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Vom Rollatorkurs bis zum Musikprojekt - Neues Programm soll Senioren aktiv halten


Wer lange gesund bleiben will, sollte aktiv bleiben. In diese Richtung zielt ein neues Programm des städtischen Seniorenbüros ab. Gemeinsam mit unterschiedlichen Trägern wird unter dem Titel „Aktiv und gesund älter werden in Tuttlingen“ ein Gesamtpaket geschnürt, das unter anderem die Bereiche Gesundheit, Ernährung, Sport und gesellschaftliche Teilhabe umfasst.


Ein Angebot für Senioren: Der Einkaufsbus

„Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, in denen es für die Senioren ein- oder zwei Mal pro Jahr einen Kaffeenachmittag gab“, so OB Michael Beck. Vor dem Hintergrund einer immer älteren werdenden Gesellschaft sei dies zu wenig – zumal es auch immer mehr Senioren gäbe, die bis ins hohe Alter aktiv seien. „In Tuttlingen sind wir daher schon früh in die Seniorenarbeit eingestiegen“, so der OB. Meilensteine seien unter anderem die Gründung des Hauses der Senioren im Jahr 1988 oder die Einrichtung des Seniorenbüros im Rathaus gewesen: Vier Mitarbeiterinnen arbeiten dort derzeit – „in wenigen Städten unserer Größe gibt es ein solches Angebot“, so Beck.

Nun wird das Angebot erweitert – und zwar noch stärker in den präventiven Bereich hinein. Und dabei soll es auch nicht nur um Gesundheit im medizinischen Sinne gehen: „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit“, so Ramona Storz, Abteilungsleiterin Senioren bei der Stadtverwaltung, „es geht auch um das geistige Wohlbefinden und die Teilhabe am öffentlichen Leben.“ Dazu müssten die Leute oft auch nur motiviert werden – denn Angebote gibt es schon jetzt zahlreiche. „Wir haben hier in Tuttlingen eine sehr gute Basis.“

Michaela Katz, Mitarbeiterin im Seniorenbüro, absolviert daher derzeit eine Fortbildung, die sich speziell damit befasst, wie ältere Menschen dazu motiviert werden können, lange aktiv zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu gehört unter anderem, Multiplikatoren zu suchen, die gezielt auch Menschen direkt ansprechen und die Angebote bekannter machen. Außerdem sollten die Angebote bezahlbar sein, denn nicht jeder Senior verfügt über eine üppige Rente. Und dann hat Michaela Katz die bestehenden Programme durchforstet und nach möglichen Lücken gesucht – und nach weiteren Projektpartnern, die man nun gezielt ansprechen wird.

Bereits jetzt beteiligen sich zahlreiche Arbeitskreise, Vereine und kirchliche Einrichtungen am städtischen Seniorenprogramm. Dieses soll nun gezielt erweitert werden – unter anderem um Ärzte und Apotheker, Ernährungsberater, Krankenkassen, die Musikschule, die Tuttlinger Bäder sowie die Seniorengruppen der Tuttlinger Firmen.

Gemeinsam organisiert und beworben werden dann gezielt Veranstaltungen, in denen es um Lebensqualität im Alter geht. So wird es Vorträge zu den Themen Ernährung, Bewegung, Bildung, Kultur, Medizin, Sicherheit, Stress und Entspannung sowie Kuren und Reha geben. Außerdem stehen Fortbildungen für Ehrenamtliche, ein gesunder Mittagstisch,     Exkursionen zu Gesundheitsmessen, Ernährungssprechstunden,     Beratungsangebote in den Ortsteilen und ein Musikprojekt auf der Agenda.

„Wir wollen den Leuten die aktiven Seiten des Älterwerdens nahe bringen“, sagt Ramona Storz. Dies heißt freilich nicht, dass man die negativen Aspekte ausblendet. Es geht vielmehr darum, wie man damit umgeht. In diese Richtung zielt auch einer der ersten Kurse, der Ende April startet: Beim     Rollatorkurs wird gezeigt, wie man mit dem zunächst ungewohnten Hilfsmittel souverän umgeht – bis hin zum Tanz mit dem Rollator.


Die nächsten Veranstaltungen und Termine:
  • 6-teiliger Kurs „Fit mit dem Rollator“,  Beginn:  Mittwoch, 26. April 2017  um 9 Uhr im Haus der Senioren, Anmeldung im Haus der Senioren, Telefon 07461/15104
  • Tanznachmittag für Senioren in der Tanzschule MAXXDANCE am Donnerstag, 27. April ab 14 Uhr
  • Kino für Senioren im „Scala“ am Montag, 29.05.2017, Beginn 14.30 Uhr mit dem Film: Willkommen bei den Hartmanns


Einkaufsbus für Senioren fährt jetzt auch am Freitag – noch freie Plätze

Das Angebot richtet sich an Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind und denen kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung steht. Der Bus fährt jeden Mittwochvormittag zu verschiedenen Einkaufsmärkten und am Freitagvormittag in die Stadtmitte. Die Senioren werden zuhause abgeholt und nach dem Einkauf wieder nach Hause gebracht. Für einen Einkaufstag bezahlen sie  drei Euro. Seniorenpassinhaber sind frei. Auskünfte erteilt das Seniorenbüro unter der Telefonnummer 07461/99-330.