Vorlesen

Stadtwerke investieren 3,1 Millionen Euro


3,1 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Tuttlingen im kommenden Jahr, vor allem in den Erhalt ihres Stromnetzes sowie in Fotovoltaikanlagen. Kredite müssen die SWT nicht aufnehmen. Höhere Kosten beim Strombezug machen allerdings eine geringfügige Erhöhung der Stromtarife nötig. Auch die Wassergebühren werden nach mehreren Jahren erstmals wieder leicht steigen. Dies sind Kernaussagen des Wirtschaftsplans 2006, der vom Aufsichtsrat so genehmigt wurde.

Um 0,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht sich ab 1. Januar der Arbeitspreis beim allgemeinen Tarif. Der Grundpreis bleibt unverändert. Für einen 4-Personenhaushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch bedeutet dies eine Steigerung um 2,5 Prozent oder 17,50 Euro. Beim City Tarif steigen die Kosten um 0,6 Cent je Kilowattstunde. Das wirkt sich beim Durchschnittshaushalt mit 21 Euro im Jahr aus. "Wir bedauern diese Entwicklung, der gestiegene Großhandelspreis lässt und aber keine andere Wahl", sagt Stadtwerkedirektor Kurt Teufel. Erfreut waren die Mitglieder des Aufsichtsrates allerdings darüber, dass die Stadtwerke Tuttlingen trotz Preiserhöhung weiterhin zu den günstigsten Stromanbietern in der Region zählen.

Bei den Investitionen im kommenden Jahr schlagen vor allem Stromnetze und Trafostationen zu Buche. Die Gelder für die Photovoltaik stammen aus dem Anfang 2005 aufgelegten Bürgersolarfonds, in den zwei Millionen Euro von Tuttlinger Bürgern eingezahlt wurden. Mit dem noch übrigen Geld werden weitere Fotovoltaikanlagen auf Tuttlinger Schulen errichtet. Beim Parkhaus sieht der Plan 25.000 Euro für die Umrüstung auf Barcode-Parktickets vor. Bei der Wärmeversorgung werden 57.000 Euro investiert. Sämtliche Investitionen können die SWT übrigens aus eigenen Mitteln finanzieren, so dass keine Kredite aufgenommen werden müssen.

Kosten bringt auch der Kreuzstraßentunnels mit sich. Dort müssen alle Leitungen verlegt werden. Neben erheblichen Ausgaben für die Kanalverlegung fallen 164.000 Euro für die Stromkabelverlegung und 400.000 Euro für die Wasserleitungsverlegung an. Einen Teil der Kosten trägt aber die Straßenbaubehörde.

Bei der Wasserversorgung sind neben den oben genannten Mitteln noch 735.000 Euro für die Erneuerung und Verbesserung der Wasserleitungen und der Wasserspeicherung eingestellt. Die extremen Witterungsverhältnisse der letzten Jahre beanspruchten die Wasserleitungen erheblich, so dass mehr Wasserrohrbrüche behoben werden mussten. Zu Buche schlugen auch höhere Materialkosten.

Dies hat Folgen für die Wasserpreise: Nachdem sie fünf Jahre lang stabil waren, stimmte der Aufsichtsrat jetzt einer Erhöhung um 10,2 Cent je Kubikmeter zu. Bei einem Vierpersonenhaushalt mit 160 Kubikmeter Jahresverbrauch bedeutet dies eine Steigerung um 6,3 Prozent oder 16,32 Euro. Verteilt auf die letzten fünf Jahre beträgt die Preissteigerung 1,26 Prozent im Jahr. Aber auch hier liegt Tuttlingen weiterhin im unteren Feld - was auch eine Wasserpreisstatistik des Städtetages bestätigt.