E-Mobil-Messe im Stadtgarten - Verkehrsminister Winfried Hermann: „Erleben radikalen Umbruch“
30.06.2018
Zahlreiche Besucher kamen zur outdoor-Messe im Rahmen der e-Mobil-Tage im Stadtgarten. Bei der Eröffnung unterstrich Verkehrsminister Winfried Hermann, wie wichtig es ist, sich mit neuen Formen der Mobilität auseinander zu setzen: „Wir erleben gerade ein absolute Umbruchsphase.“
Eröffneten gemeinsam die outdoor-Messe: Erster Bürgermeister Emil Buschle und Verkehrsminister Winfried Hermann.
E-Bikes in allen Varianten, e-Autos vom Kleinstmobil bis zum Tesla und auch Kuriositäten wie ein auf Elektrobetrieb umgerüsteter SL-Mercedes aus den 1980er-Jahren: Wer am Samstag in den Stadtgarten und die Weimarstraße kam, konnte erleben, wie vielfältig das Thema Elektromobilität ist.
Deutlich wurde aber auch, dass die hochgesteckten Ziele noch weit entfernt sind: „Bis jetzt werden vor allem e-Bikes gekauft, bei Autos geht es noch viel zu langsam“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann, der die Messe gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Emil Buschle und HFU-Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp eröffnete.
Gerade in Baden-Württemberg müsse sich hier etwas bewegen – vor allem im Interesse der Autoindustrie und der Zulieferer selber: „Wer Abgasreiniger herstellt, bekommt ein Problem, wenn der Diesel ausstirbt“, so Hermann. Und diese Möglichkeit sieht Hermann in nicht allzu weiter Ferne: „Emissionsfreiheit erreichen wir auch nicht mit einem optimierten Diesel.“ Umso wichtiger seien Messen wir die in Tuttlingen: Nur so könne man dazu beitragen, dass sich mehr Leute mit dem E-Antrieb anfreunden. „Sagen auch Sie“, so sein Appell an die Besucherinnen und Besucher, „ich will Teil dieser Bewegung sein.“
Akkus unter der Haube: Ein umgerüsteter SL-Mercedes aus den 1980-er Jahren.
In seiner Begrüßung hatte Erster Bürgermeister Emil Buschle in Vertretung für den verhinderten OB Michael Beck die Hoffnung geäußert, „dass von dieser Ausstellung ein Anstoß ausgeht.“ Auch Buschle erklärte, dass sich die Mobilität gerade radikal ändere. Dabei mahnte er aber an, nicht allein auf den E-Antrieb zu setzen: „Wir müssen auch weiter über Wasserstoff und Brennstoffzelle nachdenken – aber auch darüber, ob wir nicht öfter den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen – oder ganz zu Fuß gehen.“ Buschle dankte der Hochschule und auch den Unternehmen, die sich bei der Messe eingebracht hatten – allen voran der Firma Marquardt, die nicht nur viel Know-How und Menpower stellte, sondern mit zwei E-Bikes auch die Hauptpreise der Verlosung stiftete.
Von der Hochschule hatte sich Prof. Frank Allmendinger stark eingebracht – vor allem durch die Organisation der Fachtagung am Freitag. Bei der Eröffnung am Samstag sprach Kanzlerin Rimpo-Repp – und mahnte an, dass E-Mobilität noch praxisnäher werden müsse. Nur ungern verkehre sie per Diesel zwischen den Hochschulstandorten Furtwangen und Tuttlingen. Noch aber seien lange Lieferzeiten ebenso das Problem wie die Ladekapazität. Und im Interesse des E-Bikes im Alltag müsse die Infrastruktur deutlich besser werden – bis hin zu Duschen in Firmen, Hochschulen und Behörden: „Wenn Sie im Schwarzwald unterwegs sind, kommen Sie auch mit dem e-Bike ins Schwitzen.“
Die outdoor-Messe war Teil der ersten Tuttlingen e-Mobil-Tage. Sie fanden im Rahmen des EU-INTERREG-Projekts LENA statt. Parallel zu den e-Mobil-Tagen wurden in Tuttlingen e-Manager aus mehreren europäischen Ländern geschult.
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