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Aktionstag gegen Gewalt an Frauen: Flagge vor dem Rathaus und Vortrag über Notwehr


Am 25. November wird eine von bundesweit rund 5800 Fahnen „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ in Tuttlingen vor dem Rathaus wehen. In über 850 Gemeinden und Städten wird Flagge gezeigt für ein freies und selbstbestimmtes Leben von Frauen weltweit.

Zurück geht der Internationale Gedenktag auf die brutale Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik, die monatelang gefoltert und ermordet wurden, weil sie sich gegen tyrannischen Diktator Trujillo zur Wehr setzten.

Am 25. November 2001 ließ „Terre des Femmes“ zum ersten Mal die Fahnen wehen. Seither hat die Aktion nicht nur in Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus eine besondere Signalkraft entwickelt. Weltweit engagieren
sich Frauen gegen die Verletzung ihrer Rechte und so wurde im letzten Jahr von Rumänien über Honduras bis nach Kenia ein Zeichen mit der „Frei leben – ohne Gewalt“ Fahne gesetzt.

Gewalt an Frauen hat viele Gesichter und macht auch vor Grenzen keinen Halt. Laut der UNO wird jede dritte Frau einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt oder anderweitig missbraucht. Laut der aktuellsten Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erlebten 40 Prozent der in Deutschland befragten Frauen schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Täglich werden etwa 8.000 Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, die meisten davon in Afrika und Asien.

Am Freitag, 25. November, wird um 11 Uhr Oberbürgermeister Michael Beck zum Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ als Auftakt zum Veranstaltungsprogramm auf dem Marktplatz sprechen. Das Frauenhaus Tuttlingen wird gemeinsam mit der Fachstelle Sucht, der Beratungsstelle Phönix sowie dem FrauenNetzwerk Tuttlingen und der Beauftragten für Chancengleichheit auf dem Marktplatz über die Situation in Tuttlingen informieren. Außerdem bieten die Institutionen Infostände an. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung durch die Tuttlinger Musikschule. 

Als weitere Veranstaltung an diesem Tag gibt Michael Ilg, Präventionskoordinator der Polizeidirektion Tuttlingen, Tipps und Hilfestellung im Umgang mit möglichen Gewaltsituationen. Er spricht am 25. November um 20 Uhr im Gemeindehaus St. Josef, über die unterschiedlichen Facetten der Gewalt, die Möglichkeiten der Notwehr und das Thema Zivilcourage. Der gute Wille einem Gewaltopfer z.B. auf offener Straße bei zu stehen reicht nicht aus, wichtig ist das richtige Verhalten und schnelles Handeln. Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Katholischen Erwachsenenbildung, des FrauenNetzwerks und des Frauenhauses.


Weitere Infos zur Veranstaltung und zum Programm gibt es bei der Stadt Tuttlingen, Beauftragte für Chancengleichheit,  Lucia Faller 07461-99-249 oder lucia.faller(at)online.de