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Hilfe für die Innenstadt: Online-Plattform, Lieferdienst und Erleichterungen für die Außengastronomie



Wegen Corona ohne Kundschaft: Zur Wiederbelebung der Tuttlinger Innenstadt sind mehrere Aktionen geplant.

Ein Drei-Punkte-Programm stellte Wirtschaftsförderer Simon Gröger in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses am Montag vor. Alle drei sollen dazu beitragen, den coronageschädigten Handel zu stützen. Insgesamt 30 000 Euro stellte der Gemeinderat dafür bereits im Rahmen der Haushaltsberatungen im Dezember zur Verfügung. Zumindest zwei der Projekte davon sollen auch langfristig wirken – gerade auch mit Blick auf die wachsende Konkurrenz des Online-Handels.

Konkret geht es um drei Maßnahmen.
  • Eine digitale Plattform soll künftig alle Online-Auftritte Tuttlinger Händler*innen und Gastronom*innen bündeln. Lieferservices und Onlineshops sollen ebenso in einem gemeinsamen Umfeld präsentiert werden wie besondere Aktionen. Dafür soll die bewährte Marke #tuterleben wiederbelebt und genutzt werden.
  • Um die im Vergleich zu überregionalen Onlineshops größere räumliche Nähe zur Kundschaft besser zu nutzen, soll ein gemeinsamer Tuttlinger Lieferservice aufgebaut werden. Die Idee dahinter: Tuttlinger Geschäfte können auf den Service zurückgreifen, um Bestellungen möglichst schnell ausliefern zu können – schneller als große Versandhäuser. Wie die digitale Plattform ist auch dieses Projekt sowohl für die Coronazeit als auch für die Zeit danach gedacht.
  • Gezielt für die Phase nach dem Lockdown ist der dritte Baustein konzipiert: Hier werben Stadt und PROTUT unter dem Motto „Tuttlingen blüht auf“ gemeinsam für den Einkauf in den wiedereröffneten Geschäften, einzelne Geschäfte können besondere Wieder-Begrüßungsaktionen für die Kundschaft bewerben. Das Problem bei diesem Projekt: Derzeit weiß keiner, wann die Wiedereröffnung stattfindet – „wir beobachten jeden Tag die Inzidenzwerte“, so PROTUT-Vorstandsmitglied Bettina Fillinger.
In der gleichen Sitzung empfahl der Ausschuss auch, den von Corona schwer getroffenen Gaststätten bei der Außengastronomie entgegen zu kommen. Auf die sonst für die gewerbliche Nutzung öffentlicher Flächen erhobenen Gebühren wird in diesem Jahr verzichtet, außerdem sollen Genehmigungen generell großzügiger erteilt werden – „Rettungswege müssen natürlich frei bleiben“, ergänzte OB Michael Beck.

Entlastet werden sollen auch die 56 Händler*innen, die regelmäßig den Wochenmarkt beschicken: Als Entschädigung für die kurzfristige Absage eines Markttermins im letzten Herbst verzichtet die Stadt für ein halbes Jahr auf die in diesem Zeitraum sonst auflaufenden Marktgebühren in Höhe von 30 000 Euro.