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SWT bauen Nahwärmenetz aus - Umstieg zur nächsten Heizsaison möglich


Die Stadtwerke Tuttlingen (SWT) bauen ihr Nahwärmenetz aus. Hausbesitzer in der Jahnstraße, in Haslen, der Kernerstraße sowie Teilen der Leutenberg- und der Schillerstraße haben jetzt die Möglichkeit, ihre Gebäude an das Netz anzuschließen. „Für die Bewohner bedeutet dies mehr Komfort, gleichzeitig wird die Umwelt entlastet“, erklärt SWT-Geschäftsführer Dieter Schaaf.

Anschluss möglich: In den rot markierten Straßen kann man sich ab sofort ans Nahwärmenetz anschließen lassen. Eine Erweiterung auf die gelben Straßen ist möglich, falls sich genügend Interessenten finden
Anschluss möglich: In den rot markierten Straßen kann man sich ab sofort ans Nahwärmenetz anschließen lassen. Eine Erweiterung auf die gelben Straßen ist möglich, falls sich genügend Interessenten finden

Das Betongebäude hinter dem Stadion ist unauffällig, doch hinter den Mauern der Hackschnitzelanlage wird Tag für Tag ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet: Mit Holz aus Tuttlinger Wäldern beheizt sie schon jetzt die Stadthalle, die Schillerschule, die Hermann-Hesse-Realschule und die Jahn-Sporthalle. „Und das komplett CO-2-neutral“, wie Dieter Schaaf betont.

Ab sofort haben auch zahlreiche private Hausbesitzer in diesem Bereich die Möglichkeit, ihr Gebäude an das umweltfreundliche Wärmenetz anzuschließen. Nachdem die SWT bereits zu Beginn des Jahres eine Umfrage bei den betreffenden Eigentümern durchführten, sollen nun die Straßen mit Nahwärme versorgt werden, aus denen die meisten positiven Rückmeldungen kamen. Dies sind die Jahnstraße, die Kernerstraße die Straße in Haslen, sowie Teile der Leutenberg- und der Schillerstraße. In den nächsten Wochen wollen die SWT die konkreten Planungen für das Leitungsnetz abschließen, um die ersten Leitungen dann im Herbst zu verlegen. Schon in der nächsten Heizsaison können dann die ersten neuen Wärmekunden versorgt werden. Ein zusätzliches Bonbon erwartet die neuen Wärmekunden: Die SWT werden im Rahmen der Erschließung kostenfrei Leerrohre für einen späteren Glasfaseranschluss mitverlegen. Mit einem Glasfaseranschluss können neben Telefonie und Fernsehen auch sehr hohe, mit der konventionellen Technik nicht erreichbare Bandbreiten für das Internet erreicht werden.

In einem ersten Schritt werden nun nochmals alle Anwohner angeschrieben, am 9. Juni gibt es einen Info-Abend, dem sich Kundenbesuche anschließen werden. Danach sollten sich die Interessenten festlegen, ob sie sich ans Netz anschließen lassen, denn auf diesen Angaben beruht dann die exakte Planung des Netzes. Anschließen lassen können sich übrigens auch Hausbesitzer, die nicht sofort auf Nahwärme umstellen möchten, sondern den Anschluss als Investition in die Zukunft legen lassen möchten.

Wenn Interesse besteht, so Dieter Schaaf, kann das Angebot auch auf weitere Straßen im Quartier zwischen Jahnstraße, Alleenstraße und Neuhauser Straße ausgebaut werden. „Es muss natürlich eine gewisse Menge an Anschlüssen sicher sein, sonst lohnt es sich nicht“, erklärt Schaaf. Empfehlen könne er aber auf jeden Fall – denn Nahwärme, so Schaaf, sei nicht nur umweltfreundlich, sondern auch komfortabel: Auf einen eigenen Öltank kann man ebenso verzichten wie auf eine eigene Heizanlage und die damit verbundenen Wartungsarbeiten. Auch Schornstein und Schornsteinfeger werden nicht mehr benötigt. Begünstigt wird Nahwärme übrigens auch vom Gesetzgeber: Die Anforderungen des E-Wärmegesetzes Baden-Württemberg werden mit dem Anschluss an ein Nahwärmenetz schon heute erfüllt.