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Das IFC – Ideenschmiede für kluge Köpfe und die Unternehmer von morgen


Der Hochschulstandort Tuttlingen wächst weiter: In nächster Nähe zum Hochschulcampus wird dieser Tage des Innovations- und Forschungs-Centrum (IFC) fertig gestellt. Feierliche Einweihung ist am Mittwoch, 25. Juli.



Was passiert in einem Innovations- und Forschungs-Centrum? Wer arbeitet dort? Und wozu braucht man das? OB Michael Beck drückt es vereinfacht aus: „Am IFC werden die arbeiten, deren Ideen das Zeug zum großen Wurf haben, aber die noch weit davon entfernt sind, sich ein eigenes Labor leisten zu können.“ Ein Ort für kreative Köpfe also – für Leute, die den Standort Tuttlingen weiter voran bringen werden ? und dies in enger Zusammenarbeit mit dem Hochschulcampus Tuttlingen (HCT).

Nach knapp zweijähriger Bauzeit wird das IFC am 25. Juli nun eingeweiht. Auf 2030 Quadratmetern Nutzfläche ist Platz für Labore und Büros entstanden, alles in allem hat das IFC 11,3 Millionen Euro gekostet. Davon bezahlt die EU 4,55 Millionen Euro, das Land 1,82 Millionen Euro, vom Rest tragen die Stadt und der Landkreis je die Hälfte – also jeweils rund 2,5 Millionen Euro.

„Wir sind froh, dass wir hier in nächster Nähe zu den bestehenden Gebäuden des HCT eine Einrichtung bekommen, die die Rolle des HCT auch als Ort der Forschung stärkt“, sagt Professor Dr. Ulrich Mescheder, Prorektor der Hochschule Furtwangen. Er verspricht sich vom IFC dynamische Entwicklungen und eine Win-Win-Situation für die regionale Wirtschaft und für die Hochschule. „Durch den Austausch mit den Unternehmen können wir Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE) partnerschaftlich vorantreiben und Innovationen generieren. Insbesondere mit der Innovations- Transferpartnerschaft „Connected Health in Medical Mountains (CoHMed)“ genieren wir gerade mit der regionalen Industrie neue Ideen und Projekte, die im IFC umgesetzt werden. Wir sind offen für Unternehmen, Projektideen und für Gründungswillige.“

Bauherrin und Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt Tuttlingen, die das IFC dann an die Hochschule Furtwangen vermieten wird. Diese nutzt das Gebäude für FuE-Projekte und vermietet auch Räume an weitere Nutzer, insbesondere Start-ups und Clusterakteure unter. Und dabei geben die Förderbedingungen genau vor, wer in den Genuss der Einrichtung kommen soll: Neben der FuE-Nutzung durch die Hochschule können studentische Projekte in der Vorgründungs- und Gründungsphase sowie Start-up-Unternehmen die Räume zu günstigen Konditionen nutzen. Als Cluster-Initiative wird „Medical Mountains“ ins IFC ziehen. Etablierte Unternehmen können ebenfalls Flächen mieten, müssen aber im Gegensatz zu den Gründern eine marktübliche Miete bezahlen.

Auch inhaltlich sind gewisse Schwerpunkte vorgegeben: So sollen im IFC vor allem Schwerpunkte in den Bereichen „Nachhaltige Mobilität“, „Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz“, „Gesundheit und Pflege“ sowie „Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Green IT und intelligente Produkte“ gesetzt werden. Neben den klassischen Tuttlinger Themen aus dem Bereich der Medizintechnik wird also zum Beispiel an neuen Akku-Technologie für E-Fahrzeuge geforscht.  „Das IFC wird dazu beitragen, dass in unserer Region künftig auch neue Branchen gestärkt werden“, so OB Beck.

Ein Gewinn ist das IFC schon, bevor die ersten Tüftler eingezogen sind ? vor allem für das Stadtbild. Die hellgraue Klinkerfassade charakterisiert das moderne Gebäude an einer städtebaulich wichtigen Stelle, die davor lange brach lag: Früher stand hier das Katharinenheim, bis es wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Zusammen mit dem gegenüberliegenden Union-Areal bekommt hier ein ganzes Viertel ein neues Gesicht.