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„Bühne im Anger“: Zwei Hochkaräter binnen einer Woche


Am 30. November und 5. Dezember: Florian Schroeder und Ingo Appelt – Schroeder bringt  „Offen für alles und nicht ganz dicht“ – Kabarett 2.0 für die Generationenverständigung – Ingo Appelt huldigt den Frauen in „Frauen sind Göttinnen“ – Kabarett und Comedy - Noch Karten im verbilligten Vorverkauf.

Am 30. November und am 5. De-zember bringt die Tuttlinger Kleinkunstreihe „Bühne im Anger“ zwei Hochkaräter der deutschen Kabarett- und Comeyszene nach Tuttlingen: Am Freitag, 30. November, kommt der Wahl-Berliner Florian Schroeder, u.a. Ge-winner der „Tuttlinger Krähe“ 2006, mit seinem Solo-Programm „Offen für alles und nicht ganz dicht – Die Show“ nach Tuttlingen. Und am Mittwoch, 5. November, gibt Top-Comedian Ingo Appelt seine Visitenkarte ab. Sein neues Programm heißt „Frauen sind Göttinnen – Wir können nur noch beten“. Beide Veranstaltungen in der Angerhalle in Tuttlingen-Möhringen beginnen um 20:30 Uhr. Karten sind noch im verbilligten Vorverkauf oder, wenn der Vorrat reicht, an der Abendkasse zu haben.

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„Offen für alles und nicht ganz dicht“ nennt Florian Schroeder, der Gewinner des Tuttlin-ger Kleinkunstpreises von 2006, seine aktuel-le Show. Und behauptet: „Das ist eine Show, die Ihr Leben verändern wird. Denn: Besuche-rInnen unter 39 Jahre werden sich und ihre Altersgenossen am Ende des Abends wirklich verstanden haben. Gäste über 39 werden endlich begreifen, warum ihre Kinder und der ganze Rest ihrer Patchwork-Bagage so ist, wie sie sind.“ So darf sich das Publikum auf einen Abend im Zeichen der Völkerverständi-gung zwischen den Generationen freuen, wenn Florian Schroeder Bilanz zieht: „Wir sol-len offen für alles bleiben und heiraten uns doch schneller denn je gegenseitig vom Markt. Wir bekommen Kinder, aber ohne El-tern zu werden. Wir sind erwachsen, beneh-men uns aber wie Kinder. Wir arbeiten in un-serer Freizeit und machen die Arbeit zu unse-rer Freizeit. Kurz: Wir sind offen für alles – und nicht ganz dicht. Wir sagen nicht mehr Ja oder Nein, wir sagen Jein.“

Schroeder erzählt mit viel Liebe und Selbstironie von tragischen Schlagerabenden in der Dorfdisco und von Politikern, die sich auch entschieden haben, keine Entscheidungen mehr zu fällen. Wie kein Zweiter sprengt Florian Schroeder dabei die Grenzen zwischen Kabarett und Comedy: respektlos, gnadenlos, lustig!

Am darauf folgenden Mittwoch, 5. Dezember, kommt Ingo Appelt in die Angerhalle. Mit einem brandneuen Programm und frei nach dem Gebot „Liebe deine Nächste“ predigt sich der geläuterte Comedy-Rüpel nun in die Her-zen der Deutschen. „Frauen sind Göttinnen – Wir können nur noch beten“ ist seine Hommage ans schwache Geschlecht. Denn wenn es jemand verdient hat, vergöttert zu werden, „dann doch jene rätselhaften Wesen an der Seite der Männer: Frauen!“, findet Appelt.

So will Ingo Appelt als selbsternannter Glau-bensstifter nichts mehr, als dass seine Jünger erkennen: Frauen sind wahrhaft Göttinnen! Seit Menschengedenken hatten sich Männer das Gegenteil vorgemacht, doch damit ist jetzt endlich Schluss! „Wenn Sie immer noch glau-ben, Gott habe nicht die Frau, sondern ausge-rechnet den Mann nach seinem Bilde ge-schaffen – dann schauen Sie doch mal ge-nauer hin!“, empfiehlt der Comedian und ver-teilt verbale Umarmungen an die Frauen. Das gab es von Ingo Appelt noch nie: „Wenn Frauen verlernt haben, den unerschütterlichen Glauben an sich selbst in Worte zu fassen, dann muss ich das eben für sie mitmachen.“ In freier Predigt öffnet Appelt die Augen aller bis dahin Ungläubigen: Männer sind nichts weiter als bedauernswerte Würstchen, die sich von Frauen gefälligst um den Mittelfinger wickeln zu lassen haben: „Klammert euch nicht länger an den Irrglauben, das starke Geschlecht zu sein.“ Ingo Appelts Rezept: „Betet die Frauen an, baut ihnen Denkmäler – und sagt zu allem nur noch ja! Und Amen.“ Appelts allabendliches Missionsziel ist klar abgesteckt: In „Göttinnen“ will er zeigen, wie aus dem Mann für alle Ewigkeit ein stummer Büßer und Dienstleister wird, der bestenfalls auch noch Spaß am eigenen Untergang hat.

Tickets für beide Abende in der Angerhalle Tuttlingen-Möhringen (sie kosten 18,70 € (Florian Schroeder) bzw. 22 € (Ingo Appelt), jeweils einschl. Gebühren im verbilligten Vorverkauf) gibt es noch bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“). Ein telefonischer Kartenservi-ce ist dort unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet. Online gibt es Karten unter www.tuttlinger-hallen.de, außerdem bei allen bekannten Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg in den Landkreisen RW, VS und TUT.