Das Heizhaus in Thiergarten ziert jetzt ein Kunstwerk der Kunstschülerin Angelika Klaasen. Ihre Arbeit wurde im Rahmen des Wettbewerbs „+Kunst“ ausgewählt und wird nun für ein Jahr zu sehen sein.



Eng zusammengekuschelt sitzen die Papageien auf dem Zweig, ihr buntes Gefieder hebt sich deutlich vom zarten Hintergrund ab – seit dieser Woche ist das Heizhaus in Thiergarten ein echter Hingucker. „So wie sich die Vögel aneinanderschmiegen, spürt man richtig die Wärme“, sagt SWT-Geschäftsführerin Dr. Branka Rogulic, „etwas Passenderes für ein  Heizhaus gibt es eigentlich gar nicht.“

Gezeichnet wurde das Motiv von der 13-jährigen Angelika Klaasen, die an der Jugendkunstschule ZEBRA unterrichtet wird. Bunt sollte das Motiv vor allem sein, erzählt sie – schließlich soll es sich vom Grau des Betons abheben. Nach kurzem Überlegen fiel ihre Wahl dann auf die Vögel. Dass diese dann von der Jury aus insgesamt sieben Beiträgen ausgewählt wurden und nun im Großformat an der Fassade prangen, hat sie überrascht – „aber ein tolles Gefühl ist es schon.“ Schließlich hatte sie das Motiv nur auf einen normalen Papierbogen gezeichnet. Erst durch die Reproduktion durch die Firma Liebermann, die den Wettbewerb unterstützt, wuchs es zum Großformat.

Den Wettbewerb „+Kunst“ hatten die SWT Ende letzten Jahres ausgeschrieben. Ziel war es, die Fassade des Heizhauses aufzuwerten und gleichzeitig jungen Künstlern ein Podium zu geben. „Bei der besonderen Fassade lag dies nahe“, erklärt Dr. Branka Rogulic – schließlich sorgen die prismenförmigen Fassadenelemente dafür, dass man aus verschiedenen Richtungen verschiedene Motive erkennen kann – Riefelbild nennt es der Experte. Auch beim Motiv von Angelika Klaasen verschwinden die Vögel langsam, wenn man am Heizhaus vorbeiläuft. Aus der anderen Richtung sieht man stattdessen ein paar bunte Federn.

Gemeinsam mit OB Michael Beck, Bürgermeister Willi Kamm, Jurymitgliedern und auch einigen künftigen Thiergarten-Bewohnern wurde das Kunstwerk am Dienstag präsentiert. Bei dieser Gelegenheit konnten die Besucher auch einen Blick ins Heizhaus werfen, das das Baugebiet mit Wärme und Strom versorgt. „Wir haben hier ein besonders umweltfreundliches Konzept für das Stadtviertel“, sagt Dr. Branka Rogulic - daher soll nun auch das Heizhaus optisch ins Auge fallen. Darüber freute sich auch OB Michael Beck: „Das ist der Startschuss für Kunst im öffentlichen Raum in Thiergarten“, erklärte er – und es soll nicht dabei bleiben. Die SWT planen, die Aktion zu wiederholen, so dass nach einem Jahr ein anderer Künstler die Chance bekommt, eine Arbeit direkt an der Rußbergstraße zu präsentieren.