Die Stadt Tuttlingen macht Inventur. Da – wie überall im Land – das Haushaltswesen umgestellt wird, muss der gesamte Besitz der Stadt aufgenommen werden. Auch Straßen und Straßeninventar gehören dazu. Mit Kamerawagen wird der Bestand erfasst – zunächst in Esslingen und Nendingen.

Ende März werden die ersten Kamerawagen der kosima GmbH aus Esslingen durch die Straßen fahren. Zunächst in Nendingen und Esslingen werden sie Straßen, Geh- und Radwege Meter für Meter erfassen. Auch das so genannte Straßeninventar – also Beleuchtung, Verkehrsschilder oder Bushaltestellen – wird registriert.

Hintergrund der Aktion: Die Stadt Tuttlingen stellt ihre Haushaltsführung um. Wie alle anderen Kommunen im Land steigt auch Tuttlingen auf die sogenannte doppelte Haushaltsführung, die DOPPIK, um. Wurden nämlich bisher im öffentlichen Sektor nur Einnahmen und Ausgaben verzeichnet, fließt künftig – wie auch in der Privatwirtschaft üblich – das vorhandene Sachvermögen in die Bilanzen ein.



Dieses muss freilich erst registriert werden. Deshalb muss die Stadt in diesem Jahr ihren gesamten Besitz – von der Büroeinrichtung bis zum Schulgebäude – erfassen. Und dazu gehören eben auch die Straßen.

Mit dem Spezialfahrzeug wird diese Aufgabe stark vereinfacht. Denn mit dem patentierten Messsystem können die Straßen und Wege innerhalb weniger Tage sehr präzise erfasst werden. Entsprechend aufwendig ist das orangefarbene Fahrzeug ausgestattet. Mit den Kameras, GPS und Scannern auf dem Dach erregt der Kleintransporter Aufsehen. Die Tuttlingen brauchen jedoch nicht zu befürchten, dass mit diesem Fahrzeug Privatgrundstücke aufgenommen werden.

Abgesehen von der notwendigen Vorbereitung auf die doppische Haushaltführung ist diese elektronische Datenerfassung auch für die zukünftige Pflege und Erhaltung der Straßen sehr sinnvoll. Denn durch sie können später alle notwendigen Daten über deren Zustand von Mitarbeitern der Stadtverwaltung direkt am Rechner abgerufen werden.