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Bex feiert – und Tuttlingen feiert mit - 140 reisen zum Partnerschaftsjubiläum


60 Jahre Schüleraustausch und 40 Jahre Städtepartnerschaft – am Wochenende wurden in Bex gleich zwei Jubiläen gefeiert. Eine rund 140-köpfige Delegation aus Tuttlingen feierte mit.


Nach 40 Jahren frisch besiegelt: OB Michael Beck, die Kommissionsvorsitzenden Brigitte Breinlinger und Angelica Corthayl sowie Syndic Pierre Rochat unterzeichneten die Urkunde.

Was sie mit Bex verbinden? Da hatten die Tuttlinger Schüle-rinnen und Schüler ganz unterschiedliche Erinnerungen. Aber egal, ob’s die gute Schokolade, die Berge oder die Gastfreundschaft der Schweizer Familien waren: Die Eindrücke, die sie in ihren kurzen Statements schilderten, waren durchweg begeistert. Und eindeutig war auch ihre Empfehlung: Wer die Möglichkeit hat, an einem solchen Austausch teilzunehmen, sollte diese nutzen.“

Festgehalten wurden die Eindrücke in einem kurzen Film, den IKG und OHG gemeinsam produziert hatten, und der am Freitag im Bexer Kino Premiere feierte. Die Bedeutung des Schüleraustausches unterstrich auch OB Michael Beck beim anschließenden Festakt im Gemeindesaal der Schweizer Partnerstadt: „Es ist ein Unterschied, ob man ein Land als Tourist kennen lernt oder im Rahmen eines Austausches.“ In seinem Grußwort erinnerte Beck auch an die Anfänge des Schüleraustausches im Jahr 1959 und ihre heutige Bedeutung: „Damals waren Schüleraustausche und Partnerschaften ein Mittel, um die Folgen von Nationalismus und Krieg zu überwinden. Heute sind sie ein Mittel, um einem Wiedererstarken des Nationalismus entgegen zu wirken.“


Ein Lied für die Jumelage: Schülerinnen und Schüler aus Tuttlingen machten aus dem Chanson-Klassiker „Aux Champs Elysées“ das Lied „L’échange avec Bex“.


Wie wichtig Schüleraustausche und Städtepartnerschaften auch nach vielen Jahrzehnten noch sind, betonten alle Rednerinnen und Redner des Festaktes. „Sprachen lernt man nicht alleine im Klassenzimmer“ betonte die Bexer Schulrektorin Patricia Ferrari, was auch Patricia Pulfer-Jauch und Georg Schwarz von IKG und OHG unterstrichen. Sie erinnerten an die über 4000 Schülerinnen und Schüler, die während der Jahrzehnte an den Austauschen teilgenommen haben. Allein schon die Dauer des Austausches mache Bex-Tuttlingen zum Erfolgsmodell. Angelica Corthayl und Brigitte Breinlinger, die Präsidentinnen der Partnerschaftskommissionen, gingen auf Werte wie Respekt und Aufgeschlossenheit ein, die Austausche vermittelten – gerade in einer immer in-dividualisierten Welt. Und der Bexer Bürgermeister Pierre Rochat wies auf einen Aspekt hin, der den Austausch vor al-lem für Bex sehr wertvoll mache: Wer es als französisch-sprachiger Schweizer zu etwas bringen wolle, komme um gute Deutschkenntnisse nicht herum. Umso wichtiger seien die Besuch in Tuttlingen, der „belle ville en Baden-Wurttenberg.“


Erinnerte an den ersten Austausch: Albrecht Manz war schon 1959 dabei.

Tuttlingens Partnerstadt in der französischen Schweiz empfing ihre Gäste mit heißem Hochsommerwetter. Rund 140 Tuttlinger waren in die Schweiz gereist – neben Vertreter des Gemeinderates und der Partnerschaftskommissionen waren auch größere Delegationen von IKG und OHG sowie das Städtische Blasorchester angereist.

Das SBO hatte auch beim Bexer Musikfest sowie dem großen Festumzug seine Auftritte. Bei glühenden Temperaturen zogen mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Innenstadt, vor allem die Beiträge der Schulen gin-gen häufig auf das Thema Städtepartnerschaft und Schüler-austausch ein. Unter den Umzugsteilnehmern war auch Albrecht Manz: Er gehörte zu jenen, die bereits beim allerersten Austausch 1959 dabei waren.


Tuttlinger in Bex: Das SBO beim Umzug durch die Partnerstadt.

Im Rahmen der Feiern erneuerten OB Michael Beck und sein Amtskollege Pierre Rochat nicht nur formell die Städtepartnerschaft sondern tauschten auch Geschenke aus: In Erinnerung an eine Bexer Radtour nach Tuttlingen und als Zeichen für nachhaltige Mobilität übergab Beck ein e-Bike. Bex schenkte unter anderem einen Bohrkern aus der Bexer Salzmine. Dieser, so erklärte Pierre Rochat, sei gut 200 Millionen Jahre alt – und somit ein gutes Symbol für eine langjährige Freundschaft.