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Donauschlauch soll endlich naturnaher werden – Neue Pläne lassen Platz für Kleingärten


Der Donauschlauch beim Koppenland soll teilweise renaturiert werden. Einstimmig empfahl der Technische Ausschuss des Gemeinderats, bis 2024 die vorgestellten ersten Ideen zu konkretisieren. Diese Planung soll dann gemeinsam mit dem Land umgesetzt werden.

In den 1930er-Jahre war es Stand der Technik und modern: Parallel zur Verlegung der Bahnlinie wurden auch Teile der Donau begradigt und in ein steiles Betonbett gezwängt. Seither trägt die Donau dort den Namen „Schlauch“, ihr ökologischer Wert ist überschaubar.

Nachdem es seit den 1990er-Jahren schon mehrere nicht weiter verfolgte Anläufe für eine Renaturierung gab, soll es jetzt konkret werden: Auf Basis der nun vorgestellten ersten Entwurfsidee sollen bis 2024 konkretere Planungen ausgearbeitet werden, wie der Bereich im so genannten Schlauch bis zur Eltamündung künftig aussehen könnte.

Anders als in den 1990er-Jahren sind die Chancen auf eine Umsetzung nach 30 Jahren und vielen Arbeitsschritten deutlich höher: So haben sowohl die Stadt als auch das Land bereits einen Teil der nötigen Grundstücke erworben. Vom Land gibt es klare Signale, sich am Umbau der dortigen Donau auch finanziell zu beteiligen - und überhaupt sei das Umweltbewusstsein mittlerweile ein anderes, so Michael Hensch, Leiter der Abteilung Grünplanung.

„Wir machen die Donau naturnäher und schaffen Naherholungsräume für alle, von denen bislang nur die Gartenbesitzer profitieren“ so Hensch. Die Donau soll dort, wo genug Fläche vorhanden ist, wieder mäandern, und die Ufer sollen flacher und vielfältiger gestaltet werden. Der dafür nötige Platz befindet sich weitgehend auf Flächen, die derzeit nicht genutzt werden oder stark verwahrlost sind. „Dort wo wir oder das Land nicht schon im Eigentum sind, müssen wir mit den Besitzern oder Nutzern reden. Für die neu entwickelte Planungsidee benötigen wir aber auch nur noch einen deutlich kleineren Grundstücksanteil im Vergleich zu früheren Planungen“

Ein Großteil der Kleingärten könnte nach den jetzigen Planungen erhalten bleiben, soweit diese nach dem immer strenger gewordenen Wassergesetz noch zulässig sind – „auch hier ist die aktuelle Planung weniger radikal als früher“, erklärte Hensch mit Blick auf Proteste gegen frühere Pläne. Deutlich wird dies zum Beispiel beim Weg, der vom künftigen Bahnhofs-Durchbruch zur Donau führt. In früheren Plänen hätte dieser streng geradeaus geführt, viele Gärten hätten dafür weichen müssen. Die neuen Pläne führen in einem sanften Bogen um die meisten Gärten herum. Allerdings muss der bisherige „gestalterische Wildwuchs“ etwas gezähmt werden: „Das gesamte Gelände soll landschaftsgärtnerisch gestaltet werden – für alle verbleibenden Gärten wird es zukünftig klare Regeln für deren Gestaltung geben müssen. In diesem wertvollen Überschwemmungsgebiet sind manche Dinge im Grunde schon jetzt nicht mehr zulässig“, so Hensch.

Ersetzt werden sollen im Rahmen des Projekts auch die beiden baufälligen Fuß- und Radwegebrücken. Sie sollen durch eine neue Brücke in der Nähe des Bahnhofsdurchbruchs ersetzt werden.

Auf dem Bild sieht man die Donau.

Soll renaturiert werden: Der Donauschlauch

Auf dem Bild sieht man die mögliche Umgestaltung.

Nebenarme statt Betonrinne: Erste Entwürfe für die Umgestaltung