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Bundesverdienstkreuz für Felix Störzbach - Ehrung für Tuttlingens Wetterexperten Nummer eins


Seit über 40 Jahren dokumentiert Felix Störzbach ehrenamtlich die Tuttlinger Wetterdaten, auch sonst ist der 84-Jährige vielfältig engagiert. Aus der Hand von Oberbürgermeister Michael Beck erhielt er gestern das Bundesverdienstkreuz.

Bundesverdienstkreuz für Felix Störzbach
Ehrung für Felix Störzbach: Unser Bild zeigt von links Michael Gutwein vom
Deutschen Wetterdienst, OB Michael Beck, Störzbachs Tochter Susanne Grünwald
Felix Störzbach.

 Auf Felix Störzbach ist Verlass. Das war schon 1983 so. Damals wurde das sanierte Rathaus eingeweiht, 700 Gäste waren eingeladen, doch bis kurz vor dem Fest drohte der Hock im Freien am Dauerregen zu scheitern. Nur einer nahm es gelassen - Felix Störzbach. Und mit ihm sein Chef, der damalige OB Heinz-Jürgen Koloczek. Denn Störzbach hatte für den Tag des Festes Sonnenschein vorhergesagt. Der dann auch prompt kam.

"Oberbürgermeister vertrauen nicht jedem", sagte OB Beck in seiner Laudatio, "bei Ihnen aber kann das." Beck würdigte dabei aber nicht nur Störzbachs Engagement als ehrenamtlicher Wetterbeobachter und -vorhersager und Verfasser unzähliger Tipps und Prognosen im "Gränzboten". Er unterstrich auch Störzbachs Einsatz für die Allgemeinheit und seine Mitmenschen: Ob als Personalrat während seiner Tätigkeit als Stadtgärtner, als CDU-Stadtrat oder als ehrenamtlicher Pfleger der Gedenkstätte für das Lager Mühlau - Störzbach war immer da, wenn er benötigt wurde.

Diese enge Verbundenheit zu Tuttlingen zieht sich wie ein roter Faden durch Störzbachs Leben: 1922 wurde er in Tuttlingen geboren. Nach Krieg, Gefangenschaft und Flucht machte er bei der Firma Hosch seine Ausbildung zum Gärtner. Nach mehreren kurzen Zwischenstationen fing er 1950 bei der Stadt an, und bis 1987 blieb er der Stadtgärtnerei treu. Die Zahl der Blumen, die er während dieser Zeit groß zog, so rechnete Beck vor, gingen in die Millionen.

Für den Deutschen Wetterdienst, den Störzbach so unermüdlich mit Wetterdaten versorgt, sprach Michael Gutwein. Er wünschte dem Geehrten vor allem Gesundheit - nicht zuletzt, damit er weiter so oft und ausgiebig in die Natur kann, um das Wetter zu beobachten. So sah es auch Störzbach selber: "Ich hoffe, dass ich noch ein paar Jährchen weiter machen kann."