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Architektur als Markenzeichen - Tuttlingen zeigt ausgezeichnete Bauwerke


Gute Architektur soll noch stärker ein Markenzeichen der Stadt Tuttlingen werden. Dies betonte Oberbürgermeister Michael Beck bei der Eröffnung der Ausstellung "Ausgezeichnete Architektur in Baden-Württemberg - Hugo-Häring-Preis 2006" im Rathausfoyer: "Architektur", so Beck, "ist Teil des Images einer Stadt"

Ausgezeichnete Bauwerke in Tuttlingen
Gespräch über Baukultur: Maria Kollmann (BDA), Prof. Jörg Aldinger,
Bürgermeister Willi Kamm.


"Es tut unserer Stadt gut, dass wir hier preisgekrönte Architektur haben", sagte Beck, und auf den Schautafeln im Rathausfoyer konnten die Besucher dann auch drei Tuttlinger Gebäude betrachten, die der Bund Deutscher Architekten (BDA) im Jahr 2006 mit der Auszeichnung Guter Bauter bedacht hat: Das Scala-Kino und das Wöhrden-Quartier, die Kapelle St. Johannes und Jakobus auf dem Witthoh und das Aesculap-Portierhaus - allesamt Arbeiten von Günter Hermann. Beck unterstrich, dass auch die Stadt als Bauherrin Wert auf gute Architektur lege - und deshalb bei Projekten wie dem Feuerwehrmagazin oder der neuen Nendinger Mehrzweckhalle Architektenwettbewerbe ausschreibe. Dass schon in der Vergangenheit immer wieder städtische Gebäude wie das TuWass, die Mühlausporthalle oder der Rathausanbau mit Preisen bedacht wurden, bestätige diese Politik.

Einen Blick auf die aktuellen Preisträger warf Maria Kollmann, Vorsitzende des BDA-Kreisverbandes. Sie stellte die neun Gebäude vor, die 2006 auf Landesebene ausgezeichnet wurden. "Bauherren und Architekten übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft und prägen die Umwelt", erklärte sie.

Einer der Preisträger, Prof. Jörg Aldinger, ging auf den Begriff der Baukultur ein. Dass man sich über dieses Thema überhaupt Gedanken machen müsse, zeige, dass "hier irgendetwas schief gelaufen ist." Was in früheren Epochen noch selbstverständlich war - qualitätsvolle Bauten, die zusammen ein homogenes Gesamtbild ergeben - müsse heute extra thematisiert werden. Aldinger, Architekt der neuen Ludwig-Uhland-Realschule, plädierte gleichzeitig für eine Architektur, die nicht nur auf die Ästhetik achte, sondern auch Bezüge zur Umgebung herstelle und soziale und ökologische Aspekte berücksichtige.

Auch nach der Ausstellung soll der Dialog über Baukultur in Tuttlingen fortgesetzt werden. Nach der Vernissage lud Baubürgermeister Willi Kamm zum ersten Tuttlinger Gespräch über Baukultur. Mit der in lockerer Folge stattfindenden und offenen Gesprächsreihe soll künftig thematisiert werden, wie Baukultur unsere Umwelt prägt, wie Architekten und Bauherren handeln, und wie Bürger Baukultur wahrnehmen. Die Gesprächsreihe richtet sich nicht nur an Architekten und Bauherren sondern an alle interessierten Bürger.

INFO:
Wer Interesse an künftigen Einladungen hat, kann sich an kerstin.schmidt(at)tuttlingen.de wenden.