Sieben Bäume am Uhlandpark werden in den kommenden Wochen gefällt. Fünf Bäume sind durch frühere Straßenbaumaßnahmen vorgeschädigt. Im Rahmen des Umbaus der Uhlandstraße zur Fahrradstraße werden fünf Bäume durch Neupflanzungen ersetzt.

„So würde man das heute nicht mehr machen“, sagt Michael Hensch, der Leiter der Grünplanung und zeigt auf den Stammfuß eines Baumes in der Uhlandstraße. Der später eingebaute Asphalt ragt direkt an das knorrige Holz. Beim damaligen Straßenbau wurden die Wurzel einseitig gekappt. „So ein Baum hat eine deutlich reduzierte Lebenserwartung“, so Hensch, und die Erfahrungen der letzten Jahre bestätigen dies: Eine der Linden ist vor Jahren plötzlich umgestürzt, eine zweite musste gefällt werden. Beide Linden wurden durch neue Bäume ersetzt.

Der Umbau der Uhlandstraße zur Radstraße gibt jetzt die Möglichkeit, die Fehler früherer Jahre zu korrigieren – allerdings um den Preis, dass fünf alte und zwei junge der dort stehenden Linden gefällt werden müssen. Dies wäre aber ohnehin vermutlich nicht vollständig zu vermeiden gewesen, da wegen defekter Leitungen die Straße komplett und bis direkt an die Bäume hin aufgerissen werden muss. Über die Frage, ob man die Bäume trotzdem retten kann, hatte der Gemeinderat lange diskutiert. Dies hätte vorausgesetzt, dass die Fahrbahn um rund 1,5 Meter nach Süden verlegt wird, um den Wurzeln mehr Platz zu geben. Dafür hätten allerdings sämtliche Parkplätze in der Straße verschwinden müssen, was auf Widerstand der Anlieger stieß. Und ob die Bäume nach dem Baustellenbetrieb wirklich noch lange überlebt hätten, wäre dennoch unsicher gewesen.

Der Gemeinderat entschied vor diesem Hintergrund, die Bäume zu fällen und durch eine Neupflanzung etwas weiter nördlich zu ersetzen. „Die Uhlandstraße wird also auch künftig durch eine Baumreihe begleitet, aber natürlich schmerzt zunächst einmal der Verlust von 5 schönen alten Bäumen in diesem Park“ so Michael Hensch. Aus Standsicherheitsgründen muss außerdem ein achter Baum im östlichen Parkbereich gefällt werden.

Die Bauarbeiten in der Uhlandstraße sind Teil des Tuttlinger Mobilitätskonzepts. Künftig wird die Uhlandstraße von der Karlschule bis hinauf zur Albert-Schweitzer-Schule als Fahrradstraße ausgewiesen und entsprechend umgestaltet. Künftig wird dort – wie zum Beispiel bereits in der Hermannstraße – der Radverkehr generell Vorrang haben. Autoverkehr ist allerdings weiterhin zulässig.

Im Rahmen dieses Projekts wird im Bereich des Spielplatzes im Uhlandpark der derzeit gemeinsame Geh- und Radweg getrennt: Am Spielplatz selber wird dann nur noch der Fußgängerweg führen, die Radfahrer werden ein kurzes Wegestück über die neue Fahrradstraße auf der Fahrbahn geführt. Für die spielenden Kinder entschärft sich zukünftig die Situation am Spielplatz. Diese Trennung von Rad- und Fußverkehr ist auch eine der Förderbedingungen des Landes Baden-Württemberg, das den Umbau der Uhlandstraße stark unterstützt: Von den Gesamtkosten von 1 .634.000,00 Euro trägt 880.000,00 das Land.