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Donauwehr: Entscheidung soll im Juni fallen – Schon Mitte Mai provisorischer Aufstau


Bis Juni wird das Landratsamt voraussichtlich über den Antrag der Stadt entscheiden, die Donau wieder aufzustauen. Vom Ergebnis wird es abhängen, wie die Stadt weiter reagiert.  Dies war bei der Bürger-Infoveranstaltung am Freitag zu erfahren. Außerdem wurde in Aussicht gestellt, dass die Donau ab Mitte Mai zumindest provisorisch wieder aufgestaut werden darf.



Über 100 Besucher waren in den kleinen Saal der Stadthalle gekommen, wo OB Michael Beck zunächst die Situation aus Sicht der Stadt schilderte: Das Donauwehr sei „stadtbildprägend seit Jahrhunderten“, so Beck, die Donau mit Wasser sei entscheidend für die Lebensqualität in der Stadt. Beck verwies darauf, dass die Stadt während der letzten Jahre schon viel für die Gewässerqualität getan habe – am Krähenbachs und der Donau beim Lokschuppen ebenso wie am Nägelesee oder dem Riedgraben.



In der gebauten Stadt allerdings wolle man den Stau erhalten – und betreibe daher seit fünf  Jahren ein aktives Wehrmanagement. Die Wasserqualität liege heute im guten Bereich, bei der Durchwanderbarkeit gebe es noch Nachholbedarf. Darauf wolle man nun aber mit dem Bau einer rauhen Rampe reagieren. Einer Diskussion nur unter wasserrechtlichen Aspekten steht Beck skeptisch gegenüber: „Bei dieser Betrachtung kommt der Mensch zu kurz.“
Mit Blick auf eine mögliche Absenkung des Pegels wies Beck darauf hin, dass auch in diesem Fall ein aufwändiger Umbau des Donau-Ufers nötig sei – und dass  dabei Bäume gefällt werden müssten.

Eine solche Absenkung des Staupegel ist aber das, was nach Auskunft von Landrat Stefan Bär voraussichtlich genehmigt werde: „Eine Aufstauhöhe von nur 1,50 Meter ist fachlich vertretbar, die bisherigen 2,50 Meter nicht.“ Am 17. Mai ist im Rahmen des Verfahrens der offizielle Erörterungstermin im Landratsamt, die endgültige Entscheidung falle voraussichtlich im Juni. Schon nach dem 17. Mai werde man aber voraussichtlich zulassen, dass die Donau auf 1,50 Meter aufgestaut werden  - auch mit Rücksicht auf die Uferbäume. Und damit sich die Bäume an die Absenkung gewöhnen könne, kündigte Bär an, dass man dies wohl in Schritten vorhabe: Jedes Jahr solle die Donau um 25 Zentimeter weniger aufgestaut werden. Diese Variante bezeichnete Bär als Kompromiss – und wie immer im Leben sei „ein Kompromiss gut, wenn er beiden Seiten weh tut.“

Sowohl Befürworter als auch Gegner des Donauaufstaus schilderten im Anschluss ihre Positionen. Und wie die Stadt weiter vorgehen wird, hängt davon ab, was im Juni entschieden wird: OB Beck: „Nach einer teils zwar kontroversen aber fairen Diskussion gilt es jetzt, die Entscheidung des Landratsamtes abzuwarten - und sich dann zu überlegen, wie man klug reagiert.“