Mai zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen und bildet den Auftakt von „Fair statt Flucht 2019“. Ab dem 16. Mai ist die Ausstellung ergänzend zum Vortrag von Hauke Will und dem „Markt der fairen Möglichkeiten“ in der Stadtkirche zu sehen.
 
„Menschenrechte vor Profit – weltweit“, so heißt es dann zum Auftakt der eigentlichen Aktionswoche am Dienstag, 14. Mai, ab 19 Uhr im Rathausfoyer. Politikwissenschaftler Dr. Thomas Köhler spricht zu diesem Thema auf Einladung der Attac Basisgruppe Tuttlingen. Weiter geht es am Mittwoch, 15. Mai, ab 20.15 Uhr cineastisch im Scala. „Yuli“ heißt der Film, der im Rahmen der Rittergarten-Kinotage gezeigt wird. Im Film von Iciar Bollain. Worum es geht: „Ich sah in der Biografie von Carlos eine Fülle von Möglichkeiten, eine Geschichte voller unglaublicher Elemente: Drei Generationen zuvor lebten seine Vorfahren noch in Sklaverei, er stammt aus sehr bescheidenen Verhältnissen – und wird zum legendären Principal Dancer am Royal Ballet, zum ersten schwarzen Romeo. Und gleichzeitig war die Geschichte dieser Familie wie ein Spiegel der letzten 40 Jahre auf Kuba“, beschreibt Bollain sein Werk.
 
Gleich zwei nachhaltige Vorträge bewerben sich am Donnerstag, 16. Mai, um die Gunst des Publikums. Während ab 19 Uhr in der Stadtkirche Hauke Will von Ritter Sport über die Machbarkeit der Nachhaltigkeit in der industriellen Süßwarenfertigung spricht, geht es ab 20 Uhr in der Stadthalle im Vortrag von Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin um das Thema „Über Grenzen denken – Eine Ethik der Migration“. Der Eintritt kostet hier elf Euro.
 
Den Freitag, 17. Mai, eröffnet Stadtführerin Claudia Schreiber-Winkler, um 18.30 Uhr (Treffpunkt Rathaus Haupteingang) mit einer Stadtführung zum Thema „Nachhaltigkeit und Fairer Handel“. Und wer im Anschluss das Thema einmal aus einer lockereren, gesellschaftlichen Perspektive erleben möchte, der ist bei „Wir können auch anders“, der Fairen Party im Abteil 42 im Bahnhof ab 19 Uhr genau richtig.
 
Im Mittelpunkt am Samstag, 18. Mai, steht ab 11 Uhr der „Markt der fairen Möglichkeiten“. Vor der Stadtkirche präsentieren sich Unternehmen und Institutionen, die ihre Arbeit und Aktionen rund um die Themen Fairer Handel und Nachhaltigkeit präsentieren. Die Eröffnung übernimmt um 11 Uhr das „Kindertheater ohne Worte“ mit Enemenesuprabene. Der Markt hat bis 15 Uhr geöffnet. Abgerundet wird der Samstag vom Bürgerdialog der Gruppe Gemeinwohl-Ökonomie. Ab 17 Uhr geht es im Alten Krematorium unter der Regie der GWÖ-Regionalgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg um die nachhaltigen Entwicklungsziele und die  Gemeinwohl-Ökonomie als nachhaltiges Wirtschaftsmodell.
 
Den Schlusspunkt unter diese Woche setzt am Sonntag, 19. Mai, ab 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Stadtkirche. Es predigen die beiden Dekane Sebastian Berghaus und Matthias Koschar. Begleitet wird der Gottesdienst von der Musikgruppe Bénissez.