TUT Spezial

Für eventuelle Katastrophenfälle ist Tuttlingen nun noch besser gerüstet. In der neuen Feuerwache und im Bauhof wurden Feldbetten, Decken und Sandsäcke eingelagert, um bei Bedarf schnell reagieren zu können. Mit einem speziellen Abrollcontainer haben Stadt und Landkreis außerdem beim Hochwasserschutz nachgelegt.  


Für den Ernstfall gerüstet: Die hauptamtlichen Gerätewarte  Matthias Haag und Markus Nußbaum, Fachbereichsleiter Johannes Hamma, OB Michael Beck, Stadtbrandmeister Klaus Vorwalder.  

„Wenn etwas passiert, sind wir vorbereitet und können schnell reagieren“, so OB Michael Beck. An Großbrände wie den des Sägewerks Häberlen-Börsig denkt Beck dabei ebenso wie an das Seltenbach-Hochwasser 2014 oder die Southside-Evakuierung 2015. In vier Gitterboxen in der Feuerwache lagern nun 100 Feldbetten und 200 Decken,  zusammen mit der Katastrophenreserve des Kreises sind jetzt kurzfristig 431 Betten und 720 Decken verfügbar, wenn innerhalb kürzester Zeit hunderte von Menschen evakuiert werden müssen.

„Als beim Brand  von Häberlen-Börsig die Tankstelle zu explodieren drohte, mussten wir sämtlich Anlieger evakuieren, die dann ohne etwas in der Schrotenschulhalle saßen“, erinnert sich OB Beck. Schon damals wollte er eine entsprechende Reserve anschaffen, allerdings fehlte es an Platz. In der neuen Feuerwache ist dieser nun vorhanden.

Vorräte dieser Art waren während des Kalten Krieges noch Pflicht, ab den 1990er-Jahren wurden sie meist aufgelöst. Dass Tuttlingen nun wieder die Ausrüstungen vorhält, ist eine Freiwilligkeitsleistung. „Ich kenne fast keine andere Stadt, die das hat“, sagt Stadtbrandmeister Klaus Vorwalder, „Tuttlingen hat hier einen Vorzeigestatus.“

Aufgestockt wurde außerdem beim Hochwasserschutz: In der neuen Fahrzeughalle der Feuerwehr steht seit kurzem ein Abrollcontainer, den der Kreis finanziert hat und den die Stadt unterhält. Sein Inhalt: Zwölf Sets aus Pumpen, Notstromaggregaten und Schläuchen. Mit diesen Komplettpaketen kann bei Überschwemmungen schnell an verschiedenen Orten gleichzeitig geholfen werden. „Gerade bei überraschenden Überschwemmungen wie dem Seltenbachhochwasser kann man damit sehr zügig reagieren“, so Johannes Hamma, Fachbereichsleiter Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung. Für einen schnellen Einsatz bei Hochwasser wurden außerdem zusätzlich tausende von Sandsäcken eingelagert – zum Teil bereits befüllt und somit sofort. verwendbar. „In der alten Feuerwache“, so Stadtbrandmeister Vorwalder, „wäre dafür niemals Platz gewesen.“