Umgehung: Nendinger besuchen zwei Minister - Stadt beauftragt Machbarkeitsstudie
16.04.2018
Die Stadt Tuttlingen wird eine Machbarkeitsstudie für eine Nendinger Ortsumgehung erarbeiten lassen. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das OB Michael Beck, Ortsvorsteher Franz Schilling und Mitglieder des Ortschaftsrates am Mittwoch mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem örtlichen Wahlkreisabgeordneten und Justizminister Guido Wolf in Stuttgart führten. Auf der Grundlage der Studie wird das Land dann im Zuge der Evaluation des Maßnahmenplans genauer überprüfen können, ob die Ortsumfahrung in die Bedarfsplanung des Landes aufgenommen werden kann.
Gespräch im Landtag: OB Michael Beck und Ortsvorsteher Franz Schilling erläutern den Ministern Winfried Hermann und Guido Wolf den möglichen Trassenverlauf.
„Nendingen wartet auf eine Perspektive“, so OB Michael Beck bei dem Gespräch im Landtag. Mit rund 15 Leuten war die Nendinger Delegation in die Landeshauptstadt gereist, um mit dem zuständigen Verkehrsminister Winfried Hermann sowie seinem Kabinettskollegen und Wahlkreisabgeordneten Guido Wolf über ihr Anliegen zu sprechen. Wolf, der das Gespräch mit dem Verkehrsminister am Rande einer Landtagssitzung in Stuttgart eingefädelt hat, lud die Gruppe außerdem noch zu Kaffee und Kuchen und zu einem Besuch auf der Zuhörertribüne des Landtags ein.
„Der Zeitpunkt ist richtig gewählt“, so der örtliche Wahlkreisabgeordnete und Justizminister Guido Wolf. Im kommenden Jahr werde das Land nämlich die Prioritätenlisten für den Straßenbau überprüfen - entsprechende Anregungen müsse man daher jetzt vorbringen.
Besuch im Landtag: Die Tuttlinger und Nendinger Delegation mit den Minister Guido Wolf und Winfried Hermann.
Erste Pläne für die Nendinger Umfahrung gab es bereits 1936, 2010 stand sie auch im Generalverkehrsplan. Warum sie aus dem daraus abgeleiteten Maßnahmenplan herausgenommen wurde, erläuterte Verkehrsminister Hermann: Einem Jahresbudget von rund 40 Millionen Euro für Straßenbau hätten unerledigte Projekte in Höhe von über 2 Milliarden Euro gegenüber gestanden – hier habe man sortieren müssen. Das Problem der Nendinger Umfahrung war dabei, dass trotz eines unbestreitbaren Nutzens hohe Kosten zu erwarten seien. „Bei anderen Maßnahmen war das Kosten-Nutzen-Verhältnis besser“, so Hermann.
„Die Verkehrsbelastung hat seit 2010 spürbar zugenommen“, erklärte OB Michael Beck. Daher wird die Stadt sowohl erneute Verkehrszählungen als auch eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um die bisherigen Planskizzen für eine Ortsumgehung zu vertiefen.
In der Machbarkeitsstudie wird man auch auf die kritischen Punkte eingehen, die am Mittwoch in Stuttgart angesprochen wurden. Neben der Akzeptanz in Nendingen selber sind vor allem der Hochwasserschutz, das umweltfachliche sensible Gebiet der Donauauen und der technische Aufwand wichtige Punkte. Der Aufwand ist wegen der Donauquerung und der Lage im Überschwemmungsgebiet höher als bei anderen Ortsumgehungen.
„Wir werden das jetzt abarbeiten“, so OB Michael Beck, „damit das Land eine solide Entscheidungsgrundlage bekommt. Unser Ziel ist, dass Nendingen bis 2020 eine verlässliche Aussage hat.“
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