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Redensammlung

Verleihung der Landesehrennadel an Bärpel Tapal, Karlheinz Keller, Edwin Metzger, Helmut Metzger, Georg Werner - 14. Januar 2015


Grußwort:
ich begrüße Sie zur heutigen Feierstunde, in der wir nicht nur eine, sondern gleich fünf außergewöhnliche Persönlichkeiten würdigen, die viel für Tuttlingen und die Ortsteile geleistet haben. Der heutige Abend steht ganz im Zeichen der Kinder, der Musik, der Kirche und sogar der Fische.
Hierzu begrüße ich ganz herzlich:
Meine beiden Beigeordneten und Kollegen Emil Buschle und Willi Kamm
Die Fraktionsvorsitzenden unseres Gemeinderats und die Ortsvorsteher unserer Ortschaftsräte
Die Führungskräfte aus der Stadtverwaltung
Und ganz besonders Sie, liebe Geehrten: Bärbel Tapal, Karlheinz Keller, Edwin Metzger, Helmut Metzger und Georg Werner und ihre Familien und Freunde sowie die Vorsitzenden und Mitglieder Ihrer Vereine und Organisationen.
 
Es kommt nicht oft vor, dass wir Verleihungen an gleich fünf Personen vornehmen und somit eine geballte Ladung an ehrenamtlichem Engagement würdigen.
Die Landesehrennadel ist eine Ehrung des Landes Baden-Württemberg. Sie wird immer dann verliehen, wenn ein Bürger sich seit 15 oder mehr Jahren in einem Verein oder einer Organisation mit einem sozialen, kulturellen oder sportlichen Hintergrund für die Gemeinschaft besonders verdient gemacht hat, so wie es bei unseren fünf Geehrten heute der Fall ist. Die Nadel, die Sie später als Zeichen Ihrer herausragenden Verdienste erhalten, zeigt das große Wappen Baden-Württembergs.
  
Beginnen möchte ich mit Ihnen, liebe Frau (Bärbel) Tapal:
Sie sind seit 1991 Mitglied des Deutschen Kinderschutzbundes (Ortsverein Tuttlingen) e.V., waren dort von 1994 bis 1997 die zweite Vorsitzende und sind seither bis heute die erste Vorsitzende.
Der Kinderschutzbund agiert als Lobby für unsere kleinen Mitbürger, den Nachwuchs unserer Stadt: unsere Kinder.
Oftmals hört man ihre Stimme nicht, übersieht ihre Probleme oder sogar ihr Leid. Der Kinderschutzbund und allen voran Frau Tapal gibt den Kindern eine Stimme und setzt sich mit allen Mitteln für sie ein, für ihre Rechte, ihren Schutz und ihre Lebensbedingungen.
Bei Frau Tapal stehen die Kinder im Mittelpunkt und das ist auch gut so, denn unsere kleinen Mitbürger verdienen das Beste, um zu guten, mitfühlenden, ehrlichen Erwachsenen heran reifen zu können.
Bärbel Tapal hat die Kinder dabei nicht immer nur direkt unterstützt, sondern auch indirekt, in dem sie maßgeblich dafür Verantwortung trug, den Verein professioneller zu machen, um so besser für ihre Schützlinge arbeiten zu können.
Als Beispiele für die vorbildliche Arbeit sind der Aufbau des Kleiderladens zu nennen, der Minitreff (Spielgruppe und Kleinkinderbetreuung), verschiedene Ferienprogramme, das internationale Frauencafé, die Familienberatung, ehrenamtliche Vormundschaften u.v.m.
Ihnen, Frau Tapal, verdanken wir es, dass der Kinderschutzbund weit über Tuttlingens Grenzen hinaus bekannt ist und nicht nur uns als Stadtverwaltung, sondern jedem als Ratgeber und Partner in den verschiedensten Lebensbereichen zur Seite steht. Da die Stadt Tuttlingen und viele weitere Unternehmen, Vereine und sogar Schulen diese Arbeit sehen und schätzen, spenden sie auch regelmäßig für den Kinderschutzbund.
Dafür bedanke ich mich persönlich bei Ihnen, aber auch im Namen der Bürger Tuttlingens und freue mich ganz besonders, dass ihr vorbildliches Engagement von Herrn Ministerpräsident Kretschmann mit der Landesehrennadel gewürdigt wird.
 
Es geht weiter zur Pfarrgemeinde St. Andreas nach Möhringen, wo Sie, Herr Karlheinz Keller zunächst Pfarrgemeinderat, dann Stiftungsrat, Vorsitzender und schließlich stellvertrender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats waren und sind.
Alle Fragen der Pfarrgemeinde, die ganze 1900 katholische Gemeindemitglieder umfasst, und damit auch Sorgen, Wünsche und Nöte der Menschen, landen vertrauensvoll bei Ihnen und sind dort in den besten Händen. Da wundert es nicht, dass die Pfarrgemeinde auch im sozialen Leben unseres Möhringer Ortsteils fest verankert ist.
Bei vielen Jubiläen geht man auf Sie zu und wünscht sich Segnungen seitens der Pfarrgemeinde oder Gottesdienste. Das Pfarrheim wird sogar als Veranstaltungsort gebucht. Sie sehen, auf Herrn Keller wird viel Vertrauen gelegt und damit trägt er auch eine große Verantwortung.
Ganz besonders wichtig ist die Jugendarbeit und auch hier leistet Herr Keller in der Pfarrgemeinde außergewöhnliches. Durch den katholischen Kindergarten leistet die Pfarrgemeinde einen weiteren, wichtigen Beitrag im sozialen Gefüge.
Auch Ihnen ein herzliches Dankeschön für Ihr Engagement, und wir hoffen, dass Sie der Pfarrgemeinde noch lange erhalten bleiben und durch Ihre Art bereichern!
  
Unsere Ehrungen führen uns in den Ortsteil Nendingen zum Angelverein, indem Sie, Herr Edwin Metzer seit 1981 als zweiter Vorsitzender tätig sind.
Aber das ist längst nicht alles: Sie sind ein Gründungsmitglied des Vereins und sind also mitverantwortlich, dass die Fische unserer Region in den Fischgewässern der Donau, des Kesselbachs und dem Fischweiher Kiesgrube im Ludwigstal gehegt und geschützt, gepflegt und artgerecht behandelt werden.
Ähnlich wie die Jagd muss auch die Anglerei gesteuert werden, um weder den Tierbestand, noch die Natur zu gefährden oder zu belasten. Damit tragen Sie nicht nur einen Beitrag zu Gesellschaft bei, indem Sie bspw. Fischverkäufe und Feste mitorganisieren, sondern auch zum respektvollen und richtigen Umgang mit unserer Natur und den Geschöpfen, die sie hervor bringt.
Hervorheben möchte ich auch nochmals ihr leidenschaftliches Engagement für Ihren Verein, das sich unter anderem auch beim Bau des Vereinsheims gezeigt hat: dort haben Sie ganze 650 unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet, um den Bau zu unterstützten. Das entspricht 27 Tagen, also sozusagen der Zeit eines Sommerurlaubs. Das ist außergewöhnlich!
Mein herzliches Dankeschön Ihnen, Herr Metzger, im Namen der Stadt. Ich freue mich, dass Ihr Engagement landesweite Beachtung findet.
  
Es geht weiter in Richtung Musik, wo ich heute zwei Würdigungen vornehmen darf. Geehrt werden Herr Helmut Metzger und Herr Georg Werner, der eine Mitglied des Städtischen Blasorchesters, der andere des Handharmonika Clubs. Ihre beiden Orchester haben heute sogar ein Ensemble entsendet, um den Abend mit ihren musikalischen Beiträgen stimmungsvoll zu verschönern.
Sie, Herr Metzger, sind seit 1945 Mitglied beim SBO und waren im fast noch zarten Alter von 15 Jahren auch Gründungsmitglied. Nachdem Sie mehrere Ämter inne hatten, wie das des ehrenamtlichen Ausbilders oder des Beisitzers im Ausschuss, sind sie seit 1990 Ehrenmitglied.
An Ihnen ist vieles besonders: als inzwischen eines der ältesten Mitglieder gehören Sie auch noch zu den fleißigsten Probeteilnehmern, ein Vorbild, wovon sich gerade junge Leute eine Portion abschneiden können. Und genauso zuverlässig entdeckt man ihr Gesicht bei den zahlreichen Auftritten und Konzerten des SBO.
Ihre vorbildliche Ausdauer, Ihr Witz und Ihre Freude an der Musik, aber auch Ihr ruhiges Gemüt sind ansteckend und eine Bereicherung für jedes Orchester. Nicht umsonst werden Sie als guter Geist von Ihren Mit-Musikern bezeichnet. Darüber hinaus sind Sie immer persönlich bestrebt, das Orchester weiter vorwärts zu bringen.
Die Jugendarbeit ist Ihnen besonders wichtig. Hier gibt es eine weitere Besonderheit: in der Bläserschule, die sozusagen der Vorläufer der heutigen Musikschule war, sind Sie als erster Klarinettenlehrer tätig gewesen.
Ihnen gilt auch mein herzlicher Dank für Ihr Engagement und die besten Wünsche für die Zukunft beim SBO, dem Sie hoffentlich noch lange bei bester Gesundheit treu bleiben können.
  
Eine Handharmonika kennt viele Bezeichnungen und Sie, Herr Georg Werner, kennen die Handharmonika mit all ihren Facetten. Seit 1990 sind Sie Mitglied im HandHarmonikaClub Möhringen, seit 1991 als erster Vorsitzender. Seither haben sie entscheidend an der Entwicklung des Vereins mitgewirkt und stets Sorge getragen, dass diese vorangetrieben wird.
Dass Ihr Engagement außergewöhnlich ist und Erfolg hat, zeigen die Ehrennadeln des Deutschen Handharmonikavereins (in Bronze, Silber und Gold), die Sie bereits erhalten haben. Heute kommt noch einmal eine landesweite Würdigung hinzu, worüber ich mich sehr freue.
Denn Sie haben den Löwenanteil dazu beigetragen, dass der HHC nicht nur im Ortsteil Möhringen, sondern auch in der Gesamtstadt ein wichtiger Bestandteil im Gemeinschaftsleben wurde und ist und gerade im Stadtteil einen hohen Stellenwert einnimmt. Und diesen bauen Sie sogar immer weiter aus.
Darüber hinaus bildet der Verein unter Leitung von Herrn Werner auch Musikschüler aus und engagiert sich in der musikalischen Früherziehung, wo schon die kleinsten Bürger an die Musik und deren Vielfältigkeit heran geführt werden. Ebenso bemüht sind Sie in der Jugendarbeit oder generell im Gemeinschaftsleben, zum Beispiel durch die regelmäßige Teilnahme beim Städtlefest.
Ich gratuliere Ihnen herzlich und freue mich, dass wir ein Ensemble vom HHC hören durften, den ich hoffentlich bald in voller Besetzung einmal sehen werde.
 
Meine Damen und Herren, fünf Persönlichkeiten stehen heute vor uns, die ich in der Kürze der Zeit gar nicht gänzlich erfassen und ausreichend würdigen kann. Sie komme aus fünf verschiedenen Vereinen, die alle einen ganz besonderen Beitrag leisten zu unserer Kultur, Gesellschaft und zu unserem sozialen Leben. Persönlichkeiten, die unser Leben im ländlichen Raum auf eine positive Art und Weise prägen, uns die Augen öffnen, uns ein Vorbild sind. Ich freue mich, Ihnen, Frau Tapal, Herr Keller, Herr Edwin Metzger und Herr Helmut Metzger und Herr Werner, heute die Landesehrennadel im Namen von Ministerpräsident Kretschmann überreichen zu dürfen.