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Bundesverdienstkreuz für Dieter Müller - OB Michael Beck „Stimme des Sozialen“


Dieter Müller, langjähriger SPD-Stadtrat, wurde am Freitag mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. OB Michael Beck würdigte Müller als „Stimme des Sozialen in Stadt und Kreis“.


OB Michael Beck, Dieter Müller mit seiner Lebensgefährtin Roswitha Fugmann, Justizminister Guido Wolf.

„Sie kümmern sich um die, die man sonst oft vergisst“, sagte OB Michael Beck mit Blick auf Müllers vielfältiges soziales Engagement. Und dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch das Lebens des Sozialdemokraten: Als Vorsitzender des Fördervereins St. Franziskus engagiert er sich ebenso wie beim Förderverein für Obdachlose, bei der Kreissparkasse war er als Personalrat und auch als Vertrau-ensmann der Schwerbehinderten tätig, außerdem war er lange ehrenamtlicher Arbeitsrichter. „Wie so oft ist auch bei Dieter Müller das Engagement biographisch geprägt“, so Beck: Als Kind litt er an Kinderlähmung – und machte die Erfahrung, dass man ohne jede eigene Schuld in Lebensumstände geraten kann, in denen man auf die Unterstützung anderer angewiesen ist.

Dem Gemeinderat gehört Müller seit 1986 an, seit 1994 vertritt er die SPD auch im Kreistag, wo er elf Jahre auch an der Spitze der SPD-Fraktion stand. In der Kommunalpolitik habe sich Müller, so Beck, als „leidenschaftlicher Streiter, der aber auch Mut zur Selbstironie hat“, profiliert.

„Sie erfreuen sich parteiübergreifend größter Wertschätzung“, erklärte Justizminister Guido Wolf in seiner Laudatio. Gemeinwohl sei für Müller kein abstrakter Begriff, er genieße es, direkt an der Basis zu gestalten. Bemerkenswert sei aber auch Müllers Engagement im kulturellen Bereich – unter anderem als langjähriges Mitglied der Mühlheimer Laienspielbühne. „Auf der Bühne erkennt man ihn nicht wieder – es ist unglaublich, wie viele Talente er in sich trägt.“

Landrat Stefan Bär erinnerte an die gemeinsame Zeit im Kreistag – vor allem an die Jahre, in denen Bär Sprecher der FWV- und Müller Sprecher der SPD-Fraktion war. „Wir waren seinerzeit beide Vorsitzende kleiner Gruppierungen – das schweißt zusammen.“ Müllers Beiträge seien oft „philosophisch und fundiert gewesen, eine besondere Leidenschaft entwickelte er als Kreispolitiker für die beruflichen Schulen: „Ihre Wertschätzung für deren Schüler aber auch die Lehrer ist sehr motivierend.“

Während seiner vielen Jahre bei der Kreissparkasse war Müller auch mehrere Jahre in Mühlheim tätig. Diese Zeit hinterließ intensive Spuren – vor allem im Vereinsleben. Deshalb war es dann auch die Stadtkapelle Mühlheim, die  den Festakt am Freitag umrahmte. Der Vorsitzende der Laienspielgruppe Mühlheim, Thomas Kalmbach, attestierte Müller, dass er „den Großteil seines Lebens uneigennützig in den Dienst der Heimat gestellt habe.“ Im Mühlheimer Vereinsleben habe er sich schnell zum Aktivposten entwickelt,  er sei ein wahres „Multifunktionstalent, das vieles kann und gerne macht.“

In seinen Dankesworten ging Müller auf viele Freunde und Weggefährten persönlich ein. In einem bewegenden Moment gedachte er der verstorbenen Gemeinderatsmitglieder.  Und den anwesenden Kommunalpolitiker kündigte er an, sein Engagement noch eine Weile fortzusetzen: „Eine  Zeitlang müssen Sie mich noch ertragen.“