Saufen bis der Arzt kommt – Vorurteil oder Realität?

Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist an sich kein neues Phänomen. Auch in den
vergangenen Generationen gehörte Alkohol auf dem Weg zum Erwachsenwerden
oftmals dazu.

Dennoch häuften sich in den letzten Jahren immer wieder Medienberichte, in denen von „komasaufenden Jugendlichen“ die Rede war, die sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken. Immer öfter sind Begriffe wie „Generation Suff“, „Flatrate-Exzesse“ und „Sauf-Alltag“ zu lesen. Daran anknüpfend versuchen Bund und Länder durch gesetzliche Änderungen, wie das in Baden-Württemberg erlassene Abgabeverbot von Alkohol an Tankstellen nach 22.00 Uhr, die Rahmenbedingungen für den Alkoholkauf zu erschweren.

Greifen diese gesetzgeberischen Maßnahmen zu kurz? Sind die Medienberichte zum Thema Jugendalkoholismus überzogen und wird dadurch vielleicht eine ganze
Generation junger Menschen zu Unrecht stigmatisiert?

Die Bürgerstiftung Tuttlingen möchte zusammen mit der Polizeidirektion Tuttlingen und eingeladenen Fachleuten das Thema des riskanten Umgangs von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Alkohol aufgreifen.

Am Montag, 24.06.2013, um 19.30 Uhr wird im kleinen Saal der Stadthalle Tuttlingen zunächst der ärztliche Direktor des Zentrum für Psychiatrie Reichenau, in dem auch junge Alkoholkranke therapiert werden, zu Ursachen und Folgen übermäßigen Alkoholkonsums referieren.

Im Anschluss daran soll bei einer kurzen Podiumsdiskussion mit Vertretern von
Suchtprävention, Kommunalpolitik, Polizei, einer Krankenkasse sowie der
Bürgerstiftung eine Standortbestimmung für den Landkreis Tuttlingen vorgenommen
und Lösungsansätze für eine wirksame lokale Alkoholprävention bei jungen Menschen diskutiert werden.

Die Moderation der Podiumsdiskussion liegt in den Händen von Walter Frewert, Leiter des Radio7-Studios Tuttlingen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.