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Fraktionsmitteilung

LBU stellt Stadtbahn-Konzept vor


50 Besucher kamen am Mittwochabend zur Podiumsdiskussion ins Foyer des Rathauses, um Fakten zur aktuellen Lage einer Etablierung der Stadtbahn in Tuttlingen zu hören.
Sachlich-objektiv wurde die Veranstaltung von Susanne Reinhardt-Klotz moderiert. Mit dem Zug von Spaichingen, Geisingen oder Fridingen kommend in Tuttlingen Stadtmitte aussteigen oder im Industriegebiet Nord die Arbeitsstelle erreichen, und das im halbstündlichen Takt, so sieht es das Konzept vor. Die Haltestellen Zentrum, -Nord und Nendingen werden bislang nur sechsmal täglich angefahren und am Wochenende ruht der Verkehr ganz. Das Stadtbahnkonzept greift dieses ungenutzte Potenzial auf und sieht mit Poststeg, Albert-Schweitzer-Schule und Schmelze die Schaffung drei neuer Haltepunkte vor.
Mit 13.000 Fahrgästen schultäglich zeigt sich auch bisher ein hohes Fahrgastaufkommen. Die erhöhten Taktzeiten und die gute Erreichbarkeit der Innenstadt mit Anbindung ins Donautal bietet erhebliche Vorteile und wird von dieser Seite sicher gerne in Anspruch genommen.
Den 10.000 Einpendlern täglich kann so ein adäquates Angebot zur Verlagerung von der Straße auf die Schiene unterbreitet werden, was Zeit, Nerven und Geld spart. Entgegen Bürgermeister Kamm, der mit seiner Aussage, in Tuttlingen sei “kein Verkehrsproblem vorhanden“ sicher den Wunsch zum Vater des Gedankens machte, muss Tuttlingen vom Autoverkehr entlastet werden, um eine höhere Lebensqualität zu erreichen.
Die LBU sieht einen deutlichen Widerspruch zwischen dem naiv-fortschrittsgläubigen Beharren auf den in den 70er Jahren begründeten Individualverkehr und den Ansprüchen an Energieautonomie und Umweltschutz im Jahre 2010.
Jörg Kaltenbach, Bürgermeister von Mühlheim plädierte noch einmal eindringlich für den Ausbau der eingleisigen Strecke, um so die Fahrtzeiten der Strecke Tuttlingen-Sigmaringen zu beschleunigen. Der Neigetechnikertüchtigung dieser Strecke ist - unabhängig von allen anderen Projekten - lange fällig und die Voraussetzung für eine dichte Taktfrequenz in der Stadt Tuttlingen. Während der stellvertretende Landrat Helbig die Finanznot der Kommunen in den Vordergrund stellte “Dafür ist kein Geld da” plädierten sowohl Kaltenbach als auch Hans-Martin Schwarz und Andreas Frankenhauser für eine Machbarkeitsstudie, um dieses Projekt zu konkretisieren. Dafür sprechen neben ökologischen auch ökonomische Gründe: Da die Schienen bereits liegen, wird die Finanzierung kein Mammutprojekt.