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Neues Parkkonzept: Gebühren unverändert, aber mehr bewirtschaftete Bereiche


Keine höheren Gebühren, aber größere Bereiche, in denen die Parkdauer zeitlich begrenzt wird – das sieht das überarbeitete Parkkonzept vor, das der Technische Ausschuss des Gemeinderates am Donnerstag beschloss. Mit dem neuen Konzept reagiert die Stadt auf den immer größeren Parkplatzmangel. Ein Ziel des Konzepts: Mehr Leute sollen auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen.



„Die Stadt ertrinkt im Verkehr“, so OB Michael Beck. Und die Gründe dafür kann man mit Zahlen belegen: Die Zahl der Einwohner stieg innerhalb von rund 10 Jahren von 34 000 auf knapp 36 000, die der in Tuttlingen angebotenen Arbeitsplätze von 22 000 auf 25 000. Derzeit kommen 17 000 Einpendler pro Tag in die Stadt – die meisten mit dem Auto.

„Es gibt nicht nur Autofahrer, es gibt auch Fußgänger, Bus- und Radfahrer“, so OB Michael Beck. Und aus diesem Grund soll das neue Parkkonzept auch Anreize geben, wenn möglich auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Aus diesem Grund werden die gebührenpflichtigen Bereiche ebenso ausgeweitet wie die Bereiche, in denen das Parken zwar kostenlos aber zeitlich begrenzt ist. Unbegrenzt und kostenlos parken kann man nur noch außerhalb der Innenstadt. „Ein Parkkonzept ist auch ein Steuerungsinstrument, und wir können nicht unbegrenzt kostenlosen Parkraum zur Verfügung stellen“, so Michael Herre, Fachbereichsleiter Planung und Bauservice.

Konkret sieht das Konzept folgende Änderungen vor. Umgesetzt werden sie stufenweise in den nächsten zwei bis drei Jahren:
  • Der Kernbereich wird erweitert. Bislang umfasste er nur die Ubersche Innenstadt nebst einzelner Nebenstraßen, künftig reicht er bis zum östlichen Rand des Stadtgartens. Hier kann man maximal zwei Stunden parken und zahlt pro halbe Stunde 50 Cent. Anwohner können Parkausweise beantragen.
  • Die mit Parkscheiben geregelten und auf zwei Stunden begrenzten Bereiche werden ausgeweitet – zum Beispiel entlang der Donau in der Weimarstraße. Für Kunden, die länger einkaufen wollen, soll es aber die Möglichkeit geben, für diese Bereiche ein Halb-Tages-Ticket zu lösen.
  • Die Parkplätze Donauspitz und Festplatz sollen mittelfristig auf zwei Stunden begrenzt werden. Wer in der Innenstadt arbeitet, kann dann einen Beschäftigtenparkausweis beantragen. Er soll zehn Euro pro Monat kosten und dazu berechtigen, auf den mit Parkscheiben begrenzten Flächen auch ganztägig zu parken. Für Beschäftigte sollen mittelfristig auch Park-and-Ride-Parkplätze im Bereich der Strahlenplätze entstehen.
  • Auch im Bereich des Bahnhofs sind die Kurzparkplätze künftig kostenpflichtig. Nicht davon betroffen sind die Park and Ride-Parkplätze für Bahnfahrer.
 
Die neuen Regelungen werden schrittweise eingeführt. Als erstes wird auf den bislang unbegrenzt nutzbaren Parkplätzen zwischen Poststeg und Aesculap-Platz die Zwei-Stunden-Begrenzung eingeführt.