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Kein Stadtfest in Kriegszeiten
Kleinere Feier je nach Umständen möglich


Ein großes Stadtfest wird es in diesem Jahr nicht geben. Mehrheitlich folgte der Gemeinderat am Montag dem Vorschlag von OB Michael Beck, mit Blick auf den Ukraine-Krieg auf ein großes und kostspieliges Fest zu verzichten. Sollte es die weitere Entwicklung zulassen, wird es aber ein kleineres und spontan organisiertes Fest geben.

„Zu uns kommen Menschen, die Furchtbares erlebt und alles  verloren haben – da passt es nicht, 60 000 Euro für eine ausgelassene Party auszugeben“, so OB Michael Beck in der Sitzung am Montag. Dies soll freilich nicht heißen, dass man generell nicht feiern oder Kultur genießen dürfe. Beck führte vielmehr die Größe und Kosten des Festes und auch den Schwerpunkt an, der vor allem – anders als bei Kulturveranstaltungen –im geselligen Bereich liege. „Ich denke, das ist nicht die richtige Zeit dafür.“ Zwar sei das Fest erst für September geplant – mit Blick auf die lange Vorlaufzeit müsse man aber jetzt eine Entscheidung fällen. Ansonsten laufe man  Gefahr, dass sich viele Menschen umsonst Arbeit machen oder auch schon Kosten entstehen.

Nach längerer Diskussion folgten die Gemeinderäte mehrheitlich dem Vorschlag Becks: 22 stimmten dafür, das Fest nicht in der ursprünglich geplanten Form stattfinden zu lassen, zehn hätten es gerne durchgezogen, ein Stadtrat enthielt sich. Gleichzeitig waren sich aber alle Räte einig, je nach Entwicklung der Lage ein kleineres und bescheideneres Fest durchzuführen, das man aber eher spontan organisieren werde.

Mehrere Rät*innen stellten aber auch klar, dass der Beschluss keine Kritik am neuen von Citymanager Kai Keller vorgelegten Stadtfest-Konzept sei. Keller hatte angeregt, das Fest von der Donau wieder stärker in die Stadtmitte zu verlegen, mit einer Wein-Lounge zusätzliche Angebote für weitere Zielgruppen zu erschließen und auch den internationalen Charakter des Festes zu unterstreichen. Dieses Konzept soll dann gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden.