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Thiergarten West soll kleiner werden - und mehr Platz für Einfamilienhäuser bieten


Die Pläne für Thiergarten West sollen geändert werden. Dies empfahl der Technische Ausschuss des Gemeinderates. Mit einem deutlich reduzierten Plangebiet und einem höheren Anteil an Einfamilienhäusern soll auf die Tatsache reagiert werden, dass einige Eigentümer ihre Flächen nicht verkaufen wollen.


Planung geändert: Westlich des Quartierplatzes wird nicht weiter geplant. Das mittlere Feld im östlichen Teil wird für Einfamilienhäuser reserviert.

Seit eineinhalb Jahren wurde mit den Grundstückseigentümern verhandelt, am Donnerstag machte der Technische Ausschuss des Gemeinderates einen ersten Schritt zu einer Kehrtwende: Er empfahl, die Planung des westlichen Teils des Gebiets nicht weiter zu verfolgen. Bestätigen muss dies nun noch der Gemeinderat in seiner Sitzung am 29. April.

Gebaut werden soll jetzt nur noch im Bereich östlich der Balinger und südlich der Rußbergstraße. „Wir haben bereits 25 Hektar an Baulücken im Stadtgebiet“, so OB Michael Beck, „weitere produzieren wir nicht.“ Der Hintergrund: Mehrere Grundstückseigentümer westlich der Rußbergstraße waren weder zum Verkauf noch zu einer freiwilligen Umlegung bereit. Bei letzterer erhalten die Eigentümer von Ackerland kein Geld für ihre eingebrachten Flächen sondern erschlossene Grundstücke im Plangebiet – verbunden mit der Auflage, diese in einer bestimmten Frist auch zu bebauen. Möglich wäre daher nur noch eine gesetzliche Umlegung gewesen – und bei dieser gibt es keine Fristen. Die Grundstücke können auch über Jahrzehnte unbebaut werden – zum Beispiel als Reserve für die Nachkommen.

Rund 300 solcher „Enkelgrundstücke“ gibt es bereits in Tuttlingen, und sowohl OB Beck als auch die Gemeinderäte wollen vermeiden, dass es noch mehr werden. Daher werden künftig nur noch Gebiete erschlossen, bei denen die Stadt zuvor mindestens 80 Prozent der Flächen erworben hat.  

Im Bereich östlich der Rußbergstraße sind die 80 Prozent fast erreicht, also wird weiter geplant – allerdings mit einer Änderung: Da es in der Tuttlinger Kernstadt derzeit keinen einzigen Bauplatz für Einfamilienhäuser mehr gibt, soll ein Teil der Fläche, auf der bisher Wohnhöfe vorgesehen waren, für zwölf Einfamilienhäuser reserviert werden. Die Geschosswohnungen im nördlichen Bereich hin zur Rußbergstraße sowie nach Westen hin zum geplanten Quartiersplatz sollen dagegen wie geplant gebaut werden.