Vorlesen

Neues Klimaschutzkonzept setzt auf Energiesparen – Angebote für Bürger


Tuttlingen bekommt ein neues Klimaschutzkonzept. Im Gegensatz zu früheren Papieren geht es nun auch um den privaten Energieverbrauch und Klimaschutz im Gewerbe. Das Konzept ergänzt dabei die Energiegespräche, deren Umsetzung gerade anläuft.

SWT

Bereits 1993 legte Tuttlingen das erste Klimaschutzkonzept auf. Verknüpft war es mit dem Beitritt zum Klimabündnis der Städte. Das Ziel damals: Der Energieverbrauch in städtischen Gebäuden soll drastisch reduziert werden. Die 1993 gesteckten Ziele wurden erreicht, neue Vorgaben wurden gefasst – „und hier gibt es nach wie vor einiges zu tun“, so OB Michael Beck: Nachdem viel in eine energiesparende Gebäudetechnik investiert wurde, gelte es nun vor allem, das Verhalten der Nutzer zu ändern.

Das Nutzerverhalten ist folglich eines der drei Themen des neuen Klimaschutzkonzeptes, dessen Start am Montag vom Gemeinderat beschlossen wurde. Weitere Themen sind der Energieverbrauch in Unternehmen und privaten Haushalten. Dadurch unterscheidet sich das neue Klimaschutzkonzept grundsätzlich von seinem Vorgänger: Erstmals soll nun der Energieverbrauch in der Stadt generell und nicht nur der der städtischen Gebäuden gesenkt werden.

Mit der detaillierten Vorbereitung wurde das Büro KEEA beauftragt, das mit weiteren Büros zusammen arbeitet. 85 Prozent der dabei entstehenden Kosten bekommt die Stadt vom Umweltministerium erstattet.

Dr. Heiko Rüppel von KEEA erklärte am Montag, wie das Konzept aussehen soll: Zunächst wird hochgerechnet, wie viel CO-2 in Tuttlingen ausgestoßen wird. Dem schließt sich eine Analyse an, wie diese Menge gesenkt werden könnte – zum Beispiel durch Gebäudeisolierung oder den Einsatz regenerativer Energien bei der Gebäudebeheizung. Im nächsten Schritt sollen dann Bürger und Unternehmen dazu bewegt werden, in Energiesparmaßnahmen zu investieren. In der dazu gehörenden Öffentlichkeitsarbeit soll auch unterstrichen werden, wie viel Geld man durch vernünftigen Umgang mit Energie sparen kann.

Damit möglichst viele Menschen erreicht werden, wird es einen Beirat geben. Ihm werden neben Gemeinderäten und interessierten Bürgern und Umweltverbänden auch Unternehmen, Energieversorger, Banken und Kirchen angehören.

Das Klimaschutzkonzept ergänzt so das Tuttlinger Energiekonzept, das bei den Energiegesprächen ausgearbeitet wurde. Hier hatten sich rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger überlegt, wie der Anteil des regional und regenerativ erzeugten Stroms bei den SWT gesteigert werden kann. Derzeit werden die ersten Gespräche mit potenzielle Projektpartnern geführt, um das Ziel – bis 2020 sollen 52 Prozent des in Tuttlingen verbrauchten Stroms regenerativ sein – erreicht werden kann.