Vorlesen

Integrationsbeirat: "Extremistische Äußerungen passen nicht zu weltoffenem und tolerantem Tuttlingen"


Der Integrationsbeirat hat mit Resolution auf die antisemitischen Äußerungen und Plakate im Rahmen der Pro-Palästina-Demonstration reagiert. Hier die Resolution im Wortlaut:

„In Tuttlingen leben Menschen verschiedenen Alters und Geschlechts mit unterschiedlicher Herkunft, vielen Nationalitäten und Religionen auf der Basis der demokratischen Ordnung und der Achtung der Menschenrechte zusammen.“ Mit diesen Worten beginnt der 2009 vom Integrationsbeirat erarbeitete Leitsatz zur Integration in Tuttlingen. Seither hat dieser Text nichts an Gültigkeit verloren. Und aus diesem Grund ist der Integrationsbeirat in höchster Sorge über die antisemitischen Äußerungen, die im Rahmen der Pro-Palästina-Demonstration am Samstag fielen und von vielen Umstehenden toleriert oder gar gutgeheißen wurden.
 
Zur aktuellen Lage im Gaza-Streifen und in Israel gibt es keine allein gültige Meinung. Und in einer demokratischen Gesellschaft ist es legitim, diese verschiedenen Positionen zu vertreten und auch öffentlich zu machen. Dabei müssen aber gewisse Spielregeln eingehalten werden. Und dazu gehört, dass die pauschale Verurteilung einzelner Völker oder Religionen nicht toleriert werden kann. Die Geschichte kennt zahlreiche Beispiele, wozu solche Verurteilungen führen. Die aktuelle Situation im Nahen Osten ist nur eines davon.
 
In den vergangenen Jahren hat der Integrationsbeirat immer daran gearbeitet, dass in Tuttlingen ein Klima der Toleranz und gegenseitigen Wertschätzung herrscht. Diesen Weg möchten wir auch weiter beschreiten. Von extremistischen Äußerungen distanzieren wir uns daher aufs Äußerste. Sie passen nicht zu dem weltoffenen und toleranten Tuttlingen, für das der Integrationsbeirat steht.“