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Hohe Fixkosten belasten Hallenbudget - Veranstaltungen tragen sich weitgehend selber


„Die Stadthalle ist eine Bereicherung für Tuttlingen – und das seit über 15 Jahren“, so OB Michael Beck im Rahmen der Weihnachtsfeier des Gemeinderates. Bemerkenswert sei vor allem, dass die Hallen mit dem eigentlichen Kulturprogramm nahezu kostendeckend arbeiten. Dennoch steht unterm Strich ein Minus von 3,4 Millionen Euro – vor allem für die fixen Personal- und Gebäudeunterhaltungskosten und die Abschreibungen.  

302 Veranstaltungen sind im kommenden Jahr in der Stadthalle geplant. „Die Stadthalle ist somit der zentrale Treffpunkt in unserer Stadt – so wie sie seinerzeit auch geplant wurde“, so Geschäftsführer Michael Baur. Neben 83 Eigenveranstaltungen in den Hallen und beim Honberg-Sommer sind laut Wirtschaftsplan für 2019 auch 219 Fremdveranstaltungen geplant. Veranstaltungen von Vereinen gehören hier ebenso dazu wie kommerzielle Events, Messen oder Tagungen.

Für alle diese Veranstaltungen müssen die Tuttlinger Hallen Personal vorhalten, die Gebäude in Schuss halten, Strom und Heizung bezahlen. Solche Posten machen denn auch den Großteil der Ausgaben aus: Für das im Quervergleich zu vergleichbaren Veranstaltungszentren knapp bemessene Personal – das im Übrigen auch den Honberg-Sommer und die Bühne im Anger oder die Tuttlinger Krähe organisiert und durchführt – sind 1,58 Millionen Euro vorgesehen. Für den Gebäudeunterhalt kalkuliert Hallen-Geschäftsführer Baur mit 1,57 Millionen Euro. Außerdem investieren die Hallen 125 000 Euro – unter anderem in LED-Technik. Auch Tilgungen in Höhe von 575 000 belasten den Etat. Dazu kommen weitere Ausgaben – zum Beispiel für Sachkosten.

Trotz Erlösen von 1,79 Millionen Euro bleibt am Ende für die Stadt ein Minus von 3,4 Millionen Euro übrig. Das eigentliche Veranstaltungsgeschäft trägt dazu am wenigsten bei: Hier liegt das operative Minus im Schnitt der letzten fünf Jahre bei gerade einmal 66.000 Euro (oder bei 1,18 € pro Besucher). Es entsteht vor allem durch anspruchsvollere Konzert- und Theaterveranstaltungen, die nicht immer für einen vollen Saal sorgen. „Hier erfüllen wir aber unseren kulturellen Auftrag“, so Michael Baur.

Dies sieht auch OB Michael Beck so: „Dass eine Halle sich nie von selber trägt, war allen klar, als seinerzeit der Bau beschlossen wurde. Darum gab es von Anfang an transparente Folgelastenberechnungen – und in diesem Rahmen bewegen wir uns. Es sind Ausgaben, die sich unsere Stadt für das kulturelle Leben leistet – und dafür, dass sie eine Halle dieser Größe für Veranstaltungen aller Art bereithalten kann.“