Vorlesen

TUT Spezial

EU-Projekt LENA: Neue Ladestation für E-Bikes am Golem


Eine weitere Ladestation für E-Bikes wurde jetzt am Golem installiert. Sie ist Teil des EU-Projektes LENA, in dem insgesamt zehn solcher Stationen im Landschaftspark Junge Donau entstehen. Weitere in Tuttlingen und den Stadtteilen folgen.


OB Michael Beck und E-Manager Dieter Schaaf nehmen die neue E-Bike Ladestation am Golem in Betrieb.
 
Manchen sind sie vielleicht schon am Rathaus oder am Minigolf im Donaupark aufgefallen: In leuchtenden Blautönen laden die E-Ladestationen Pedelec-Fahrer und E-Biker ein, während ihres Aufenthaltes in Tuttlingen ihre E-Bikes aufzuladen. Eine dritte Station kam jetzt am Golem dazu. „Die Stationen bringt man idealerweise dort an, wo man auch die Ladezeit angenehm verbringen kann“, so OB Michael Beck.

Die Station am Golem wurde im Rahmen des EU-Projektes LENA (Local Economy and NAture Conservation in the Danube Region) installiert, das verschiedene Teilprojekte zusammenfasst, die sich mit der Schaffung von ökonomischen und ökologischen Arbeitsplätzen in Schutzregionen befasst. In der Tuttlinger Stadtverwaltung ist die Steuerung für den Landschaftspark Junge Donau angesiedelt, in dem die zwölf Städte und Gemeinden zwischen Donaueschingen und Sigmaringen interkommunale Projekte bündeln.

Eines davon ist das E-Bike Ladesstationen-Netzwerk „Junge Donau E-Stationen“, das aktuell 17 Stationen umfasst. Drei davon stehen in Tuttlingen, zehn von ihnen wurden mit Hilfe des EU-Projektes LENA gefördert. Durch die Donauraumstrategie der Europäischen Kommission erhält das Projekt die ungewöhnliche hohe Förderquote von 85%. Rund 315.000,00 Euro fließen so in den Landschaftspark Junge Donau, von denen rund 75.000,00 Euro in die E-Mobilitäts-Infrastruktur investiert werden. Den Eigenanteil von 15% bringen die Kommunen bei. „Die hohe Fördersumme bei geringem Eigenaufwand zeigt, dass auch wohlhabende Länder von Europa profitieren“, so OB Michael Beck zu den makroregionalen Zusammenhängen.

Die Vorreiterrolle Tuttlingens zeigt sich auch in der eingesetzten Technologie. Mit den Ladestationen des österreichischen Herstellers bike energy ist es möglich, den Akku ohne mitgeführtes Ladegerät aufzuladen. Man benötigt lediglich ein für den eigenen Akku geeignetes Ladekabel. Wer noch keines besitzt, kann es in unmittelbarer Nähe der Ladestationen kostenlos gegen Pfand ausleihen. Die Verleihstellen sind an der Ladestation angegeben. „Innerhalb des Netzwerkes im Landschaftspark Junge Donau genügt selbst bei vollständig entleertem Akku eine halbe Stunde Ladezeit, um mindestens bis zur nächsten Ladestation zu kommen“, erläutert E-Manager Dieter Schaaf die Leistungsfähigkeit der Module, die höher ist als ein gewöhnlicher Stromanschluss im Haushalt. An den Ladestationen gibt es auch Hinweise zu den nächsten Standorten und über einen QR-Code wird eine Karte mit allen Stationen über das Smartphone zugänglich.

Das Projekt LENA läuft aktuell noch bis Mitte 2019. Als nächstes wird E-Manager Dieter Schaaf in mehreren Workshops sein Wissen an Kollegen aus anderen Donauländern weitergeben. Die Workshops sind Teil der e-Mobil-Tage am 29. und 30. Juni in Tuttlingen. Zum Programm gehört auch ein openair-Messe über E-Mobilität im Stadtgarten am 30. Juni.

Die E-Mobilität soll auch die leichtere Eroberung der Höhen oberhalb des Donautales ermöglichen. Aktuell werden in Zusammenarbeit mit der Planstatt Senner speziell für E-Bikes sogenannte Naturrouten entwickelt, die den landschaftlichen Wechsel von Berg und Tal zum Radelgenuss machen sollen. „Hierfür planen wir auch den weiteren Ausbau des Ladestationen-Netzwerkes“, sagt OB Beck mit Blick in die Zukunft. In Tuttlingen selbst werden als nächstes die Teilorte Eßlingen, Nendingen und Möhringen sowie das Freibad mit weiteren Ladestationen ausgestattet.