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Schildrainschule: Neue Räume, aber zu wenig Lehrer – OB Beck wendet sich an Schulamt


An der Schildrainschule freut man sich über die neuen Ganztagesräume. Weniger zufriedenstellend ist die Lehrerversorgung: Für das kommende Schuljahr ist rund ein Drittel der Lehrerstunden nicht besetzt, ebenso die Stellen von Rektor und Konrektor. In einem Schreiben an Schulamtsdirektor Deußen hat OB Michael Beck jetzt eine Verbesserung der Lage angemahnt.


Zufrieden mit dem neuen Ganztagesbereich: OB Michael Beck und die kommissarische Rektorin Heidi Buggle.

Noch sind die Außenanlage in Arbeit, genutzt werden die beiden neuen Ganztagesräume der Schildrainschule bereits. „Die Kinder fühlen sich sehr wohl hier“, sagt die kommissarische Rektorin Heide Buggle. Zwei getrennte Bereiche wurden in dem Anbau  geschaffen – einer für die Kinder, die’s gerne etwas ruhiger haben, und einer zum Toben und Spielen. Dazu kommt noch die frühere Hausmeisterwohnung. Hier kann gebacken oder gekocht werden.

Geplant wurde der Anbau vom städtischen Fachbereich Hochbau, 264 000 Euro hat der 58 Quadratmeter große Anbau sowie der Umbau von rund 120 Quadratmeter großen bestehenden Räumen gekostet. „Vom Gebäude her sind wir jetzt sehr gut versorgt“, sagt Heidi Buggle. Weniger rosig ist die Lage freilich bei der Lehrerversorgung. Dies fängt bei der Schulleitung an: Bereits jetzt führt die bisherige Konrektorin Buggle die Schule kommissarisch, weil sich für den bisherigen Schulleiter Frank Stender nach dessen Pensionierung kein Nachfolger fand. Im Sommer nun geht auch Heidi Buggle in den  Ruhestand – und bis jetzt gibt es weder für die Rektoren- noch für die Konrektorenstelle passende Bewerber.

Auch sonst sieht Heidi Buggle dem kommenden Schuljahr mit Sorgen entgegen: Von 302 Lehrerstunden, die die Schule benötigt, sind nach jetzigem Stand ab Herbst rund 100 nicht besetzt – zwei Lehrerinnen gehen in Pension, eine andere ins Ausland. Nachfolger sind nicht in Sicht. Und bereits jetzt muss die Schule Abstriche in den Fächern Musik, Sport, Bildende Kunst und Textiles Werken machen.

„Hier geht es jetzt an die Substanz“, stellte OB Michael Beck nach seinem Besuch in der Schildrainschule fest. „Das kommt davon, dass gerade in Baden-Württemberg der Lehrerberuf wenig attraktiv ist.“ Beck kritisiert unter anderem die regelmäßige Kündigung von Referendaren über die Ferien oder die geringen Zulagen für Funktionsstellen. In einem Schreiben an Schulamtsdirektor Karlheinz Deußen hat Beck jetzt seinem Ärger Luft gemacht: „Es kann nicht sein, dass wir als Schulträger in den Ausbau unserer Schulen investieren, und dann keine Lehrer da sind, die auch unterrichten.“