Viele Städtepartnerschaften wurden noch als Zeichen der Aussöhnung in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen. Heute sind die Zeiten andere. Braucht man da noch Städtepartnerschaften? Brigitte Breinlinger und Angelica Corthay, die Vorsitzenden der Komitees in Bex und Tuttlingen, haben sich Gedanken gemacht:
"Die Partnerschaften der Städte und Gemeinden sind der ideale Ort der internationalen Begegnung von Menschen. Allerdings wird überall und immer öfter die Frage über die Zukunft der Städtepartnerschaften und deren Sinn gestellt. Das hat sicher vielfältige Gründe. Auch Tuttlingen hat mehrere Städtepartnerschaften. Der finanzielle Spielraum zur Förderung der Städtepartnerschaftsarbeit wird kleiner. Das Personalproblem spielt ebenfalls eine große Rolle. Die Arbeit in den Städtepartnerschaften wird seit Jahren, zum Teil Jahrzehnten, von den gleichen , engagierten Aktiven verantwortlich ausgeführt. Junge Menschen sind nur schwer zu gewinnen und zu motivieren. Die jüngere Generation empfindet heute das friedliche und freundschaftliche Zusammentreffen verschiedener Nationen in Europa und international als Normalität. Schulen spielen sicher eine Schlüsselrolle. Durch regelmäßige Schüleraustausche kann der Grundstein für weitere gemeinsame Projekte in der Zukunft gelegt werden. Nur ständiges Engagement hält die Städtepartnerschaften am Leben.
Wir als Vorsitzende der jeweiligen Partnerschaftskommissionen haben uns auch die Frage gestellt: Ist eine Städtepartnerschaft heute noch notwendig?
Die Welt ist im Umbruch.
Der Ich-Mensch gilt immer mehr.
Die Ellbogengesellschaft ist mehr und mehr im Kommen.
Umweltschutz hat die junge Generation erreicht.
Dies sind Themen, die uns ALLE betreffen. Austausche zwischen den Kommunen sind deshalb mehr denn je wichtig.
Aber gerade Freundschaften unter den Partnern erleichtern dies. Unser 65-jähriger Schüleraustausch und die offizielle 45-jährige Partnerschaft sind große Beweise dafür.
Die Kommunikation mit Verständnis und Respekt zwischen den einzelnen Bürgern ist enorm wichtig.
Die Politik muss sich mit dieser Basis auseinandersetzen. Nur so kann sie die Probleme und Wünsche der Bürger erkennen.
Das sind alles Gründe, weshalb wir Beide uns gemeinsam mit unseren Kommissionsmitgliedern ehrenamtlich und sehr gerne mit viel Elan für unsere Städtepartnerschaft einsetzen.
Aber ohne das bürgerschaftliche Engagement der Einwohner aus beiden Städten wäre dies nicht möglich.
Ein enges Netzwerk und viele Freundschaften sind entstanden, die regelmäßigen Austausche sportlicher, musikalischer- und kultureller Vereine zeugen davon.
Wir hoffen und wünschen uns, dass die Bürgerschaft weiterhin und vielleicht noch stärker daran teilnimmt und uns die Politik ebenso unterstützt zum Wohle ALLER.
Es lebe die Städtepartnerschaft Tuttlingen – Bex
Vive le Jumelage Bex – Tuttlingen"
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