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Mittagessen in der Schule: Stadt plant Vergünstigungen für bedürftige Kinder


Für bedürftige Schüler soll es künftig vergünstigte Mittagessen geben. Eine entsprechende Regelung wird von der Stadtverwaltung gerade vorbereitet.

"Es kann nicht sein, dass Kinder aus finanziellen Gründen nicht am Mittagessen in der Schule teilnehmen können", sagt Oberbürgermeister Beck. "Hier ist die Stadt als Schulträger gefordert." Schließlich investiere die Stadt auch deswegen in Ganztageseinrichtungen, um die Bildungschancen benachteiligter Kinder zu verbessern. "Eine Zweiklassen-Gesellschaft am Mittagstisch passt hier nicht dazu."

Derzeit kostet ein Mittagessen an den Tuttlinger Schulen je nach Schule und Angebot zwischen 2,75 und 3,50 Euro. Angeboten wird die Verpflegung bis jetzt in der Schrotenschule, der Albert-Schweitzer-Schule, der Wilhelmschule, der LURS sowie in der Mensa der Gymnasien in der Mühlausporthalle. Doch obwohl diese Beträge unter den Tarifen vergleichbarer Betriebskantinen liegen, sind sie für Familien mit geringerem Einkommen oft nur schwer zu finanzieren. Für die Empfänger von Hartz-IV gilt das erst Recht: Dort geht der bundesweit geltende Regelsatz für Jugendliche ab 14 Jahre von 3,42 Euro für Ernährung aus - und zwar für den ganzen Tag. Bei Kindern unter 14 Jahren sind es sogar nur von 2,57 Euro.

Beck hat daher den Fachbereich Familie, Bildung, Soziales und Integration damit beauftragt, gemeinsam mit den Schulen ein Fördermodell auszuarbeiten. Derzeit wird ermittelt, wie viele Kinder eine Unterstützung benötigen, wie diese konkret aussehen könnte und mit welchen Kosten die Stadt rechnen muss. Wichtig sei dabei auch, dass die Unterstützung diskret erfolgt: "Wir wollen damit verhindern, dass finanzielle Verhältnisse öffentlich deutlich werden und deshalb manche Kinder aus Scham auf die Unterstützung verzichten", so Beck.

Parallel zu den Tuttlinger Plänen arbeitet auch das Land an einer entsprechenden Regelung. "Wir wollen hier aber bewusst in Vorleistung treten, um schnell eine Lösung zu Gunsten der Kinder zu finden", sagt OB Beck. Im Laufe des Frühjahrs soll das Thema dann im Gemeinderat diskutiert werden