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Spatenstich für Verlegung der B 311 - Regierungspräsident von Ungern-Sternberg: "Deutliche Aufwertung der Ost-West-Achse"


Erster Spatenstich für ein 2,1-Millionen-Projekt: Bei dichtem Schneegestöber wurde gestern der symbolische Baubeginn an der Verlegung der B 311 bei der Möhringer Vorstadt gefeiert. Bis August 2007 soll die Trasse fertig sein.

Spatenstich
Spatenstich im Schneegestöber (von links): Landrat Guido Wolf,
Oberbürgermeister Michael Beck, Regierungspräsident Dr. Sven von Ungern-Sternberg,
Oliver Bloedorn (Firma SKS), Wirtschaftsminister Ernst Pfister,
Clemens Seifried (Firma SKS) und Egon Kummer (Firma Heim).



Auf zwei Kilometern wird die B 311 verlegt, von der Möhringer Vorstadt wandert sie an die Bahnlinie, und Regierungspräsident Dr. Sven von Ungern-Sternberg betonte deshalb auch mehrere Vorteile des Projekts: "Es ist ein Befreiuungsschlag für die Bevölkerung und eine deutliche Aufhebung der Ost-West-Achse." Schließlich wird durch den Neubau eine weitere Engstelle auf der Strecke Freiburg-Ulm beseitigt. Als Nächstes stehen dann der Tuttlinger Kreuzstraßentunnel sowie die Umfahrung Neuhausen auf der Tagesordnung. "Das wird ein Riesenwurf", erklärte von Ungern-Sternberg, "alles in allem geht es hier um über 50 Millionen Euro."

Dass am Freitag der Beginn der B 311-Verlegung gefeiert werden konnte, ist aber auch das Ergebnis eines ungewöhnlichen Finanzierungsmodells: Da das Regierungspräsidium zwar Geld für den Bau, nicht aber für Planung ausgeben konnte, sprang hier kurzfristig die Stadt Tuttlingen ein, beauftragte in eigener Regie einen Planer und streckte auch die Kosten dafür vor. Ungern-Sternberg sprach dann auch vom "Modellfall Tuttlingen" und einer "exzellenten Zusammenarbeit von Kommune und Staat."

Oberbürgermeister Michael Beck freute sich, dass ein "langersehntes Vorhaben" nun wahr werde. Gleichzeitig hoffte Beck, dass bald auch die nächsten Schritte folgen. "Unser Ziel ist, dass bis 2010 das Gesamtprojekt mit Kreuzstraßentunnel und Umfahrung Neuhausen fertig ist." Ähnlich sah es auch Landrat Guido Wolf: Er regte an, die Spaten gleich hier zu lassen, damit man sie bei einem hoffentlich baldigen Spatenstich für den Kreuzstraßentunnel schnell zur Hand habe. Als weiteres wichtiges Projekt sah Wolf die Umfahrung Immendingens: "Sie haben versprochen, dass hier noch während Ihrer Amtszeit alles geregelt wird," erinnerte er den Regierungspräsidenten. Wirtschaftsminister Ernst Pfister unterstrich die Bedeutung der B-311-Verlegung für das ganze Land: "Nach wie vor haben wir Defizite bei den Ost-West-Verbindungen - obwohl Baden-Württemberg seit der Öffnung des Ostens ein Verkehrszentrum ersten Ranges ist."