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Die „vier Mütter des Grundgesetzes“ - Ausstellung im Rathausfoyer


70 Jahre wird das Grundgesetz in diesem Jahr alt. Daran, dass vier Frauen, die „Mütter des Grundgesetzes“, daran entscheidenden Anteil hatten,  erinnert eine Ausstellung im Rathausfoyer. Eröffnet wird sie am Mittwoch, 22. Mai, um 19 Uhr im Rathausfoyer.


Laden zur Ausstellung „Die vier Mütter des Grundgesetzes: Gleichstellungsbeauftragte Lucia Faller, OB Michael Beck, Juliane Schmieder (Frauenhausverein), Esther Messner (Kreis-Landfrauenverband), Hans-Peter Jahnel (VHS)
 
Genau am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Bonn vom parlamentarischen Rat verkündet. 70 Jahre Demokratie auf der Basis einer freiheitlichen und demokratischen Verfassung. Monatelang haben 61 Männer und 4 Frauen unter dem Vorsitz des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer, über die 146 Artikel des Grundgesetzes diskutiert und zuletzt eine Einigung gefunden.
 
Für den Zusatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Artikel 3 des Grundgesetzes, haben 4 Frauen vehement gekämpft.  Diese vier Parlamentarierinnen werden heute die „vier Mütter des Grundgesetzes genannt“. Denn ohne diese Frauen wäre der Grundstein für die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht gesetzlich verankert worden.
Die Stadtverwaltung Tuttlingen will gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, der VHS, dem Frauenhaus, der Katholische Erwachsenenbildung und des Kreislandfrauenverbandes,  besonders diese Frauen ehren. Das enorme Engagement  der Frauen für Freiheit und Gleichheit aller Menschen, hat die demokratische Verfassung seit 70 Jahren geprägt. „Ich finde es immer wieder faszinierend, wie in relativer kurzer Zeit eine so einmalige Verfassung geschrieben wurde“, sagt OB Michael Beck. Und mit Blick auf die Gleichberechtigung müsse man feststellen, dass „vieles erreicht wurde, wir aber noch lange nicht am Ende sind.“ 
 
„Mit der Ausstellung „Vier Mütter des Grundgesetzes“ im Tuttlinger Rathausfoyer, wollen wir diesen wichtigen Meilenstein unserer Geschichte erlebbar machen“, so Lucia Faller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Tuttlingen. Der Kampf  von Elisabeth Selbert, Helene Weber, Frieda Nadig und Helene Wessel war nicht einfach, denn so leicht machten es die Männer den Frauen nicht,  wie Hans-Peter Jahnel, Leiter der VHS, dieses denkwürdige Ereignis kommentiert.
 
Mit dem Vortrag von Dr. Kerstin Wolff,  Leiterin der Forschungsabteilung bei der Stiftung Archiv in Kassel, wird die Ausstellung am 22. Mai um 19 Uhr eröffnet. In diesem Vortrag wird die Arbeit der vier Frauen einzeln vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass sich auch hier in der  Frauenpolitik nicht alle Damen einig waren.
 
Juliane Schmieder vom Frauenhaus, sieht hier Parallelen: „Es ist genauso wie heute wo auch parteiübergreifend unterschiedliche Vorstellungen zu den verschiedensten Themen vorliegen können.“. „Wer früher kommt, kann sich in Ruhe die Ausstellung vor dem Vortrag anschauen und erhält dazu ein Glas Sekt“, so Ursula Berner von der Katholischen Erwachsenenbildung.
 
Die Ausstellung kann zu den Rathausöffnungszeiten vom 22. Mai bis 31. Mai 2019 kostenlos besucht werden.